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Super League: 15 Personen vor Duell YB vs. FCB in Gewahrsam genommen

Fans des FC Basel nehmen den Bahnhof Bern in Beschlag.
Fans des FC Basel nehmen den Bahnhof Bern in Beschlag. Bild: screenshot twitter

Basler zünden Pyros am Berner Bahnhof – 15 Personen in Gewahrsam genommen

16.12.2021, 07:47
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Die Berner Kantonspolizei hat vor dem Fussball-Spitzenspiel YB gegen FC Basel zahlreiche Personenkontrollen vorgenommen und mehrere Basel-Fans aus der Stadt Bern weggewiesen. Fünfzehn Personen nahm sie vorübergehend in Polizeigewahrsam. Wie sie am Mittwochabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter meldete, fand die Polizei bei Personenkontrollen pyrotechnische Gegenstände und einzelne Sturmhauben.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA beobachtete am Mittwoch gegen Abend, dass die Polizei im und um den Hauptbahnhof Bern mit einem Grossaufgebot präsent war. Sie kontrollierte mutmassliche FCB-Fans, weil diese laut der Polizei zur Reise nach Bern aufgerufen hatten, obwohl im Berner Stadion der Gästesektor geschlossen war.

Die FCB-Fans hätten zur Besammlung an Weihnachtsmärkten und zu einem Fanmarsch aufgerufen, wodurch sich Sicherheitsrisiken rund um die Weihnachtsmärkte ergeben hätten, schreibt die Berner Kantonspolizei.

Basler zünden Pyros auf Bahnhofsplatz

Als die Polizei weitgehend aus dem Bahnhof Bern abgezogen war, versammelten sich auf dem Berner Bahnhofplatz unvermittelt mehrere Dutzend Anhänger des FC Basel und zogen daraufhin rasch in den Bahnhof Bern. Dabei wurden Fackeln und Rauchpetarden gezündet.

Die Polizei verzichtete laut eigenen Angaben mit Blick auf den Pendlerverkehr und zur Wahrung der Verhältnismässigkeit auf eine Intervention. Die FCB-Fans bestiegen dann einen Regelzug nach Basel. Die «Muttenzerkurve» kritisierte das Berner Polizeiaufgebot in einem Statement als «grotesk und unverhältnismässig». Deswegen entziehe man sich «dieser Absurdität».

Polizeigesetz erlaubt Wegweisung

Mehrere Fans seien bereits am frühen Nachmittag von der Kantonspolizei Bern wieder zurück nach Basel geschickt worden, sagte Mediensprecher Christoph Gnägi zu watson. Bereits im Vorfeld hätte man angekündigt, dass es für Gästefans «nicht sinnvoll» sei, nach Bern zu reisen.

«Die Fans wurden zum Zug zurück nach Basel eskortiert», sagt Gnägi. Bei einigen seien «Sturmhauben und pyrotechnisches Material» sichergestellt worden. Aus der Stadt gewiesen wurden aber auch Personen, die ohne solche Gegenstände unterwegs waren.

Berner Polizisten kontrollieren Leute im Bahnhof.
Berner Polizisten kontrollieren Leute im Bahnhof.bild: screenshot twitter

Auf die Frage, weshalb die Polizei, Privatpersonen der Stadt verweisen darf, verwies Gnägi auf das Berner Polizeigesetz. Dort heisst es etwa: «Die Kantonspolizei kann eine oder mehrere Personen von einem Ort vorübergehend wegweisen oder fernhalten, wenn die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere durch eine Ansammlung, gestört oder gefährdet wird.» (pre/cma/sda)

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348 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Switch_on
15.12.2021 11:27registriert September 2015
Was mich bei einigen Kommentaren irritiert ist, dass anscheinend Fußballfans nicht dieselben Rechte wie Andere haben sollen.
Solange niemand gewalttätig wird dürfen auch Fans aufcden Weihnachtsmarkt wie jeder Andere auch. Ich hoffe dem ist sich auch die Polizei bewusst von wegen Massnahmenm...
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watsonsonwat
15.12.2021 10:44registriert August 2018
Ich hoffe schwer ich Bern gelten die selben Grundrechte auch für Menschen mit rotblauer Kleidung. Ansonsten ist der Skandal schon vorprogrammiert.
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Jordan Belfort
15.12.2021 17:12registriert April 2017
Dabei ist der Extrazug für Fussballfans aus epidemischer Sicht die sicherste ÖV-Verbindung der Schweiz. Alle die ins Stadion wollen, benötigen ein Zertifikat, folglich befinden sich im Extrazug nur Geimpfte, Geteste und Genesene. Ein fadenscheinigeres Argument für die Schliessung der Gästesektoren lässt sich kaum finden.
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