Trotz garstigen Wetters haben tausende Menschen in der Schweiz den 126. Tag der Arbeit gefeiert – abgesehen von Sachbeschädigungen in Zürich weitgehend friedlich.
Rund 10'000 Menschen zogen durch die graue Zürcher Innenstadt, ähnlich viele wie 2015 und rund 4000 weniger als 2014. In Basel gingen rund 1000 Personen auf die Strasse, im Vorjahr waren es 1300 gewesen. In Bern beteiligten sich mehrere hundert Menschen am 1.-Mai-Umzug, in Genf rund 1500. In Lausanne zogen rund 300 Menschen durch die Stadt.
Bild: KEYSTONE
18:47
Der Helvetiaplatz ist geräumt
Die letzten Demonstranten auf dem Helvatiaplatz sind von der Polizei kontrolliert worden. Ein abgefackelter Einkaufswagen zeugt von den Geschehnissen des Nachmittags.
Bild: KEYSTONE
17:43
Video zeigt Strassenschlachten in der Türkei
17:30
Grosskontrolle auf dem Helvetiaplatz
Alle Personen im Kessel auf dem Helvetiapatz werden von der Polizei Kontrolliert. Polizeisprecher Marco Cortesi spricht von einer gelungenen Aktion.
Bilder: Aaron Fraefel
17:20
Hoppla, die Basler kämpfen für eine «strake» AHV
Peinlicher Fehler auf dem Transparent:
Bild: KEYSTONE
17:10
Krawalle in Frankreich
In Paris kam es im Verlaufe der 1.-Mai-Demonstration zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Polizisten. Die Polizei setzte Tränengas und Gummischrot ein. Sie wurden mit Flaschen und Feuerwerkskörper beworfen.
Bild: PHILIPPE WOJAZER/REUTERS
Die Polizei kontrollierte daraufhin verschiedene Passanten auf Wurfgegenstände.
Der offizielle 1.-Mai-Umzug der Gewerkschaften in Zürich war am Sonntagvormittag traditionell auch von linksautonomen Gruppierungen begleitet worden. Die Stimmung war angespannter als in den vergangenen Jahren.
Unter den etwa 10'000 friedlichen Umzugsteilnehmenden befanden sich gegen 300 Personen aus der linksautonomen Szene, wie es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Stadt- und der Kantonspolizei Zürich heisst. Aus deren Reihen wurden immer wieder Rauchpetarden und Knallkörper gezündet, Farbbeutel geworfen und Scheiben besprayt.
Die Aktionen der Linksaktivisten fanden jeweils an neuralgischen Punkten der Umzugsroute statt, etwa bei internationalen Gastroketten oder Banken. Ziel waren auch das Bezirksgebäude sowie verschiedene Gebäudefassaden der Kantonspolizei. Der Sachschaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf mehrere zehntausend Franken. (sda)
16:35
Mann in der Türkei von Wasserwerfer überfahren
In der Türkei starb ein Mann, nachdem er von einem Wasserwerfer überfahren wurde, schreibt focus.de. Die Polizei in Istanbul ging am 1. Mai gewaltsam gegen zwei Kundgebungen vor.
Bild: SEDAT SUNA/EPA/KEYSTONE
16:32
Bilder vom Helvetiaplatz
Der Kessel am Helvetiaplatz steht immer noch. Vereinzelt werden Personen kontrolliert.
Bild: Aaron Fraefel
Bild: Aaron Fraefel
15:51
Nachdemo auf dem Helvetiaplatz in Zürich von Polizei eingekesselt
— Josef ✡ Preiselbauer (@Preiselbauer) 1. Mai 2016
14:41
Vom starken Franken bis zur Fremdenfeindlichkeit
Neben dem zentralen Thema Altersvorsorge haben die Festtagsredner am Tag der Arbeit zahlreiche Missstände oder Forderungen thematisiert.
Ein grosses Thema am 1. Mai waren Fremdenfeindlichkeit, Flüchtlinge und Ausländer. Das Zürcher 1.-Mai-Komitee stellte die Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit unter das Motto «Wir sind alle Flüchtlinge».
Die Gewerkschafter in der ganzen Schweiz zeigten sich in ihren Reden solidarisch mit den Flüchtlingen. «Es stände der reichen Schweiz gut an, jetzt solidarisch zu sein und 100'000 Flüchtlinge aufzunehmen», sagte Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin der Gewerkschaft VPOD-SSP, in Aarau. (sda)
14:26
Wir sind alle Flüchtlinge
In Zürich ist die Asylpolitik das Hauptthema am diesjährigen 1. Mai:
Die Demonstration zum 1. Mai 2016 beginnt. Hoch die internationale Solidarität! Wir sind alle Flüchtlinge! #1MaiZHpic.twitter.com/SzxN7n0gsy
Junge Demonstranten, die grösstenteils aus dem Linksextremen Milieu stammen, haben den offiziellen 1.-Mai-Umzug in Genf um mehr als eine halbe Stunde verzögert. Bei der Durchsuchung ihrer Taschen durch die Polizei kam es zu Streitigkeiten.
