Grosse Aufregung an
allen Stammtischen und bei vielen Fernsehstationen: Die Burka ist los! Der
Tenor: Verbietet diesen «schwarzen Leichensack» (Alice Schwarzer), und die Welt
läuft wieder so rund, wie sie es von ihrer Form her solle.
Hier kommen ein paar Punkte, warum man die Burka wirklich doof finden kann:
Bild: KEYSTONE
Natürlich ist die Burka ein Fetzen Tuch, das den Frauen die Würde nimmt und ihnen das Gesicht raubt.
Natürlich sind Burka und Niqab die unnützesten und dümmsten Kleidungsstücke, die unter der Sonne zur Schau getragen werden.
Natürlich ist die Burka ein Machtinstrument der Machos in den radikalen islamischen Weltgegenden.
Natürlich ist die Burka ein Fetzen Tuch, das den Frauen die Würde nimmt und ihnen das Gesicht raubt.
Natürlich brauchen die islamischen Männer die Burka, um ihre Frauen wegen der prüden Sexualmoral vor fremden Männerhänden zu schützen.
Natürlich ist die Burka das Symbol eines sektenhaften Glaubens und verhindert die Integration der Frau in die Gesellschaft.
Natürlich degradiert die Burka die Frauen zu Menschen zweiter Klasse, weil sie nur beschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Natürlich beschneidet die Burka die Menschenrechte der Frauen.
Natürlich gehört die Burka in islamischen Ländern verboten.
Aber ... ja, aber!
Bei uns in der Schweiz
kommt es fast einem Lottotreffer gleich, wenn wir eine Frau mit Burka sehen.
Und wenn, dann handelt es sich meist um eine Touristin, die viel Geld bringt
und meist so schnell wieder verschwindet, wie sie (per Flugzeug) angereist ist.
Oder es handelt sich
um eine Schweizerin, die als Christin getauft und von einem Schweizer
Konvertiten in den Sack gesteckt wurde.
Kleine Unterbrechung. Unten geht's weiter ...
Wenn du auch mitreden willst, musst du sie kennen: Hidschab & Co. – islamische Verhüllungen
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Hidschab & Co. – Verhüllungen vom Kopftuch bis zur Burka
Hidschab: Wird vor allem als Bezeichnung für ein Kopftuch verwendet, das Haar und Ohren vollständig bedeckt, das Gesicht indes frei lässt. Meist werden zusätzlich die Halsregion, der Ausschnitt und eventuell die Schultern bedeckt.
quelle: shutterstock
Es ist daher lächerlich,
wenn wir die Burka zu DEM Problem mit dem radikalen Islam hochstilisieren. Es
ist eine Stellvertreter-Diskussion.
Wir fühlen uns stark, wenn wir volle Pulle auf die Burka-Trägerinnen einprügeln können, wenigstens verbal.
Da kochen die Gefühle so schön wohlig hoch.
Es gibt uns das Gefühl, den radikalen Islam in die Schranken weisen und den Islamisten aufs Dach geben zu können.
Wir bekommen das Gefühl, Dinge sagen zu können wie: «Endlich sagen, was Sache ist.» «Das Problem an der Wurzel packen.»
In Wirklichkeit ist
die Diskussion um die Burka ein Imponiergehabe. Ein Imponiergehabe, das von
unserer Ohnmacht ablenkt.
Oder vom eigentlichen Problem:
Dass nämlich die Integration von Muslimen aus rückständigen Ländern kaum zu leisten ist.
Weil die Männer mentalitätsbedingt Machos und Patriarchen sind. Weil sie ein übersteigertes Ehrgefühl haben.
Weil sie ihre Töchter an die Kandare nehmen, sie ungefragt verheiraten und ihren Sohn mit dem Gurt züchtigen, wenn er seine Schwester im Ausgang nicht richtig beschützt und behütet.
Und, und, und.
Vor diesem Hintergrund verkommt das Stück Tuch zur Bagatelle – auch wenn es viel zu gross ist.
Hugo Stamm
Glaube, Gott oder Gesundbeter – nichts ist ihm heilig: Religions-Blogger und Sekten-Kenner Hugo Stamm befasst sich seit den Siebzigerjahren mit neureligiösen Bewegungen, Sekten, Esoterik, Okkultismus und Scharlatanerie. Er hält Vorträge, schreibt Bücher und berät Betroffene. Mit seinem Blog bedient Hugo Stamm seit Jahren eine treue Leserschaft mit seinen kritischen Gedanken zu Religion und Seelenfängerei.
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Die beliebtesten Kommentare
Hoodoo
17.09.2016 10:42registriert Februar 2014
"Oder es handelt sich um eine Schweizerin, die als Christin getauft und von einem Konvertiten in den Sack gesteckt wurde." 😂
Zum "eigentlichen Problem" gehören nicht nur muslimische Männer, sondern genauso auch deren Frauen. Langfristig müssen wir also auch in deren Erziehung eingreifen, damit wir nicht Secondos heranwachsen lassen, die dann eine Ghettogesellschaft bilden können, wie wir es in Frankreich, England und jetzt auch in Deutschland sehen können.
Insofern ist ein Burkaverbot ein erster Schritt und nicht bloss Symptombekämpfung.
Dann werden wir Schulen und Kindergärten unter die Lupe nehmen müssen und ja keinen islamischen Religionsunterricht erlauben!
Und und und ...
Wusstet ihr, dass viele in ihren Zwanzigern keinen Sex haben?
Bei einem Ausflug mit Mia erfahre ich einiges über Kunst, wenig über Sex und Suff. Ich bin dennoch guter Dinge, dass die nächste Generation alles flickt, das wir zerstört haben. Allen voran eben Mia, meine Gotti-Kartoffel.
Mia hat vergangenen Herbst ihren 20. Geburtstag gefeiert. Sie hat das mit sehr wenig Alkohol, sehr wenig Kuchen und null bewusstseinsverändernden Substanzen gemacht. Ernsthaft, ich finde das grossartig. Vorbildlich. Super.