
Den komprimittierenden Vorstoss hatte FDP-Nationalrätin Christa Markwalder am 21. Juni 2013 eingereicht.Bild: KEYSTONE
11.05.2015, 17:5211.05.2015, 18:10
Für die PR-Firma Burson-Marsteller und Auftraggeber Kasachstan hatte sie FDP-Nationalrätin Christa Markwalder eine fragwürdige Interpellation einreichen lassen, jetzt ist sie ihren Bundeshaus-Badge los: PR-Frau Marie-Louise Baumann. Die ehemalige Parteikollegin Markwalders hatte ihre Zutrittsmöglichkeit bislang von FDP-Nationalrätin Corina Eichenberger-Walther zugeschachert bekommen – seit heute Mittag ist damit Schluss.

Ist ihren Bundeshaus-Badge los: Marie-Louise Baumannbild: burson-marsteller
Eichenberger-Walther sagte gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnet: «Da kann ich nicht dahinter stehen». Deshalb habe sie den Badge zurückgezogen.
Grundsätzlich darf jedes Parlamentsmitglied zwei Badges für das Bundeshaus vergeben. Eine wachsende Gruppe von Parlamentariern verzichtet jedoch darauf, diese Lobbyisten auszuhändigen – sie scheuen das damit einhergehende Risiko für den eigenen Ruf. Die FDP teilt mit, sie begrüsse diesen Schritt.
FDP verlangt Klarheit von Burson-Marsteller
Gleichzeitig werden die Freisinnigen als Partei aktiv. Sie fordern:
- Von Burson-Marsteller: Die Offenlegung aller Dokumente, die im Zusammenhang mit den erhobenen Vorwürfen stehen.
- Von Burson-Marsteller: Die vollumfängliche Schaffung von Transparenz bezüglich Interessen und Auftraggeber.
- Von den eigenen Mitgliedern: Höchste Zurückhaltung bei der Zusammenarbeit mit der PR-Firma oder einzelnen Mitarbeitern bis zur vollständigen Klärung des Falles.
Eine Rüge von der Parteileitung erhält FDP-Nationalrat Walter Müller. Er werde angehalten, sich an die Empfehlung der Bundesversammlung zu halten, beim Annehmen von Reiseeinladungen «grösste Sensibilität und Zurückhaltung» zu wahren, schrieb die FDP.
Müller hatte sich laut Medienberichten von der selben PR-Agentur nach Kasachstan einladen lassen. Die Reise werde er nun nachträglich selbst bezahlen. (tat/sda)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die Schweizer Botschafterin in Teheran, Nadine Olivieri Lozano, wurde am Mittwoch vom iranischen Aussenministerium einbestellt. Grund: Das Regime protestierte gegen die Drohungen von US-Präsident Trump. Wer ist die Frau, die die Interessen der USA im Iran vertritt und nun zwischen zwei Nationen steht?
Sie steht gerade zwischen den Fronten der USA und des Irans: Nadine Olivieri Lozano. Da sie als Botschafterin der Schweiz auch die Interessen der USA im Iran vertritt, agiert sie gerade als diplomatisches Bindeglied zwischen den Atommächten. Und Präsident Donald Trump macht ihren Job nicht gerade einfach. Täglich provoziert er den Iran mit Drohungen und Äusserungen.