Mehrere Vertreter der Stadtregierung waren vor Ort, darunter der stellvertretende Stadtpräsident Rémy Pagani, um mit der Polizei zu sprechen. Laut einem Regierungsvertreter sind 90 Prozent der Demonstranten bekannt als Linksextreme. Die anderen konnten nicht identifiziert werden.
Die Gruppe skandierte «Polizei überall, Gerechtigkeit nirgends» und «Alle hassen die Polizei». Die Gruppe schwang eine Antifa-Flagge. Die Demonstranten wurden von einem Kordon von rund 20 Polizisten in Kampfmontur eingekesselt, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur sda feststellte. (sda)
Etwa 100'000 Menschen sind bei der traditionellen Parade der Gewerkschaften zum 1. Mai in Moskau über den Roten Platz gezogen. Angeführt wurde der Zug von Bürgermeister Sergej Sobjanin.
Die Demonstranten marschierten mit der Forderung «Nein zu Steuererhöhungen und Preissteigerungen - Ja zu besseren Gehältern und Renten» bei frühlingshaften Temperaturen durch das Zentrum der Hauptstadt.
Teilnehmer schwenkten russische Flaggen sowie Luftballons in den Landesfarben weiss, blau und rot. Wegen einer schweren Krise treffen eine hohe Inflation sowie Gehaltskürzungen und Entlassungen viele Russen. Regierungskritische Banner waren aber nicht zugelassen - zu sehen waren oft nur Fahnen der Regierungspartei Geeintes Russland.
Auch in anderen Städten wie etwa St. Petersburg gingen am Tag der Arbeit, der diesmal mit dem orthodoxen Osterfest zusammenfiel, Tausende auf die Strasse. Auf Transparenten waren unter anderem die Losungen «Würdige Renten statt Almosen» und «Gehälter erhöhen statt Steuern» zu lesen.
In ganz Russland nahmen etwa 2,3 Millionen Menschen an den Feierlichkeiten teil, wie Gewerkschaftsvertreter Michail Schmakow am Sonntag nach Angaben der Agentur Interfax sagte. Zehntausende Sicherheitskräfte waren landesweit im Einsatz. (sda/dpa)
Bild: SERGEI ILNITSKY/EPA/KEYSTONE
12:50
Babys zeigen sich von Fototermin mit Bundesrätin unbeeindruckt
SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat zum Tag der Arbeit Mitarbeitende besucht, die besonders häufig unregelmässige Arbeitszeiten haben oder Teilzeit arbeiten: Ärzte, Pflegende und Hebammen. Sie besuchte die Frauenklinik des Kantonsspitals Winterthur (KSW).
Sommaruga machte - begleitet von zahlreichen Journalisten - einen Rundgang durch die Wöchnerinnenabteilung und durch die Neonatologie, auf der die Frühgeborenen betreut werden.
Die meisten Babys, welche die Bundesrätin für den Fototermin halten oder besuchen durfte, interessierten sich allerdings nicht für den hohen Besuch aus Bern. Sie verschliefen ihren ersten grossen Auftritt. (sda)
Bild: KEYSTONE
12:38
Ist der Tag der Arbeit noch zeitgemäss?
Ich kann mich mit dem „Tag der Arbeit“ einfach nicht identifizieren. Meine Generation bräuchte eher einen „Tag der unbezahlten Praktika“.
Mehr als 20'000 Angestellte haben laut Unia-Präsidentin Vania Alleva 2015 ihre Stelle verloren. Manche Studien sprächen gar von 50'000 verlorenen Arbeitsplätzen, sagte sie in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Matin Dimanche».
Im Interview an diesem «Festtag aber auch Kampftag» am 1. Mai machte die Gewerkschafterin für diese Entlassungen hauptsächlich die Probleme mit dem starken Franken verantwortlich. Diese wirkten sich auch auf die Löhne oder die Arbeitszeit in der Industrie wie in der Hotellerie oder im Detailhandel aus, sagte Alleva.
