Basler nervt sich über Bussen-Gebühr bei Zürcher Autovermietung
Für einen monatlich fixen Betrag kann man sich bei der Firma Carify ein Auto mieten. Man spart sich so die Anschaffung eines eigenen Autos, das Einlösen beim Strassenverkehrsamt und die Versicherung. Da das Nummernschild aber nicht auf den eigenen Namen, sondern auf die Firma läuft, erhält diese auch die Bussen, sollte man sich denn etwas zuschulden kommen lassen.
Ein 30-jähriger Basler ist mit dem Angebot grundsätzlich zufrieden, wie er gegenüber dem «Blick» erklärt. Für 965 Franken monatlich kurvt er mit einem Skoda Kodiaq herum. «Doch dann kamen innert kurzer Zeit mehrere Bussen zusammen. Falsch parkiert, zu schnell gefahren», erklärt er gegenüber der Zeitung.
Rabatt auf Bearbeitungsgebühr
Die Bussen-Post landete erst bei der Zürcher Autovermietung und erst im Anschluss in seinem Briefkasten – und die hat es in sich. Der 30-Jährige soll nämlich nicht nur die Bussen bezahlen, die er verursacht hat, sondern auch noch zusätzlich 50 Franken Bearbeitungsgebühr. In einem Schreiben von Carify heisse es: «Generell gilt für Bussen, die wir in Ihrem Namen erhalten, dass wir eine Bearbeitungsgebühr von 50 Franken erheben.»
Der 30-jährige Kunde ist hässig. «Das ist doch Abzocke. So verdient Carify noch an den Bussen mit», schimpft er. Dass Carify ihm auf die ersten drei Bussen Rabatt gewährt und nur 25 statt 50 Franken verlangt, ändert an diesem Umstand nichts.
Vertraglich festgehalten
Als er sich bei der Firma meldet, um der Sache auf den Grund zu gehen, fällt die Antwort ernüchternd aus. Man verstehe, dass es frustrierend sei, eine Busse zu erhalten. Als Firma müsse man aber den richtigen Kunden finden, die Daten und Abos prüfen, den Kunden informieren und all das erfordere Zeit und Aufwand.
Der Betrag für die Bussenbearbeitung sei unter anderem auch vertraglich festgehalten. Unter dem Punkt: «Operative Kosten» taucht die Klausel mit der Bussenbearbeitung à 50 Franken auch in dem Vertrag des 30-Jährigen auf.
Einverstanden ist er damit trotzdem nicht: «Die leiten doch nur meine Daten weiter. Das sind maximal ein paar Klicks», sagt er zu «Blick». Dass die Gebühr des Unternehmens teils teurer sei, als die Busse selbst, bezeichnet er als «Irrsinn». Ausserdem stört ihn, dass andere Anbieter von Auto-Abos keine solche Gebühr erheben.
Übliche Praxis bei Auto-Abos
Bei Carify heisst es auf Anfrage der Zeitung, dass der administrative Aufwand in den meisten Fällen unabhängig von der Höhe der Busse sei. Betrage eine Busse nur 20 Franken, sähe man im Alltag auch mal von der Verrechnung einer Gebühr ab. In der Branche sei e jedoch durchaus üblich, für die Bearbeitung von Bussen eine Gebühr zu verlangen. Bei Sixt zum Beispiel sind es 40 Franken, ebenso bei Carvolutin und bei Upton würden, wie bei Carify, 50 Franken fällig.
Dass diese Handhabe legal ist, bestätigt auch der TCS (Touring Club Schweiz). Es lohne sich also, Abos und Anbieter zu vergleichen, meint TCS-Sprecher Marco Wölfli.
(roa)