Schweizer Doppelsieg! Holdener holt Kombi-Gold, Gisin gewinnt Silber
An der WM in St. Moritz gibt es Gold und Silber für die Schweiz. Wendy Holdener wird Weltmeisterin in der Kombination der Frauen, 5 Hundertstel vor Michelle Gisin.
16 Jahre nach Sonja Nef, die 2001 in St. Anton Gold im Riesenslalom gewonnen hatte, verfügt die Schweiz endlich wieder über eine Weltmeisterin. Wendy Holdener, die sich als Siebente der Abfahrt – mit nur knapp einer Sekunde Rückstand auf die Bestzeit der Italienerin Sofia Goggia – in eine vorzügliche Ausgangslage gebracht hatte, behielt in ihrer starken Disziplin die Nerven.
St. Moritz feiert die neue Schweizer Weltmeisterin.Video: streamable
«Ich glaube, ich habe es noch nicht ganz realisiert.»
Wendy Holdener
Auch Michelle Gisin hatte in der Abfahrt eine vorzügliche Leistung geboten. Die Engelbergerin verlor als Vierte lediglich 14 Hundertstel auf die drittplatzierte Lara Gut, den Pechvogel des Tages. Wie Teamkollegin Holdener nahm auch Gisin in der Abfahrt mehr Risiken auf sich als gewohnt. Auch sie nahm ihr Herz in beide Hände: «Das war eine der ersten Abfahrten, in der ich mehr Risiko genommen habe als sonst.»
Gisin und Holdener liegen sich in den Armen.Bild: STEFANO RELLANDINI/REUTERS
«Das ist der absolute Traum. Und dann noch mit Wendy zusammen, das ist crazy!»
Michelle Gisin
Schönes Bild: Der Medaillenspiegel
Holdener und Gisin, den beiden Schweizer Technikerinnen, spielte natürlich in die Karten, dass die Abfahrt auf einer um gut 15 Fahrsekunden verkürzten Strecke stattfand. Die Massnahme wurde getroffen, weil man befürchtete, der Nebel könne sich im obersten Streckenteil ausbreiten.
Familie Holdener feiert ihre Wendy.Video: streamable
Eine starke Leistung zeigte auch die Engelbergerin Denise Feierabend. Sie steigerte sich nach dem 13. Platz in der Abfahrt in den 4. Schlussrang. Ihr fehlten 44 Hunderststel zu einer Medaille. Einen gar dreifachen Schweizer Erfolg verhinderte einzig die drittplatzierte Österreicherin Michaela Kirchgasser, die im Slalom Bestzeit fuhr, eine Hundertstelsekunde schneller als Holdener.
Die besten Bilder der Ski-WM 2017
Goggia und Stuhec scheidet aus
Wendy Holdener hatte im Slalom ganz stark begonnen, am Ende aber noch etwas nachgelassen. «Es waren einige Wackler drin. Deshalb glaubte ich nicht, dass es reichen würde», bekannte die 23-jährige Schwyzerin im Ziel. Michelle Gisin kam bis auf fünf Hundertstel an sie heran, doch die beiden letzten Fahrerinnen, die dann noch oben standen, konnten ihre Chance nicht nutzen.
Sowohl die Slowenin Ilka Stuhec, die im Dezember in Val d'Isère die einige Kombination des Winters gewonnen hatte, schied ebenso nach wenige Toren wie wenig später die Italienerin Sofia Goggia, die Schnellste der Abfahrt.
So wurde ein doppelter Schweizer Erfolg Tatsache, wie es ihn letztmals 1987 an den Titelkämpfen in Crans-Montana gegeben hat. Dort hatte Maria Walliser jeweils vor Michela Figini die Abfahrt und den Super-G gewonnen. (pre/sda)
Alle Schweizer Ski-Weltmeister der Neuzeit
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Alle Schweizer Ski-Weltmeister der Neuzeit
Skination Schweiz, Weltmeisternation Schweiz! Alle Weltmeister seit 1970, also auch Michela Figini, Pirmin Zurbriggen und die erfolgreichste von allen, Erika Hess (v.l.).