Gegenüber der «Zentralschweiz am Sonntag» sprach Alleva von einem «verhärteten Arbeitsmarkt». Deshalb habe die Anzahl Streiks zugenommen. Die Gewerkschaft sei vermehrt mit Arbeitgebern konfrontiert, die den Dialog verweigerten. Deshalb, und nicht aus Marketinggründen, würde die Unia vermehrt streiken. «Es braucht immer sehr viel, bis ein Streik ausgerufen wird», sagte sie. (sda)
Die bürgerliche Mehrheit im Parlament bereitet den Gewerkschaften Bauchschmerzen. Am Tag der Arbeit riefen sie dazu auf, «dagegen zu halten» und gemeinsam für die Sicherung der Altersvorsorge und gegen soziale Ungerechtigkeit zu kämpfen.
Mit der neuen Parlamentsmehrheit wollten die SVP und die Arbeitgeber die Renten senken, das Rentenalter auf 67 Jahre erhöhen, das Arbeitsgesetz aushebeln und für einen Grossteil der Arbeitnehmenden jegliche Beschränkung der Arbeitszeiten abschaffen, sagte Vania Alleva, Präsidentin der Gewerkschaft Unia, in ihrer Rede in Chur. «Das muss uns in der Tat wütend machen.»
Hoffnung, bei wichtigen Abstimmungen das Volk auf ihre Seite ziehen zu können, schöpfen die Gewerkschafter aus dem Nein zur Durchsetzungsinitiative. Dieser Erfolg könne zuversichtlich machen für die Auseinandersetzungen der nächsten Zeit: «Wir können dagegen halten», sagte Dore Heim, geschäftsführende Sekretärin des Gewerkschaftsdachverbandes Schweizerischer Gewerkschaftsbund (SGB) in Basel. (sda)
Gewerkschaften stellen Tag der Arbeit ins Zeichen der AHV
Der Tag der Arbeit steht dieses Jahr im Zeichen der AHV. Die Gewerkschaften stellen den 1. Mai unter das Motto «Gemeinsam kämpfen - für eine starke AHV». Bei diesem Kampf geht es laut SGB um mehr als nur um die AHV.
Es gehe darum, Sand in den Motor der sozialen Demontage zu werfen - und Öl ins Getriebe der Gerechtigkeit zu schütten, schreibt der Gewerkschaftsdachverband Schweizerischer Gewerkschaftsbund (SGB) auf seiner Internetseite.
In einer Zeit, in der die Arbeitgeber den starken Franken zum Anlass nähmen, massenhaft Stellen abzubauen, in der die Gräben zwischen reich und arm immer grösser würden und in der Arbeitgeber und bürgerliche Parteien in der AHV permanent Leistungen abbauen wollten, gelte es gemeinsam zu kämpfen für Würde und soziale Gerechtigkeit, für Arbeit und gute Arbeitsbedingungen.(sda)
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Ich mag keine Chaoten. Egal welcher Couleur. Wer sich nicht anständig für seine Anliegen einsetzen kann, sollte dafür belangt werden. Hier haben wir die Möglichkeit einen weitestgehend freien politischen Dialog zu führen, es gibt also keine Ausreden weshalb Gewalt und Zerstörung angebracht sein könnten. Ausser Faulheit, Gewaltgeilheit und/oder mangelnde Intelligenz.
St.Galler Bauern verkaufen Fleisch mit zu viel PFAS: Kanton machte nix – die Sonntagsnews
Der nach dem Bergsturz im Lötschental vermisste Mann beschäftigt nun die Walliser Staatsanwaltschaft, St.Galler Bauern verkaufen trotz PFAS-Belastung weiterhin ihr Fleisch und das Missbrauchsforschungsprojekt der Universität Zürich stösst auf Blockaden: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Beim seit dem Bergsturz im Walliser Lötschental vermissten Mann handelt es sich laut «SonntagsZeitung» um einen 64-jährigen Schafzüchter. Er sei Präsident des Oberwalliser Zuchtverbands für Weisse Alpenschafe und habe in Wiler gelebt. Sein durch den Abbruch des Birchgletschers verschütteter Stall habe sich in Tännmattä auf Gemeindegebiet von Blatten befunden, rund 300 Meter ausserhalb der Evakuierungszone. Laut einer informierten Quelle der Zeitung habe sich der Schafhalter zum Zeitpunkt des Unglücks bei seinen Tieren im Stall aufgehalten. Der Informationschef des Führungsstabs, Matthias Ebener, habe bestätigt, dass Tännmattä zum Zeitpunkt des Bergsturzes nicht evakuiert gewesen sei. Nun beschäftige sich die Walliser Staatsanwaltschaft unter anderem mit der Frage, ob die Evakuierungszone zu klein angesetzt war, wie die «SonntagsZeitung» weiter schrieb. Zuerst müsse die Polizei in Absprache mit der Dienststelle für Naturgefahren und den Angehörigen entscheiden, wie die Suche nach dem Vermissten weitergehe.