
Demonstration für die hungernden Menschen im syrischen Madaja vor dem IKRK-Huptquartier in Beirut (08.01.2016).
Bild: NABIL MOUNZER/EPA/KEYSTONE
08.01.2016, 12:5911.01.2016, 10:34
Hoffnung für die belagerte syrische Stadt Madaja, wo die Menschen in ihrer Verzweiflung Gras essen und trotzdem verhungern: Das Assad-Regime hat der UNO offenbar grünes Licht für den Transport von Hilfsgütern gegeben. Die Konvois sollen die Stadt nordwestlich von Damaskus sowie zwei weitere belagerte Städte in den kommenden Tagen erreichen.
Die schlechte Nachricht: 400'000 Menschen anderswo in Syrien leben ebenfalls unter Belagerung. Total 15 Städte, darunter Deir ez-Zor, Daraja, Foah und Kafraja sowie Ghuta bei Damaskus, sind von lebenswichtiger humanitärer Hilfe abgeschlossen. Bloss 10 Prozent der beantragten Hilfskonvois in diese Regionen wurden im letzten Jahr bewilligt und konnten durchgeführt werden.
Dort düften sich ähnliche Tragödien abspielen wie in Madaja, auch wenn davon keine aufwühlenden Bilder existieren. Laut der UNO leben insgesamt 4.5 Millionen Menschen in Syrien in schwer zugänglichen Gebieten. Das Humanitäre Völkerrecht verbietet die Belagerung und Aushungerung von Zivilisten als Kriegstaktik. (kri)
Update Montag 11.01.2015: In einer früheren Version enthielt dieser Artikel ein Bild, das laut der Nachrichtenagentur AP einen stark abgemagerten Jungen in der belagerten syrischen Stadt Madaja zeigte. Am Samstag hat AP mitgeteilt, dass sie entgegen früherer Angaben nicht in der Lage ist zu verifizieren, dass besagtes Bild in Madaja aufgenommen worden ist.
Russlands Bomben auf Syrien
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Russlands Bomben auf Syrien
epa05060830 A handout photograph made available on 09 December 2015 by the Russian Defence Ministry showing the launch of the Kalibr sea-based missiles from the Russian Rostov-on-Don submarine in the Mediterranean targeting terrorist positions in Syria, 08 December 2015. The Russian Defence Ministry stated the strike resulted in the elimination of two important ISIS command centres in the Raqqa province. EPA/RUSSIAN DEFENSE MINISTRY / HANDOUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES ...
Mehr lesen quelle: epa/russian defense ministry / russian defense ministry / handout
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Ohne verbindliche Regeln bleibt nur das Recht des Stärkeren. Das gilt auch mit Blick auf Israel und Iran.
Das Völkerrecht wird gebrochen, seit es existiert. Es gibt keine Weltregierung, die es durchsetzen könnte, es gibt auch keine Weltpolizei, die Völkerrechtsbrecher ins Gefängnis stecken könnte. Die militärische Intervention der NATO im Kosovo im Jahr 1999 war völkerrechtswidrig – jedenfalls wenn man davon ausgeht, dass eine solche Intervention nur gerechtfertigt ist, wenn es dafür ein Mandat des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen gibt. Völkerrechtswidrig war auch der Krieg gegen den Irak 2003. Und ebenso natürlich der russische Einmarsch in die Ukraine vor drei Jahren.
Und noch ein paar weiterel Lesenwerte Gedanken, insbesondere für euch Watson.
https://propagandaschau.wordpress.com/2016/01/08/wiedermal-ueberfuehrt-zdf-benutzt-graeuelvideo-islamistischer-terroristen-fuer-kriegspropaganda/