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Parallelen zu 1987
Vor 30 Jahren feierten die Schweizer an der WM im eigenen Land den letzten Doppelsieg. Damals in der Abfahrt: Maria Walliser gewann in Crans-Montana vor Michela Figini. Vierte wurde damals mit Vreni Schneider auch eine Schweizerin. Auf Rang 3 fuhr allerdings keine Österreicherin wie heute, sondern die Deutsche Regina Mösenlechner.
Bild: KEYSTONE
Familie Holdener im Interview
Bruder Kevin: «Die Anspannung wurde am Schluss immer grösser. Wir haben gewusst, dass sie auf dem Podest landen kann, wenn sie einen guten Slalom zeigt. Und jetzt Gold, das ist unglaublich.»
Mutter Daniela: «Wir können es noch nicht einordnen. Für eine Athletin ist das die höchste Stufe, der Druck war extrem hoch. Aber jetzt ... darf sie sehr zufrieden sein.»
Vater Kevin: «Der Vater war der nervöseste, ich konnte nicht mehr zuschauen. Ich war so angespannt, hatte Krämpfe in der Hand. Die Anspannung war so gross.»
Rührend: Die Glückwünsche der Familie
Erstes Fazit
16 Jahre nach Sonja Nef, die 2001 in St. Anton Gold im Riesenslalom gewonnen hatte, hat die Schweiz endlich wieder eine Weltmeisterin. Wendy Holdener, die sich als Siebente der Abfahrt – mit nur knapp einer Sekunde Rückstand auf die Bestzeit der Italienerin Sofia Goggia – in eine vorzügliche Ausgangslage gebracht hatte, behielt in ihrer starken Disziplin die Nerven. Sie hatte zwar ein paar kleine Fehler drin und glaubte im Ziel noch nicht an den Sieg. Danach biss sich aber Michelle Gisin an der Zeit von Holdener die Zähne aus und dann schieden Ilka Stuhec und Goggia, die besten nach der Abfahrt, aus.
Bild: EPA/KEYSTONE
Interview mit Michelle Gisin
«Das ist der absolute Traum. Und dann noch mit Wendy zusammen, das ist crazy! Ich versuchte nach der Abfahrt ruhig zu bleiben. Es war nicht einfach aus dieser Position, ich wusste, dass Wendy so knapp hinter mir war. Es war echt geil, ich kann's nicht anders sagen.»
Wendy Holdener ist die erste Kombi-Weltmeisterin seit Chantal Bournissen 1991. In der Ski-Neuzeit (ab 1960) hat davor nur Erika Hess Kombi-Gold gewonnen, dafür gleich dreimal in Serie. Nämlich 1982, 1985 und 1987. Die letzte Kombi-Medaille holte Lara Gut 2009 mit Silber.
Siegerinterview mit Wendy Holdener
«Ich war sehr nervös, fuhr nicht top und hatte einige Wackler drin. Ich hätte nicht gedacht, dass es reicht. Dann kam Michelle fünf Hundertstel hinter mir ins Ziel und die anderen zwei schieden aus – das ist unglaublich. Es ist so schön, dass ich mit Michelle einen Doppelsieg feiere. Ich habe das, glaube ich, noch nicht ganz realisiert.»
Das erfreuliche Podest aus Schweizer Sicht
Übrigens: Eine gute Leistung zeigt auch die Engelbergerin Denise Feierabend. Sie steigert sich nach dem 13. Platz in der Abfahrt in den 4. Schlussrang. Was für ein Pech! Auch sie hätte eine Medaille verdient gehabt ...
Der Moment der Realisation
Sofia Goggia
Auch sie scheidet aus. Das ist der Doppelsieg für die Schweiz! Wendy Holdener ist Weltmeisterin, Michelle Gisin holt Silber. Unglaublich, der Jubel im Zielraum. Holdener kann es kaum fassen und auch Gisin ist den Tränen nach. Während der Siegerehrung diskutieren die beiden bereits über das Rennen. «Fünf Hundertstel», freut sich Holdener.
Die Engelbergerin verliert oben über zwei Zehntel und auch unten kommt sie nicht an Holdener heran. Kurz vor dem Ziel holt sie aber nochmals auf. Mit fünf Hundersteln Rückstand belegt sie Zwischenrang 2. Sie darf noch auf eine Medaille hoffen, Holdener hat sie bereits auf sicher. Noch zwei Fahrerinnen oben.
