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Zbären und Urech schraubten mit ihrem ersten Lauf die Erwartungen gleich nach oben. Das Langnauer Duo blieb in 12,95 beziehungsweise 13,05 Sekunden bloss wenige Hundertstel über der jeweiligen Saisonbestleistung. Das jüngste Mitglied der 53-köpfigen Schweizer Delegation durchbrach erst zum zweiten Mal die Marke von 13 Sekunden. Eine solche Leistung ist an einer EM durchaus finalwürdig, wie sich am Abend bestätigte. Das Ticket für die Top 8 ging für 12,95 Sekunden über den Tisch.
Das Pünktchen auf das i setzte letztlich weder Zbären (9./13,01) noch Urech (12./13,10). Erstere liess sich durch eine Verzögerung im Wettkampfablauf aus dem Konzept bringen. Weil die Zehnkämpfer mit dem Hochsprung in Verzug gerieten, baute sich eine Viertelstunde Rückstand auf.
Die Hürdensprinterinnen mussten lange im Couloir herumstehen, Nervosität machte sie breit. «Ich kann den zweiten Lauf noch nicht einordnen», sagte Zbären. «Eigentlich fühlte er sich gut an.» So überwog an einem Tag mit zwei starken Läufen letztlich die Enttäuschung, weil sechs Hundertstel fehlten.
Lisa Urech belegte in der zweiten Halbfinal-Serie Rang 5 und wurde am Ende in 13,10 Sekunden Zwölfte. Auch die 25-Jährige Schweizer Rekordhalterin kam nicht mehr ganz an ihre Leistung im Vorlauf heran, dennoch darf Urech mit ihrem Abschneiden zufrieden sein, hat sie doch wegen diverser Hüftoperationen und Verletzungsprobleme zwei schwierige Jahre hinter sich.
Entsprechend war Urech besser gelaunt als ihre Kollegin. «Ich habe mich zurückgemeldet, die Freude überwiegt», betonte sie. «Nur wenn ich den Halbfinallauf optimal getroffen hätte, wäre der Finalvorstoss möglich gewesen», meinte die 25-Jährige.
Zuvor erreichte der Sprinter Pascal Mancini über 100 m in 10,43 Sekunden die Halbfinals vom Mittwoch. Der Freiburger musste sich nur vom Franzosen Jimmy Vicaut geschlagen geben, der in 10,06 Sekunden die beste Zeit aller 37 Athleten im Vorlauf lief. Auch die weiteren Mitfavoriten Christophe Lemaitre, James Dasaolu sowie Dwain Chambers gewannen ihre Serien ohne Probleme.
Eine Enttäuschung setzte es für Amaru Schenkel ab. Der 26-Jährige Zürcher, der schon an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teilgenommen hatte, wurde in seiner Serie nur Sechster und verpasste mit 10,44 Sekunden den Einzug in die Halbfinals der besten 24 hauchdünn.
Pech bekundete auch die Weitspringerin Irene Pusterla. Die Tessinerin sprang 6,39 m und verpasste als Dreizehnte den Einzug in den Final nur um fünf Zentimeter. (dux/si)