Diese Zürcher Politiker feiern Abschied – einer ist schon längst weg
Zum Ende der 51. Legislaturperiode verabschiedete Nationalratspräsident Martin Candinas (Mitte) die abtretenden Ratsmitglieder mit einer Laudatio. SVP-Nationalrat Roger Köppel hatte aber bereits Reissaus genommen und damit seinem Ruf des Absenzenkönigs alle Ehre gemacht (siehe Video). Candinas informierte, dass sich Köppel für die Sitzung entschuldigt habe – im Ratssaal brach Gelächter aus.
Der «Weltwoche»-Verleger und Journalist schaffte 2015 den Sprung in den Nationalrat. Laut einer Auswertung des «Blicks» fehlte der 58-Jährige zwischen 2019 und 2022 an 13 Prozent aller Sessionstage unentschuldigt. Seinen Rücktritt begründete Köppel damit, dass er künftig seine volle Aufmerksamkeit der Weiterentwicklung des Magazins widmen wolle.
Tschüss sagen neben Köppel zwei weitere Zürcher Nationalräte sowie ein Ständerat:
Angelo Barrile
Der Arzt amtete seit 2015 im Nationalrat für die SP. Besonders setzte sich der 47-Jährige für medizinische Belange und für den Schutz der LGBTQ-Community ein. 2020 zwang ihn eine Krebsdiagnose, kürzerzutreten. 2022 gab er bekannt, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. «In den letzten zwei Jahren hat sich in meinem Leben viel verändert. Für mich ist es Zeit, mich an einen neuen Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen zu wagen», teilte er auf seiner Website mit.
Doris Fiala
Die Unternehmerin politisierte seit 2007 für die FDP im Nationalrat. Zuletzt engagierte sie sich vor allem für die Patientenverfügung und Vorsorgeaufgräge. Sie begründete dies mit ihrem Schicksalsschlag – 2019 war ihr Ehemann an Krebs gestorben. Während drei Jahren amtete Fiala als Präsidentin der FDP-Frauen Schweiz. Unter anderem wollte sie das Milizsystem sowie die Vereinbarkeit von Beruf, Politik und Familie stärken. 2020 kündigte sie ihren Rücktritt an. «Man muss gehen, solange man noch gefragt ist», sagte die 66-Jährige. Mit der Ankündigung ihres Rücktritts habe sie beruflich und privat mehr Freiheiten.
Ruedi Noser
Von 2003 bis 2015 sass der IT-Unternehmer für die FDP im Nationalrat, bevor er 2015 ins Stöckli wechselte. Der im Kanton Glarus geborene Unternehmer engagierte sich für KMUs und die Berufsbildung. Im Mai sorgte er mit seinem Austritt aus dem Hauseigentümerverband (HEV) für Aufsehen. Er kritisierte, dass der HEV die SVP-Kampagne übernehme. Kürzlich outete sich der 62-Jährige zudem als Fan des Festivals Burning Man. Nach 20 Jahren Politik in Bern will Noser andere Schwerpunkte setzen.