Der Milliardär Donald Trump mischt derzeit den US-Wahlkampf auf. Ungewöhnliche und schillernde Kandidaten sind im Rennen ums Weisse Haus aber keine Seltenheit. Ein Rückblick:
«Ein amerikanisches Original» nannte ihn der ehemalige US-Präsident Bill Clinton. Als ausgeprägter Konservativer trat er 1964 bei den US-Präsidentschaftswahlen an. Mit seinem radikalen Wahlprogramm konnte er allerdings nur wenige begeistern. So kündigte der Republikaner beispielsweise an, im Vietnam-Krieg notfalls Atomwaffen einzusetzen. Sein Konkurrent Lyndon B. Johnson siegte spielend mit 61 Prozent der Stimmen.
Er gilt als einer der schillerndsten und umstrittensten amerikanischen Politiker. Unter dem Motto «Rassentrennung jetzt, Rassentrennung morgen, Rassentrennung für immer» kämpfte er gegen die Gleichberechtigung von Schwarzen und Weissen. 1963 wurde Wallace international bekannt, weil er schwarzen Studenten den Zugang zu den Universitäten des Bundesstaates Alabama verwehren wollte.
Der frühere Gouverneur bewarb sich viermal um das Amt des US-Präsidenten – als unabhängiger Kandidat sowie für die Demokraten. Er starb 1998 im Alter von 79 Jahren.
Mit derben Sprüchen gegen Berufspolitiker und Karrieristen machte Ross Perot auf sich aufmerksam. Der Unternehmer ging 1992 und 1996 als Unabhängiger ins Rennen. Der exzentrische Milliardär wurde zum Volkshelden, als er eine Rettungsaktion für einige seiner Mitarbeiter organisierte, die im Iran festgehalten wurden. Seine Wahlkampagne 1992 sei einer «Seifenoper würdig» gewesen, meinte der Sender MSNBC.
Der Republikaner wurde mehrmals in Fernsehserien parodiert, weil er in öffentlichen Reden gelegentlich von sich selbst in der dritten Person sprach. So wird er in einer Folge der «Simpsons» von Ausserirdischen entführt. «Bob Dole hat das nicht nötig», ruft seine Figur, als sie in das Ufo gesogen wird.
Dole kandidierte bei der Präsidentschaftswahl 1996, unterlag jedoch seinem demokratischen Rivalen Bill Clinton. Der 92-jährige Dole ist für seinen trockenen Humor bekannt. Er warb für das Potenzmittel Viagra.
Der schwerreiche Zeitungsverleger hat zweimal versucht, ins Weisse Haus einzuziehen, scheiterte aber jeweils früh in den Vorwahlen. Dank teurer Fernseh-Werbespots war er nach den Wahlkämpfen 1996 und 2000 um 69 Millionen Dollar ärmer – das Geld stammte aus seiner Privatkasse. Er machte die Einführung einer Einheitssteuer zum Hauptthema seiner Kampagnen.
Eine Serie von Negativ-Schlagzeilen beendete die Präsidentschaftskandidatur von Herman Cain. Der Unternehmer wurde zuerst beschuldigt, Frauen sexuell belästigt zu haben. Dann ging eine angebliche Geliebte mit der Geschichte über eine 13-jährige Affäre an die Öffentlichkeit.
2011 warf Cain das Handtuch, bestritt aber die Vorwürfe: «Ich bin im Frieden mit meinem Gott, im Frieden mit meiner Ehefrau, und sie ist im Frieden mit mir.» Der heute 70-jährige Republikaner wollte 2012 gegen US-Präsident Barack Obama antreten. (whr/sda/dpa)