Digital
Schweiz

Swisscom lanciert das erste selbstfahrende Auto der Schweiz

Das Google-Auto: Das selbstfahrende Swisscom-Auto sieht weniger futuristisch aus.
Das Google-Auto: Das selbstfahrende Swisscom-Auto sieht weniger futuristisch aus.Bild: EPA Google

Swisscom lanciert das erste selbstfahrende Auto der Schweiz

In zwei Wochen will die Swisscom in Zürich ein Fahrzeug vorstellen, das vom Computer gesteuert wird. Der Bund hat bereits grünes Licht gegeben, stellt aber einige Bedingungen zum Testbetrieb.
28.04.2015, 15:5612.05.2015, 09:24
Mehr «Digital»

Update 12. Mai: Bei Twitter ist das erste Foto aufgetaucht, das angeblich das selbstfahrende Swisscom-Auto zeigt.

Auf den 12. Mai lädt die Swisscom Journalisten zu einer Testfahrt mit einem selbstfahrenden Auto nach Zürich ein. Details zum Fahrzeug will der halbstaatliche Telekom-Anbieter allerdings nicht verraten. 

Aus der Einladung geht hervor, dass es sich um das erste selbstfahrende Auto auf Schweizer Strassen handle. Das Projekt werde in Kooperation mit den Behörden lanciert. «Wir laden Sie ein, im Rahmen eines Medienanlasses einen Blick in die Zukunft zu werfen und das autonome Fahren selbst zu erleben.»

Bund bewilligt Testfahrten

In wenigen Jahren könnten autonome Autos das Strassenbild prägen. Noch ist die Technik aber nicht bereit für den Einsatz im Alltag. Für erste Testfahrten auf Schweizer Strassen hat das Verkehrsdepartement UVEK jedoch grünes Licht gegeben. Und so erfahren wir auch, dass es sich um ein Fahrzeug der Freien Universität (FU) Berlin handelt.

Das «Autonomos Labs»-Team der deutschen Universität forscht seit Jahren an selbstfahrenden Fahrzeugen und hat bereits zahlreiche Testfahrten mit mehreren Modellen durchgeführt.

Das Modell «e-Instein»

Es handelt sich um einen modifizierten Mitsubishi iMiEV, ein Fahrzeug mit Elektroantrieb.
Es handelt sich um einen modifizierten Mitsubishi iMiEV, ein Fahrzeug mit Elektroantrieb.archivbild: Fu berlin

Das Modell «MadeInGermany»

Hier handelt es sich um einen modifizierten VW Passat.
Hier handelt es sich um einen modifizierten VW Passat.bild: fu berlin
Der selbstfahrende VW in Berlin.
Der selbstfahrende VW in Berlin.archivbild: fu berlin

Der Bund stellt einige Bedingungen, was die Testfahrten betrifft. So darf das Auto der FU Berlin nur auf einer vorgegebenen Strecke in der Stadt Zürich autonom fahren. Auf allen anderen Strecken muss klassisch, also mit den Händen am Lenkrad gefahren werden, wie es in einer Mitteilung des Bundesamts für Strassen (ASTRA) vom Dienstag heisst.

Haftpflicht: 100 Millionen Euro

Es müssen stets zwei speziell ausgebildete Fahrer an Bord sein, welche bei Problemen sofort eingreifen können. Das Fahrzeug ist mit einem Not-Aus-Schalter ausgerüstet, sämtliche Details der Fahrten müssen aufgezeichnet werden. Zudem muss eine Haftpflichtversicherung mit einer Deckung von 100 Millionen Euro vorliegen.

Kennst du schon die watson-App?

Über 150'000 Menschen nutzen bereits watson für die Hosentasche. Unsere App hat den «Best of Swiss Apps»-Award gewonnen und wurde unter «Beste Apps 2014» gelistet. Willst auch du mit watson auf frische Weise informiert sein? Hol dir jetzt die kostenlose App für iPhone/iPad und Android.

Die Swisscom, die um die Ausnahmebewilligung ersucht hatte, erstellt nach Beendigung des Versuchs einen Schlussbericht. 

Beim Bund erhofft man sich von den Tests wertvolle Erkenntnisse im Hinblick auf Zulassungsgesuche, wenn autonome Fahrzeuge in den nächsten Jahren serienmässig hergestellt werden. Das Pilotprojekt solle dazu beitragen, allfällige Probleme und Risiken und deren Lösung aufzuzeigen, schreibt das Bundesamt für Strassen.

Weitere Versuchsstrecken müssen von den zuständigen kantonalen Behörden oder bei Nationalstrassen vom Bund genehmigt werden. 

Schon früh Ampeln erkannt

Im September 2012 berichtete Spiegel Online über das selbstfahrende Auto der FU Berlin, das auf einem serienmässigen Mitsubishi iMiEV basiert. Stolz waren die deutschen Forscher auf die schlanke Architektur und das Sensoren-System, das ohne teures Spezial-GPS auskommt. Im Gegensatz zu den Rivalen konnten die deutschen Prototypen schon damals Ampeln erkennen und darauf reagieren.

Ende 2010 war es Google-Forschern unter Leitung des Stanford-Professors Sebastian Thrun gelungen, eine Flotte von sechs Toyota Prius auf kalifornischen Landstrassen fahren zu lassen. Mittlerweile ist das Projekt sehr weit fortgeschritten. Google sucht nach Partnern, um das selbstfahrende Auto auf den Markt zu bringen.

Mit Material der Nachrichtenagentur SDA und von Spiegel Online

Selbstfahrende Autos

1 / 28
Das sind die ersten selbstfahrenden Autos
Das erste selbstfahrende Auto in der Schweiz: Seit Mai 2015 fährt ein VW Passat der Swisscom und der Freien Universität Berlin zu Testzwecken durch Zürich.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
24 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Homelander
28.04.2015 17:07registriert Oktober 2014
Zum Glück Swisscom und nicht ein anderer Telecomanbieter, sonst müsste man die letzte Meile wohl zu Fuss gehen.
423
Melden
Zum Kommentar
avatar
Cyberpunk
28.04.2015 16:23registriert Dezember 2014
Manch Unfall verursacht durch Sekundenschlaf könnte verhindert werden. Besonders für Leute interessant, welche von einer Nachtschicht am Morgen nach Hause fahren müssen. Ich hoffe diese Forschungsfahrzeuge werden ein voller Erfolg.
381
Melden
Zum Kommentar
avatar
Brienne von Tarth
28.04.2015 16:15registriert Januar 2014
Hoffentlich ist das ganze für den Normalbürger erschwinglich. Würde mit gerne so ein Auto kaufen, nicht nur wegen der Bequemlichkeit, auch wegen dem CO2-Ausstoss. Vermutlich werden diese Autos auf eine minimale Umweltverschmutzung "programmiert" sein. Ich bin gespannt!
352
Melden
Zum Kommentar
24
Online-Demütigung: Männer verbreiten Nacktfotos und Telefonnummern von Frauen auf Telegram
Männer stellen vermehrt Nacktbilder von Frauen, die sie kennen, ins Internet – zusammen mit ihren Telefonnummern. Obwohl es auch in der Schweiz Betroffene gibt, ermittelt die Polizei nicht proaktiv.

Wenn etwas eskaliert, folgen Taten. Doch was, wenn sich bereits eine Eigendynamik entwickelt hat?

Zur Story