Laurenne Ross
Vonns Teamkollegin geht's auch nicht besser. Sie büsst über zwei Sekunden ein. Damit ist die Schweizer Medaille Tatsache, egal, wie's ausgeht. Jetzt Michelle Gisin, es geht um die Farbe der Schweizer Medaille und wer sie gewinnt.
Lindsey Vonn
Die Amerikanerin wirkt etwas hölzern zwischen den Toren und der Eindrück täuscht nicht. Sie hat gegen die Slalom-Spezialistinnen keine Chance. Im Ziel ist sie mit 85 Hundertsteln Rückstand auf Zwischenrang 4.
Wendy Holdener
Wow, was für eine Vostellung von der Schweizer Teamleaderin im Slalom. Oben baut sie ihren Vorsprung weit aus, unten geht aber Zeit verloren. Mit 38 Hundertsteln Vorsprung geht sie in Führung. Das ist der Angriff auf die Medaillen!
Anne-Sophie Barthet
Die französische Slalom-Spezialistin baut ihren Vorsprung oben aus, büsst aber unten Zeit ein und dann folgt ein böser Schnitzer. Mit viel Rückstand kommt sie in Ziel, Wendy Holdener ist die nächste.
Denise Feierabend (noch) auf Silber-Kurs!
Ragnhild Mohwinckel
Die Norwegerin ist im Vergleich mit Kirchgasser deutlich langsamer. Auch Feierabend kann sie nicht bedrängen. Mit 1,58 Sekunden Rückstand fährt sie auf den 7. Zwischenrang. Noch sieben Fahrerinnen sind oben.
Irena Curtoni
Die Italienerin scheidet nach wenigen Toren aus. Da wollte sie etwas gar viel.
Die österreichische Medaillenkandidatin fährt oben nicht so schnell wie Feierabend, dreht unten aber enorm auf. Trotz kleinem Fehler kurz vor dem Ziel geht sie in Führung. Ihr Vorsprung beträgt 44 Hundertstel.
Marusa Ferka
Die Slowenin ist eine Slalom-Spezialistin, kommt aber nicht richtig auf Touren. Der Rückstand summiert sich. Im Ziel ist es Rang 4 mit über einer Sekunde Rückstand.
Denise Feierabend
Die erste Schweizerin in diesem Kombi-Slalom greift voll an, und wird belohnt. Im unteren Teil holt sie nochmals viel Zeit heraus und geht mit 45 Hundertsteln Vorsprung in Führung. Wichtig auch für Gisin und Holdener, dass sie hier vorlegen kann.
Christine Scheyer
Die Speed-Fahrerin aus Österreicherin ist chancenlos. Sie verliert in jedem Streckenteil zwei Zehntel, im Ziel beträgt der Rückstand über eine Sekunde.
Federica Brignone
Die italienische Riesenslalom-Spezialistin kann das Tempo von Gagnon oben mitgehen. Erst unten geht ihr die Puste aus. Mit 11 Hundertsteln Rückstand liegt sie auf dem zweiten Zwischenrang.
Der Zwischenstand nach 15 Fahrerinnen
Marie-Michelle Gagnon
Die Slalom-Spezialistin übernimmt hier klar die Führung. Die Kanadierin hätte sich aber eine Medaille erhofft, dafür reicht der rutschige Lauf wohl nicht ... Schade!
Bild: EPA/KEYSTONE
Valerie Grenier
Huuh, das ist knapp geworden. Die Französin bleibt aber 13 Hundertstel hinter Haaser zurück
Rosina Schneeberger
Die Österreicherin scheidet aus. Sie gerät in der Vertikale aus dem Gleichgewicht und fädelt ein.
Romane Miradoli
Die Französin ist eine Abfahrtsspezialistin und verliert dementsprechend viel Zeit. Immerhin kommt sie durch und kommt so zu einem Achtungsresultat.
Ricarda Haaser
Die Österreicherin gilt als Allrounderin und das stellt sie hier auch unter Beweis. Sie stellt im Slalom die Bestzeit auf und übernimmt so natürlich auch die Führung. 46 Hundertstel liegt sie vor Tviberg.
Lisa Hoernblad
Die Schwedin ist in den Speed-Disziplinen zuhause. Klar, kommt auch sie nicht an die Besten heran. Aber sie ist ja auch erst 20-jährig.
