Daniel Wirth ist der angebliche regeltechnische Fehler in der Partie Langenthal gegen Visp (5:6 n.V.) unterlaufen. Erstinstanzlich ist eine Spielwiederholung angeordnet worden. Visp hat am Montag Rekurs eingelegt.
Nun ist Daniel Wirth von Schiedsrichterchef Reto Bertolottti bis Ende Saison suspendiert worden. Bertolotti betont, dass dies nicht einem «Schuldeingeständnis» gleichkomme. Vielmehr habe er nach Rücksprache mit Daniel Wirth diesen Entscheid gefällt. Der Fall polarisiere zu sehr und weitere Partien in dieser Saison wären für Daniel Wirth zu einem «Spiessrutenlauf» geworden. Wirth habe bis auf die Kommunikation alles richtig gemacht.
Was uns zur Konsequenz aus diesem Fall führt: Rückkehr zur natürlichen Autorität. Entscheide fällen und durchsetzen und nicht mehr erklären. In den letzten Jahren sind die Schiedsrichter bei uns gegenüber Spielern und Coaches viel zu nachsichtig geworden. Auf deren Wunsch erklären sie ihre Entscheide immer wieder.
Damit sollte Schluss sein. Ein Schiedsrichter entscheidet (er fällt Tatsachenentscheide) und setzt sie durch. Die Spieler und Coaches haben diese Entscheide zu akzeptieren. Ohnehin nimmt ein Schiedsrichter seine Entscheide auch nach Diskussionen nicht zurück.
Diese autoritäre Form der Spielleitung ist auch ein Schutz der Schiedsrichter. Beispiel: Hätte Daniel Wirth in Langenthal nach der Video-Konsultation einfach auf «kein Tor» entschieden und weitere Erklärungen unterlassen, dann gäbe es diesen Fall gar nicht. So einfach ist es.
Allerdings muss die Liga-Führung die Schiedsrichter künftig auch konsequenter gegen die inzwischen in Mode gekommene Schiedsrichterkritik schützen. Wir haben in den letzten zwei Jahren nicht ein Schiedsrichter-Problem. Sondern ein Schiedsrichter-Führungsproblem.