Es sieht aus wie der Buchstabe V und heisst dementsprechend auch «Flying V» – ein neues Flugzeugkonzept aus den Niederlanden. Entwickelt wird es von der Technischen Universität Delft in Zusammenarbeit mit der Fluggesellschaft KLM.
Das neuartige Design lehnt sich an das Nurflüglerkonzept an, teilt den Rumpf hinten aber in zwei Hälften, so dass die Ähnlichkeit zum Buchstaben V entsteht. Dabei sind sowohl der Passagier- und Frachtraum als auch die Kerosintanks komplett in die Flügel integriert.
Bei der Umsetzung des Konzepts wurde möglichst viel Wert darauf gelegt, die Flying V mit der heutigen Infrastruktur der Flughäfen kompatibel zu machen. So hat das Flugzeug etwa die gleiche Spannweite wie ein Airbus A350-900, ist aber etwas kürzer als dieser. Dennoch kann die Flying V die gleiche Anzahl Passagiere und Fracht befördern wie die Standardkonfiguration des A350.
Dank seiner Grösse kann die Flying V auch bestehende Gates und Landebahnen benutzen und passt in die Hangare, die auch schon für den A350 benutzt werden. Richtig punkten soll die Flying V allerdings mit ihrem Kerosinverbrauch, der 20 Prozent niedriger ausfallen soll als bei einer A350 – zumindest in der Theorie.
Interessant ist der Jet auch aus Sicht der Innendesigner, denen sich dank der V-Form ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Beispielsweise sollen frische Ansätze gefunden werden, wie Passagiere sich ausruhen oder ihr Essen zu sich nehmen können. Es gebe sogar Überlegungen, ob das Konzept ein offenes Buffet ermögliche.
Bereits im Oktober will die KLM anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums einen Prototyp präsentieren, der allerdings nur etwa drei Meter lang sein wird. Mit diesem soll vor allem das Verhalten bei Start und Landung getestet werden.
Natürlich stellt die neuartige Bauweise die Konstrukteure auch vor etliche Herausforderungen. Eine der wohl grössten dürfte dabei die Neigung um die Längsachse des Flugzeugs sein. Bei heutigen Fliegern sitzen alle Passagiere relativ nahe an der Längsachse, wodurch Neigungen bei Kurven nicht so intensiv wahrgenommen werden. Bei der Flying V sitzen gewisse Passagiere aber ziemlich weit weg von dieser Längsachse und dürften Kurven dementsprechend zu spüren bekommen. Für Leute, denen schnell übel wird, könnte dies zu einer sehr unangenehmen Erfahrung führen.
Bis die Flying V allerdings Realität wird – wenn überhaupt – dauert es noch eine Weile. Zwar habe man schon erste Daten aus dem Windkanal gesammelt, doch seien noch unzählige weitere Tests des Designs nötig, so die Projektleiter. Dementsprechend vorsichtig gibt man sich bei Voraussagen zum ersten Einsatz bei Fluglinien. Aktuell schätze man, dass die Flying V die Serienreife frühestens zwischen 2040 und 2050 erreichen wird. (pls)
... Alles nur marketing bla bla...
"Nurflügler" und ähnliche Flugzeuge haben den im Bericht genannten Nachteil, dass Passagiere schlimmer als auf einer Achterbahn Beschleunigungen ausgesetzt werden können.
Airbus und Co. hätten längst solche Flieger gebaut, wenn es Sinn machen würde.
PS: 100% Kerosin kann man durch nichtfliegen einsparen ;-)