Freude äussert sich bei manch einem erfolgreichen Sportler eher durch stille Genugtuung. Andere wiederum betonen, den Sieg noch gar nicht fassen zu können. Und dann gibt es jene, die sehr wohl begreifen, was ihnen soeben gelungen ist – und die ihre Freude ungefiltert mit aller Welt teilen.
Jasmine Camacho-Quinn wird in Tokio Olympiasiegerin über 100 m Hürden. Es ist erst die zweite Goldmedaille in der Geschichte des kleinen Karibikstaats Puerto Rico, nachdem vor fünf Jahren Monica Puig sensationell Tennis-Olympiasiegerin wurde.
Als Camacho-Quinn danach vors Mikrofon gebeten wird, erzählt sie vom Finallauf, in dem sie eine Hürde touchiert hat – ehe es ihr so richtig einfährt, dass sie Gold gewonnen hat. Es folgen das vermutlich breiteste Siegerlachen und die vielleicht schönsten Freudentränen einer Olympiasiegerin:
Die 24-jährige Camacho-Quinn gewann den Final deutlich vor Kendra Harrison aus den USA. Bronze sicherte sich Megan Tapper aus Jamaika. (ram)
Die Sonne war längst untergegangen über dem Centre Court der Tennis-Anlage von Key Biscayne, dieser langgezogenen Insel vor Miami im Süden Floridas. Ein paar hundert Fans harrten aus, warteten auf den letzten Match dieses Sonntags. Das heisst: Die meisten von ihnen warteten auf den Auftritt von Roger Federer, seit knapp zwei Monaten die Weltnummer 1. Nur ein paar absolute Tennis-Nerds warteten auch auf Rafael Nadal. Erst die Nummer 34 im Ranking war der Spanier aber ein grosses Versprechen. Laufstark soll er sein, mit harter linker Vorhand.