Stacey Cook
Die Amerikanerin fühlt sich auf den langen Skis wohler, das sieht man deutlich. Sie sitzt etwas gar weit hinten und handelt sich so einen Rückstand von über zwei Sekunden ein.
Ester Ledecka
Die Snowboaderin kann auch Slalom fahren, allerdings nicht allzu schnell ... Die Tschechin hält sich aber gut und kommt mit 85 Hundertstel Rückstand als Vierte ins Ziel.
Maria-Therese Tviberg
Die Speed-Spezialistin überrascht und gibt vor allem in den flachen Passagen Vollgas. Unten verliert sie dann kontinuierlich Zeit, doch es reicht trotzdem für die Führung. Stark!
Marta Bassino
Die Italiener baut ihren Vorsprung oben aus, verliert aber unten viel Zeit und ist genau gleich schnell wie die Norwegerin Lysdahl.
Kristin Lysdahl
Die Norwegerin zeigt einen beherzten Lauf und baut ihren Vorsprung aus. Vor allem unten fährt sie sehr gut. Zur Belohnung darf sie in die Leaderbox.
Kira Weidle
Die Deutsche fährt zwar sauber, aber da fehlt die Explosivität. Im Vergleich mit Crawford ist sie chancenlos, verliert über eine Sekunde.
Mikaela Tommy
Crawfords Landsfrau baut ihren Vorsprung oben aus, scheidet dann aber ebenfalls aus. Sie rutscht auf dem Innenski weg und wird ausgehebelt.
Candace Crawford
Die Kanadierin kommt bei leichtem Schneefall sauber durch. Mal schauen, ob sie sich mit dieser Fahrt verbessern kann.
Die Entscheidung ist im Gang!
Die Slowenin Ana Bucik hat den Kombi-Slalom eröffnet. Wer holt das dritte Gold dieser Ski-WM. Hoffentlich eine Schweizerin.
Schock verarbeiten und angreifen
Wie reagieren Michelle Gisin und Wendy Holdener auf den verletzungsbedingten Ausfall von Lara Gut? Hoffentlich wirft sie der Sturz der Teamleaderin nicht aus der Bahn, sondern stachelt sie erst recht zu Höchstleistungen an. «Jetzt erst recht», müssen sie sich sagen. Die Medaillen liegen bereit, jetzt müssen sie nur noch abgeholt werden. In wenigen Minuten geht's los mit dem Slalom.
Die erste Bilanz nach der Kombi-Abfahrt: Slalom-Spezialistin Wendy Holdener kämpft in St. Moritz um die Goldmedaille in der Kombination. Die Innerschweizerin zeigt eine ebenso beherzte wie starke Abfahrt, die sie mit nur 94 Hundertsteln Rückstand auf die Bestzeit der Italienerin Sofia Goggia als überraschende Siebente abschloss. Damit schuf sich Holdener eine gute Ausgangslage, mit einer starken Leistung im Slalom Weltmeisterin zu werden.
Die härtesten Gegnerinnen für Holdener dürften Goggia, die Slowenin Ilka Stuhec und erfreulicherweise mit Michelle Gisin eine zweite Schweizerin sein. Auch die Engelbergerin zeigte eine angriffige Abfahrt. Als Vierte verlor Gisin lediglich 14 Hundertstel auf Lara Gut, die ihrerseits mit 0,43 Sekunden Rückstand hinter Goggia und Stuhec Platz 3 belegte. Aussenseiter-Chancen hat vielleicht noch die Österreicherin Michaela Kirchgasser.
Die einzige Weltcup-Kombination in diesem Winter gewann im Dezember Ilka Stuhec. Damals siegte sie vor Gisin, Goggia und Holdener. Dieses Quartett dürfte auch in St. Moritz die Medaillen unter sich ausmachen. Um 13 Uhr geht's weiter mit dem Slalom.
Gut im Interview
«Ich habe probiert, mein Bestes zu geben, machte aber ein paar Fehler in den langen Schwüngen. Es ist nicht schlecht, jetzt gebe ich Gas im Slalom.»
Holdener im Interview
«Dass von weiter unten gestartet wurde, fand ich zuerst schade – bis ich merkte, dass es mir ja zu gute kommt. Ich bin mit meiner Fahrt sehr zufrieden. Ich versuchte am Limit zu fahren, das hat teilweise sehr gut funktioniert. Jetzt muss ich etwas essen und mich dann gut einfahren. Ich war zuletzt oft auf den langen Skis, jetzt muss ich für den Slalom die Schnelligkeit zurückholen.»
