Ausdauer hat er, der Mann. Seit 1988 kandidiert Vermin Supreme bei jeder US-Präsidentschaftswahl. Mal für die Republikaner, mal für die Demokraten, obwohl er, wie er selber sagt: Im Herzen eigentlich Anarchist ist.
2016 also ist der Mann mit dem Gummistiefel auf dem Kopf und dem zotteligen Bart wieder im Rennen um den Sitz im Weissen Haus. Und Vermin hat einen ganzen Katalog von Rezepten, wie den Übeln dieser Welt beizukommen ist. Ponys, so viel sei vorausgeschickt, spielen überall eine essentielle Rolle.
Wie die Wirtschaftskrise bewältigt werden kann? Mit der Stärkung der Pony-Industrie. Wie der «IS» besiegt werden kann? «Mit massenhaft Ponys: Pony-Bomben, Pony-Drohnen, Pony-Panzer, Pony-Truppen.» Mehr Fahrzeuge brauche die autovernarrte Nation auch nicht – schliesslich habe man Ponys. «Und mit Ponys, meine Freunde, werden wir eine wunderschöne Zeit haben», versprach der 54-Jährige anlässlich einer Medienkonferenz, an der er seine Kandidatur bekannt gab.
Das Programm des Performance-Künstlers aus Massachusetts beinhaltet jedoch auch ernsthafte Themen: Zum Beispiel die unausweichliche Zombie-Invasion. Er habe einen Plan, so Vermin, was zu tun sei, wenn die Untoten auferstehen. Im Detail skizzierte er diesen zwar nicht. Man geht aber wohl nicht falsch in der Annahme, wenn man Ponys als wichtigen Bestandteil des Plans vermutet.
Und natürlich wäre er auch bereit, in der Zeit zurückzureisen, um Adolf Hitler zu töten. Eine Debatte, die die USA in letzter Zeit intensiv beschäftigte.
2008 erklärte Vermin in einem Video, warum er seit 1988 keine Präsidentschaftswahl ausgelassen hat. «Es geht darum, den Lügen, mit denen die US-Bevölkerung von den Medien und der Regierung täglich gefüttert werden, etwas entgegenzusetzen», so der Aktions-Künstler. Und natürlich handle es sich um eine Scherz-Kandidatur. Wüsste man es nicht besser, so könnte man dasselbe auch bei dem milliardenschweren Egomanen Donald Trump vermuten, der immer wieder mit bizarren Entgleisungen von sich reden macht. (wst)