Die 14 wichtigsten Fragen zum neuen Nazi-Shooter «Wolfenstein: The New Order»
1. Hat es Herausgeber Bethesda verkackt?
Nein. «Wolfenstein: The New Order» ist ein richtig gutes Game ...
2. ... aber ist es wieder ein richtiges «Wolfenstein»?
Absolut. «The New Order» ist ein waschechtes «Wolfenstein». Für mich persönlich das beste seit «Wolfenstein 3D».
3. Was macht es denn so wolfensteinig?
Der Einstiegslevel zum Beispiel – die Erstürmung der Festung von General Totenkopf – ist eine einzige Hommage an das gute alte «Wolfenstein 3D». Immer wieder muss man aus Gefängnissen ausbrechen (der Grundidee von «Wolfenstein»). Ausserdem feilt Entwickler MachineGames mit feiner Klinge an der Atmosphäre – zum Beispiel mit perfekt getimetem Einsatz von Musik und mit einer brillanten Story. Übrigens: Auch in der englischen Version werden die Nazis von deutschen Sprecher und Sprecherinnen synchronisiert.
4. *Hüstel, hüstel* Story? Bei einem Ego-Shooter? *Hüstel, hüstel*?
Ich weiss nicht, wie es einem 18-Jährigen ergeht. Ich bin 36 und ich bemerke bei mir mit zunehmendem Alter steigendes Interesse gegenüber der Story von Games. Mit dem technischen Fortschritt können Entwickler Storys immer atmosphärischer erzählen – und «The New Order» nützt das bestens aus.
Kurz: Das Game spielt in den 60er-Jahren, die Nazis haben den Krieg gewonnen und nun muss B.J. Blazkowicz dem Widerstand neuen Schwung verpassen.
Übrigens: Robert Harris hat mit «Vaterland» einen interessanten Roman geschrieben zum Thema «was wäre, wenn die Nazis gewonnen hätten».
5. Kannst du uns ein kleines Schmankerl der Story liefern? (Spoiler Alarm!)
Relativ früh begegnet man Obersturmbannführerin Engel in einem Zug. Sie testet die Reinheit der Gesinnung des Spielers. Der Dialog dazu hat fast (nicht ganz) Tarantino-Level. So viel sei verraten: Ein echter «Wolfenstein»-Fan wird die Szene zweimal spielen müssen.
6. Ist die Grafik geil?
Ja. Die Grafik ist sehr gut. Ich habe das Spiel auf der PS4 getestet – wo es in Zukunft noch einen Tick besser gehen wird –, aber die Grafik ist schon sehr gut.
7. Kann man einen Nazi spielen *frechgrins*?
Nein (du Trottel)!
8. Sind die Nazis dumm?
Ja. Die Nazis sind dumm. Sie verhalten sich im Gefecht etwa so clever wie Hunde. Dass Nazis dumm sind, ist ja irgendwie realistisch (und deshalb lustig), aber manchmal wäre ein etwas besser geschultes Personal auf Seiten des Gegners wünschenswert.
9. Ist das Game brutal?
Ja. Es geht ab.
10. Muss man die englische Version kaufen?
Fetischisten würden hier ganz klar Ja antworten. In der deutschen Version sind statt Hakenkreuze «Wolfenstein»-Embleme zu sehen. Ausserdem wird ständig vom Regime gesprochen. Als alten Hasen stört mich diese Art von Zensur nicht mehr, es gibt aber viele, die mir in diesem Punkt widersprechen werden.
11. Sind die Waffen spektakulär?
Die Waffen sind Standard. Nichts, was mich vom Hocker reisst. Das ist aber irgendwie egal (lustige Aussage für einen Ego-Shooter, aber wahr).
Erwähnenswert ist aber, dass man sämtliches Mordwerkzeug, sofern zweifach vorhanden, auch beidseitig ausrüsten kann. Mein persönlicher Favorit ist die zweifache Schrotflinte.
12. Hat das Game irgendein superneues und möglichst abgefahrenes Feature?
Nein. Zum Glück nicht. Solche Features nerven meist nur.
13. Von eins bis zehn, was für eine Note würdest du «Wolfenstein – New Order» geben?
9
14. Wieso «nur» 9?
Weil die Gegner zum Teil zu dämlich sind und ich persönlich es nicht verstehe, weshalb die Soldaten beim Ableben nicht hin und wieder den Klassiker «mein Leben» stöhnen.
Immerhin aber sagen sie Dinge wie «Du Arschloch!», was fast schon ebenbürtig ist.
«Wolfenstein: The New Order» gibt es für PS3, PS4, Xbox One & PC.