Gisin im Interview
«Heute war es deutlich härter als in den Trainings, darum hat es mich bei zwei Toren etwas zu weit rausgetragen. Aber es ist natürlich megacool, dass es so gut gelaufen ist. Ich bin ja immer noch Rookie. Im Slalom darf ich jetzt nicht schlafen, muss voll angreifen. Ich fühle mich ready.»
Ester Ledecka
Die Tschechin, die in diesem Jahr Snowboard-Weltmeisterin werden will, schliesst die Top 30 ab. Mit 2,55 Sekunden Rückstand fährt sie auf Rang 21. Auf den vorderen Rängen wird sich im Klassement nicht mehr viel ändern ...
Macaraena Simari-Birkner
Eine Legende jetzt auf der Piste: Seit Jahren ist sie mit dabei, meist klassiert sie sich am Ende des Klassements. Auch heute: Sie verliert 4,72 Sekunden. Das ist der letzte Zwischenrang.
Schreckmoment
Erster Ausfall heute. Die Monegassin Alexandra Coletti verliert ihren Aussenski und landet im Fangnetz. Sie übersteht den Zwischenfall aber unbeschadet.
Lindsey Vonn ist etwas sauer
.@fisalpine the slalom start should be moved down as well? ...
Nichts desto trotz wird die Amerikanerin im Slalom an den Start gehen. Und zwar nicht einfach so aus Spass: «Wenn ich fahre, dann fahre ich um Medaillen!»
Marta Bassino
Die Italienerin ist die erste, die mehr als drei Sekunden verliert. Für sie und auch die meisten der nachfolgenden Fahrerinnen gilt aber auch eher der olympische Gedanke als der Erfolg.
Erfreuliches Zwischenresultat
Romane Miradoli
Die Französin gibt alles, doch mit den vielen Wolken ist es doch schwieriger geworden. 2,21 Sekunden ihr Rückstand.
Lindsey Vonn
Auch die Amerikanerin wird um die Medaillen nicht mitreden können. Die «Speed-Queen» verliert in ihrer Spezialdisziplin 85 Hundertstel, das ist einfach zu viel. Denn Slalom hat sie zuletzt kaum trainiert.
Die Österreicherin scheinen geschlagen. Oben ist Schneeberger noch gut im Rennen, doch dann summiert sich ihr Rückstand auf über zwei Sekunden. Kirchgasser bleibt die einzige Hoffnung unserer Nachbarn.
Schreckmoment ohne Folgen: Schneeberger verschwindet kurz unter dem Kissen im Ziel.
Federica Brignone
Die Italienerin ist bei deutlich dunkleren Wetterbedingungen also noch vor 10, 15 Minuten ebenfalls chancenlos. 1,61 Sekunden beträgt ihr Rückstand auf Teamkollegin Goggia.
Christine Scheyer
Sie wäre eigentlich eine Speed-Spezialistin, mit Betonung auf wäre. Das war gar nix. 1,55 Sekunden verliert sie auf Goggia.
Denise Feierabend
Die vierte Schweizerin hat mit dem Ausgang dieser Kombi wohl nichts zu tun. Mit 1,48 Sekunden Rückstand verliert die Slalom-Spezialistin aber etwas gar viel Zeit. Gisin, Holdener, Kirchgasser und Barthet liegen alle vor ihr.
Ricarda Haaser
Die Österreicherin kann sich gerade noch im Rennen halten, doch mit 2,27 Sekunden Rückstand fährt sie auf den letzten Zwischenrang.
Michelle Gisin
Die Engelbergerin macht ein paar kleine Fehler im oberen Teil, unten holt sie aber nochmals auf. Nur 57 Hundertstel beträgt ihr Rückstand. Damit ist sie im Rennen um die Medaillen mittendrin.
Die Norwegerin gilt eher als Speed-Spezialistin, verliert hier aber auch über eine Sekunde. Das gibt keine Medaille, vorausgesetzt es gibt nicht ein Ausfall-Festival im Slalom.
Anne-Sophie Barthet
Die Französin zeigt eine ordentliche Abfahrt, aber auch sie verliert über seine Sekunde. Und liegt rund drei Zehntel hinter Holdener.
