Als E-Sport werden sportliche Wettkämpfe bezeichnet, die mit Computerspielen ausgetragen werden. Die Regeln werden dabei durch das Spiel und externe Wettkampfbestimmungen (beispielsweise ein Reglement eines Turnier-Veranstalters) bestimmt. E-Sport kann auf PCs oder Konsolen, individuell oder auch als Teamsport betrieben werden. Diese Teams werden als Clans bezeichnet.
Derzeit wird im E-Sport zwischen sieben verschiedenen Disziplinen unterschieden:
Die Spiele der MOBA-Kategorie sind dabei jene, die die meisten Spieler und Zuschauer anziehen. Die besten Spieler verdienen genug Geld, um davon leben zu können. Stand Mai 2016 gab es 134 Spieler, die mehr als 250'000 US-Dollar Preisgeld gewonnen haben.
An dieser Frage scheiden sich die Geister. Nur in wenigen Ländern wird E-Sport tatsächlich als Sportart angesehen – unter anderem in den USA, Brasilien, Frankreich oder eben Südkorea. Swiss Olympic oder auch der Deutsche Olympische Sportbund stufen es nicht als Sportart ein.
Wenn, dann ist E-Sport eher bei den Denksportarten anzusiedeln. Die Spieler müssen nämlich nicht nur das Game beherrschen, sondern auch über gute Hand-Augen-Koordination, Reaktionsschnelligkeit, Durchhaltevermögen und taktisches Verständnis besitzen.
Ein professioneller Gamer macht teilweise bis zu 300 Aktionen pro Minute und hebt damit Multitasking auf ein ganz neues Level. Natürlich brauchen sie theoretisch körperlich nicht so fit zu sein wie ein Athlet einer «regulären» Sportart. Aber da ein wacher Geist auch von einem gesunden Körper abhängt, achten viele Spieler auf ihre Ernährung und halten auch ihren Körper fit.
Ab 2022 ist E-Sport ein offizieller Teil der Asienspiele. Das Asiatische Olympische Komitee (OCA) berücksichtigt damit die «rasante Entwicklung und Popularität dieser neuen Form der Sportbeteiligung». Bereits 2018 soll es einen ersten Vorgeschmack auf diese neue Entwicklung geben: Bei den Asienspielen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta wird E-Sport als Demonstrationssportart vorgestellt. Die Zahl der Spieler in Asien wird auf 350 Millionen geschätzt.
Für die E-Sport-Gemeinschaft ist es ein grosser Erfolg, von einem kontinentalen olympischen Komitee als offizielle Sportart anerkennt zu werden. Damit wird auch ein Zeichen gegenüber anderen olympischen Verbänden gesetzt.
Das ist nicht zu erwarten. Während der Olympischen Spiele in Rio 2016 gab es zwar vermehrt Stimmen, die forderten, dass E-Sport vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt wird.
Doch das IOC winkt ab; es gebe «keine eigene, sportartbestimmte motorische Aktivität». Und Ego-Shooter-Spiele spiegelten keinen guten Sportsgeist wieder. Zudem sei E-Sport mehr oder weniger eine digitale Illusion, liess das Komitee verlauten.
Bis Gamen eine olympische Disziplin wird, werden vermutlich noch einige Jahre vergehen. Da werden zuerst noch andere Sportarten wie beispielsweise Squash oder Unihockey um eine Aufnahme kämpfen.
Ganz einfach: Es ist finanziell lukrativ. E-Sport ist ein immenser Wachstumsmarkt. 2016 hat die Disziplin weltweit mehr als eine halbe Milliarde Euro umgesetzt. Gaming-Events füllen ganze Stadien und online werden sie gar von mehreren hunderttausend Fans geschaut.
In Südkorea werden gewisse Spiele live im Fernsehen gezeigt und dabei von bis zu einer Million Menschen gesehen. Wenn die Asienspiele ihren E-Sport-Event geschickt vermarkten, könnte er zum Goldesel mutieren.
Auch in der Schweiz ist E-Sport auf dem Vormarsch, auch wenn die Zahlen natürlich nicht mit Asien vergleichbar sind. Hierzulande sind es unter anderem auch Fussballklubs, die den E-Sport vorantreiben. Der FC Luzern, der FC St.Gallen, Lausanne-Sport und Servette Genf verfügen bereits über ein eigenes E-Sport-Team. Und auch der FC Basel denkt darüber nach, ins Gaming einzusteigen. Zudem ist die Schweiz Mitglied der International e-Sports Federation (IeSF), dem E-Sport-Weltverband.
Die Fussball-Klubs konzentrieren sich dabei meist auf die FIFA-Spielreihe. Aber über kurz oder lang scheinen auch andere Game-Disziplinen dazu zukommen. So möchte sich beispielsweise das Team Servette Geneva eSports auch in anderen Spielen etablieren. «Die Gründung eines eSports-Teams ist ein sehr wichtiges Projekt der Clubführung, um die Marke ‹Servette› in einem neuen Markt zu positionieren. SGE soll die selben Ziele anstreben und die gleichen Ambitionen haben wie die übrigen Teams im Verein», sagen die Verantwortlichen des Projekts.
Das lässt sich nicht so einfach beantworten, da bei all den unterschiedlichen Spielen völlig andere Fähigkeiten gefordert werden. Was sich sagen lässt, ist welcher Spieler mit professionellem Gamen am meisten verdient hat. Im vergangenen Jahr war das der Amerikaner Saahil Arora mit mehr als 2,5 Millionen US-Dollar.
Offenbar lässt sich mit dem Fantasy-Game «Dota 2» am meisten Geld verdienen. Die Top 10 der am besten verdienenden Gamer spielen allesamt dieses Spiel.