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«Schwerer Schlag» – Haus Konstruktiv muss sich ein neues Zuhause suchen

Das Haus Konstruktiv muss seine Räume verlassen.
Das Haus Konstruktiv muss seine Räume verlassen.Bild: Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

«Schwerer Schlag» – Haus Konstruktiv muss sich ein neues Zuhause suchen

Das Haus Konstruktiv muss seine Räume im EWZ-Unterwerk Selnau aufgeben und sich einen neuen Standort suchen. Das hat die Stadt entschieden. Die Verantwortlichen von Haus Konstruktiv sprechen von einem «schweren Schlag».
09.09.2022, 09:0209.09.2022, 09:07
Lothar Josef Lechner Bazzanella / ch media
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Die Stadt Zürich hat die Stiftung für konstruktive, konkrete und konzeptuelle Kunst darüber informiert, dass das Museum Haus Konstruktiv seine Räume im EWZ-Unterwerk Selnau aufgeben und einen neuen Standort suchen muss. Das schreiben die Verantwortlichen des Museums in einer Medienmitteilung

EWZ braucht die Räumlichkeiten nun selbst

Das Museum Haus Konstruktiv befindet sich seit dem Jahr 2001 im Unterwerk Selnau und hat einen Mietvertrag, der am 1. Juli 2025 endet. Die Dienstabteilung EWZ des Departements der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich habe nun Eigenbedarf angemeldet und die Räume für sich selbst beansprucht. Dies geschehe im Rahmen des Energievorhabens «Cool-City».

Wie die Stadt schreibt, soll in den Räumlichkeiten eine Energiezentrale entstehen, welche Zürich mit erneuerbarer Wärme und Kälte versorgt. Hier sollen in Zukunft 94,6 Gigawattstunden Wärme und 25,6 Gigawattstunden Kälte pro Jahr mit Seewasser als Energiequelle produziert werden.

Der Entscheid der Stadt stellt das Museum Haus Konstruktiv laut eigenen Angaben jedoch vor eine existenzielle Herausforderung, schreiben die Verantwortlichen weiter. «In kurzer Zeit passende Räume an einem geeigneten zentralen Standort zu finden, dürfte sehr schwierig sein. Ein Umzug und die an einem Gebäude notwendigen Anpassungen für den Museumsbetrieb benötigen zudem erhebliche Finanzmittel, über welche die Stiftung derzeit nicht verfügt.»

7 Millionen Franken investiert

So habe man beim Einzug ins Unterwerk Selnau im Jahr 2001 über 7 Millionen Franken investieren müssen. Die damaligen Investitionen würden mit einem Umzug verloren gehen. «Der Stiftungsrat hat Verständnis dafür, dass die Stadt die Energieversorgung der Zukunft sicherstellen muss. Trotzdem ist dieser Entscheid sehr schmerzhaft für das Museum. Wir setzen alles daran, das Haus Konstruktiv als eigenständige Institution zu erhalten», sagt Stiftungspräsident Andreas Durisch.

Man sei dankbar dafür, dass sich der Stadtrat in der Pflicht sehe bei der Suche nach einem neuen Standort zu helfen. Um die eigene Erfolgsgeschichte fortzusetzen, brauche es die entschiedene Unterstützung der Stadt.

(baz)

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