Elena Curtoni
Die italienische Speed-Spezialistin ist chancenlos, im Ziel liegt sie 1,32 Sekunden hinter ihrer Teamkollegin Goggia. Und auch hinter Wendy Holdener. Ein gutes Zeichen für die Schweizerin ...
Lara Gut
Die Tessinerin kommt im Mittelteil nicht auf Tempo. Gut liegt im Ziel mit 43 Hundertstel überraschend weit hinter Goggia und Stuhec zurück. Das wird wohl schwierig mit der Medaille.
Wendy Holdener
Die Schwyzerin kann mit ihrer Abfahrt mehr als zufrieden sein. Sie verliert lediglich 94 Hunderstel auf Goggia. Da jubelt sie im Ziel. Zurecht! Das ist der erhoffte Exploit, der ihr eine Medaille bringen könnte.
Akrobatisch, gleichwohl schnell.
Sofia Goggia
Die Italienerin stand in der einzigen Kombination in diesem Winter auf dem Podest und zeigt in der Abfahrt hier eine bärenstarke Leistung. Sie ist 12 Hundertstel schneller als Stuhec und ist im Slalom stärker einzuschätzen.
Auch die Kanadierin ist eine Slalom-Spezialistin. Sie verliert 1,59 Sekunden auf Stuhec und 38 Hundertstel auf Kirchgasser. Da hat sie sich sicher mehr erhofft.
Laurenne Ross
Die Amerikanerin ist die erste, die einigermassen mit Stuhec mithalten kann. Sie verliert lediglich 55 Hundertstel, ist aber auch eine Abfahrtsspezialistin.
Michaela Kirchgasser
Auch die Österreicherin zählt zu den Medaillen-Kandidatinnen. Mit 1,21 Sekunden ist der Rückstand auf Stuhec aber auch schon beträchtlich. Sie freut sich im Ziel, glaubt, dass die Medaille noch möglich ist.
Marusa Ferk
Die Teamkollegin von Stuhec verliert von oben bis unten Zeit auf ihre Teamkollegin. Ihr Rückstand beträgt 1.29 Sekunden. Den kann sie im Slalom wohl nicht mehr aufholen können.
Ilka Stuhec
Die Slowenin zeigt eine starke Fahrt, wie bereits in der Trainings zur Spezialabfahrt. Ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen. Wie viel ihre 1:17.02 wert sind, werden wir bald wissen.
Die Kombi-Abfahrt hat begonnen!
Mit Ilka Stuhec hat sich gleich eine der Mitfavoritinnen auf die Strecke gewuchtet. Wie gross sind ihre Medaillenchancen nach der um 20 Sekunden verkürzten Abfahrt noch? Wir sind gespannt.
Kommt heute der nächste Schweizer Podestplatz dazu?
Die Kombinations-Abfahrt der Frauen an der WM in St. Moritz findet auf verkürzter Strecke statt. Diese Massnahme erfolgt aufgrund der Wetterprognosen. Die Organisatoren befürchten, dass im Verlaufe des Rennens im oberen Teil der Nebel einziehen könnte. Ein Vorteil natürlich für die Slalom-Spezialistinnen. Der Start zur Abfahrt ist um 10.00 Uhr. Der Slalom-Lauf folgt um 13.00 Uhr. (sda)
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Die beliebtesten Kommentare
c_meier
10.02.2017 14:08registriert März 2015
Bitte Denise Feierabend auf Rang 4 nicht vergessen zu erwähnen...
Gratulation dem Schweizer Frauen-Team :)
mal schauen ob die Männer in den kommenden Rennen auch noch etwas zählbares zustande bringend. Hopp Schwiiz!!
Der nächste Zwergklub in der Bundesliga droht: Elversberg überrascht ganz Deutschland
Die SV Elversberg träumt vom dritten Aufstieg in vier Jahren und könnte am Sonntag zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufsteigen. Damit hätte die höchste deutsche Liga einen weiteren kleinen Vertreter.
Kurzer Blick drei Jahre zurück: In der Saison 2021/22 sichert sich Elversberg mit dem Sieg in der Regionalliga Südwest den Aufstieg in die 3. Liga und schaffte es zum ersten Mal seit 2013/14 auf diese Stufe.