28.06.2016, 07:1929.06.2016, 09:10
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Pendler ist nicht gleich Pendler. Es gibt die, die innerhalb der Gemeinde arbeiten, die, die in einem anderen Kanton ihren Lebensunterhalt verdienen und dann gibt es noch die Extrem-Pendler.
Pendeln früher und heute
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Pendeln früher und heute
Beginnen wir im Jahre 1947. Damals war Pendeln fast noch ein Fremdwort. Diese Szene zeigt eine Gruppe Menschen vor dem Hauptbahnhof Zürich. (Bilder: ETH Bibliothek Zürich)
Einer, der zur letzten Kategorie gehört, ist M.H*. Fünfmal die Woche legte er mit dem Zug die Strecke Reichenbach im Kandertal – Zürich zurück. Die reine Fahrzeit für diese Strecke beträgt knapp zwei Stunden. Da M.H. aber in seinem Heimatort ein ganzes Stück gehen muss bis zur Haltestelle und sein Büro einiges entfernt vom Hauptbahnhof Zürich liegt, kommt er laut eigenen Angaben auf eine Reisezeit von 3 Stunden und 27 Minuten pro Weg. Über sieben Jahre lang nahm er diesen auf sich.
NAHM.
Offenbar ist die Mammut-Strecke sogar dem unverbesserlichen Optimisten auf die Länge zu anstrengend geworden. Dazu später mehr. Zuerst möchten wir aufzeigen, wie M.H. diese Strapazen bewältigt hat. In einem SRF-Interview redete er noch vor Kurzem über seinen Pendler-Alltag.
Die Strecke
Bergpanorama in Reichenbach im Kandertal.Bild: KEYSTONE
- Raus aus dem Haus um 05.15 Uhr
- Im Sommer mit dem Velo, im Winter zu Fuss zur Postauto-Haltestelle
- Von dort mit dem Postauto nach Spiez
- Umsteigen. Mit dem Zug nach Zürich
- In Zürich noch einmal umsteigen aufs Tram, von der Tramhaltestelle kurzer Weg ins Büro. Vor 9 Uhr ist er am Arbeitsplatz
Damit schlägt er die Zeit tot
Mit dem Handy fühlt sich die Strecke viel kürzer an.Bild: KEYSTONE
- Guckt gerne in die Landschaft, in die Berge
- Hört Musik
- Lenkt sich mit dem Handy ab
Warum er nicht umzieht?
Wie M.H.s Haus aussieht, wissen wir nicht. Deshalb ein Symbolbild. Bild: KEYSTONE
Weil er in Reichenbach im Kandertal ein Haus gebaut hat und die Berge mag. Weil seine Hobbys Bergsteigen, Skitouren und Gleitschirm sind und er diesen Aktivitäten in Zürich nur schwer nachgehen kann. In Zürich vermisst er zudem einen Gletscher.
Was ihn nervt
Gleisarbeiten können zu Verspätungen führen.
Bild: KEYSTONE
Renovationsarbeiten an den Gleisen. Weil diese zu Verspätungen führen. Und er wegen solchen Verspätungen seine Anschlüsse verpasst. Das kann dann rasch zu einer Gesamtverspätung von einer Stunde führen, was sogar für M.H. zu viel ist.
M.H. verbrachte pro Woche über 30 Stunden mit pendeln, mehr als andere arbeiten.
Damit ist nun Schluss. Wie M.H. gegenüber watson sagte, hat er seit Kurzem eine Stelle in der Nähe seines Wohnortes gefunden.
Deshalb bist nun du gefragt. watson sucht die Königin der Pendlerinnen, den König der Pendler.
Bist du der König der Pendler?
Bild: KEYSTONE
Beschreib uns deinen Arbeitsweg oder deine Strecke zur Schule, zum Studium und wir erzählen deine Pendler-Geschichte.
*Name der Redaktion bekannt
Pendler-Porträt aus dem Jahre 1971: «Er liebt seine Familie, obwohl er sie nur am Abend zu sehen bekommt»
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Jetzt im Frühling sind Wanderungen zu Wasserfällen schlicht nur eines: spektakulär. Denn jetzt führen die Gewässer viel Wasser und so toben die Kaskaden. Das Beste dabei: Auch von deiner Haustüre ist es nicht weit zum nächsten Wasserfall.
Eines vorneweg: Ich dachte ja, die höchsten Wasserfälle pro Kanton herauszusuchen, sei eine Arbeit von einer Google-Anfrage und vielleicht bisschen mehr. Selten habe ich mich so getäuscht. Nach Abklärungen bei verschiedenen kantonalen Ämtern und Tourismusbüros habe ich die 26 Wasserfälle zwar beisammen. Allerdings konnte nicht immer ganz geklärt werden, ob's denn auch wirklich der höchste pro Kanton ist. Oder wie das Amt für Natur und Umwelt Graubünden schreibt: «Die Bündner Wasserfälle wurden so noch nie vermessen.»