
Der Held des Abends: Yann Sommer sichert der Schweiz den Viertelfinaleinzug.Bild: keystone
Was für ein Kampf! Was für ein Krimi! Was für ein Sieg! Die Schweizer Nati ringt Frankreich im EM-Achtelfinal im Penaltyschiessen nieder und gewinnt erstmals ein K.o.-Runden-Duell an einem grossen Turnier. Bei den Spielern und beim Coach war die Freude und die Erleichterung nach dem grossen Coup riesig.
29.06.2021, 00:5029.06.2021, 12:11
Haris Seferovic

Haris Seferovic bei seinem zweiten Goal des Abends.Bild: keystone
«Es ist noch nicht richtig angekommen. Wir freuen uns unglaublich. Wir haben Geschichte geschrieben, jeder einzelne hat gefightet. Alle haben daran geglaubt bis zum Ende. Es ist egal wer spielt, egal wer reinkommt. Alle müssen 120 Prozent Gas geben, das zeichnet uns aus. Schade haben wir den Sack nicht früher zugemacht. Schade hat sie Ricci nicht gemacht, aber am Ende ist das kein Problem.»
Yann Sommer

Yann Sommer sichert der Schweiz mit einer Glanzparade den Viertelfinaleinzug.Bild: keystone
«Ich bin mega stolz auf diese Mannschaft. Darauf, wie wir das heute gemacht haben. Das vor meinen Eltern zu erleben ist unglaublich. Die Art und Weise, wie wir gewonnen haben, war hervorragend. Wir waren eigentlich k.o., spielten gegen eine unglaubliche Mannschaft, die uns eigentlich kaputt gemacht haben. Dann wurden sie überheblich und wir haben nie aufgegeben. Unfassbar. Unfassbar! Das Penaltyschiessen ist so ein Moment. Wir wussten, wir haben sie an der Angel, aber es ist auch alles offen.»
Und weiter:
«Irgendwann kommt der Moment, wo du bereit sein musst. Das ist mir gelungen.»
Yann Sommer
Vladimir Petkovic

Vladimir Petkovic machte mit seinen Einwechslungen alles richtig. Bild: keystone
«Ich bin stolz auf diese Mannschaft, auf diese Leistung, die sie über 120 Minuten gebracht hat. Wir feiern jetzt, aber haben dafür nicht viel Zeit. Wir wollen noch mehr. Ich bin überzeugt, wir können eine solch gute Leistung wiederholen. Alles, was in der Vergangenheit war, versuchen wir zu vergessen und konzentrieren uns dann ab morgen auf das Viertelfinale. Wir haben unser Spielprinzip gehabt, aber es auch etwas angepasst an den Gegner. Die Mannschaft hat das gut umgesetzt.»
«Wir wollten bis zum Schluss den Ball halten und das Spiel bestimmen. Ich spürte, dass wir genügend Benzin in den Beinen hatten, vielleicht auch mehr als Frankreich.»
«Der verschossene Penalty, dann die zwei Gegentore innerhalb von zwei Minuten. Für normale Menschen wäre so etwas schwierig zu meistern, aber heute waren wir ein Super-Team, das immer an sich geglaubt hat.»
«Ich bin froh für die Mannschaft. Aber ich war nach dem Ende auch nicht voll emotional. Vielleicht, weil ich während des Spiels schon so viele Emotionen durchlebt hatte. Das war ein wichtiger Sieg, aber vielleicht doch nicht der grösste. Er ist nicht das Grösste absolut gesehen.»
Zum bevorstehenden Spiel gegen Spanien:
«Wir haben Besonderes erreicht und wollen noch mehr. Gegen Spanien? Wir machen langsam, erholen uns und konzentrieren uns dann auf den nächsten Match.»
Vladimir Petkovic
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Granit Xhaka

Granit Xhaka, übermannt von Emotionen.Bild: keystone
Granit Xhaka beschreibt, was wir gerade alle denken:
«This team is fucking amazing, man!»
Granit Xhaka
Xhaka fand an der Pressekonferenz auch noch weitere Worte:
«Einmal mehr grosse Worte und am Schluss kann ich nur sagen: Es ist ein unglaubliches Gefühl. Jeder Schweizer kann heute enorm stolz sein auf diese Mannschaft und diesen Staff. Wir haben Geschichte geschrieben. Es ist kaum zu beschreiben. Ich habe gestern ein gutes Gefühl gehabt und unserem Physio gesagt: Wir werden Geschichte schreiben. Mein Bauchgefühl täuscht mich nie. Auch nach dem 3:1 habe ich noch daran geglaubt. Wir waren kurz k.o., haben uns aber aufgerappelt. Ich wusste, dass wir nach dem 2:3 wieder kommen. Im Penaltyschiessen haben wir super Schützen und einen grossartigen Goalie gehabt.»
Ganz im Stile Xhakas holt er auch noch zum Rundumschlag aus:
«Was unsere Mannschaft geleistet hat, ist fantastisch. Wir haben allen Kritikern das Maul gestopft.»
Granit Xhaka
Zum Grund, wieso er keinen Penalty geschossen hat:
«Ich habe im Penaltyschiessen nicht geschossen, weil ich kein gutes Gefühl hatte. Die Erinnerungen an 2016 sind zurückgekommen. Die anderen haben das grossartig gemacht. Wir wissen, was uns mit Spanien erwartet. Jetzt können wir geniessen.»
Mario Gavranovic

Mario Gavranovic rettet die Schweiz in der 90. Minute mit seinem Goal in die Verlängerung.Bild: keystone
«Nach jedem Interview finde ich neue Worte. Wir realisieren erst morgen, was wir heute für eine Geschichte geschrieben haben. Ich wusste, dass ich eine Chance bekommen werde und dann bereit sein muss. Dann habe ich eine gute Bewegung gemacht und ein schönes Tor geschossen. Ich bin sehr zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir ein riesiges Team sind, dass wir bereit sind, zu leiden. Wir können stolz sein, wie wir die Schweiz repräsentiert haben.»
(dfr)
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Und ja, definitiv hab ohr allen Kritikern gehörig das Maul gestopft, danke dafür!