Wenn vegane Eltern beschliessen, ihr Kind ebenfalls vegan aufzuziehen, könnten sie in Italien bald bis zu vier Jahre in die Kiste kommen. Jedenfalls wenn es nach Politikerin Elvira Savino geht.
Im letzten Monat ging eine Schlagzeile durch die Medien, nach der in Mailand ein schwer unterernährtes Kleinkind ins Spital eingeliefert werden musste. Dies sei angeblich einer veganen Diät geschuldet gewesen (auch wenn die Familie gegenüber der Republicca betonte, keine Veganer, sondern Vegetarier zu sein).
Vor etwas mehr als einem Jahr hat bereits ein italienisches Gericht die Mutter eines Zwölfjährigen dazu gezwungen, ihren Sohn mit mindestens drei Fleisch-Mahlzeiten pro Woche zu versorgen.
Diese Ereignisse, in Kombination mit 4 weiteren Fällen in den letzten 18 Monaten, haben genug Aufsehen erregt, um Parlamentsmitglied Savino zu dem umstrittenen Gesetzesvorschlag zu inspirieren.
Savino wird allerdings vorgeworfen, mit dem Gesetz lediglich Aufmerksamkeit für ihre Wiederwahl heischen zu wollen. Ausserdem sehen viele darin eine Verfassungswidrigkeit, da diese die Verantwortung über das Kind den Eltern zuspricht (Art. 30).
Auch wenn das Gesetz vor der Camera und dem Senat einen schweren Stand hat, dürfte die Diskussion um vegan erzogene Kinder in Italien damit noch nicht gegessen sein.
(luc)