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Mutmasslichem US-Spion drohen in Russland 18 Jahre Straflager

Mutmasslichem US-Spion drohen in Russland 18 Jahre Straflager

25.05.2020, 15:35
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epa07659630 US citizen suspected spy Paul Whelan (L) prior to a hearing of his lawyers' appeal against his arrest term extension at the Moscow City Court in Moscow, Russia, 20 June 2019. Paul Whe ...
Paul WhelanBild: EPA/EPA

Dem wegen Spionage in Russland seit fast anderthalb Jahren inhaftierten US-Bürger Paul Whelan drohen 18 Jahre Straflager.

Die russische Staatsanwaltschaft habe nun ein solch hartes Strafmass gefordert, sagte Whelans Anwalt Wladimir Scherebenkow der Agentur Interfax zufolge am Montag.

In seinem Schlusswort vor Gericht habe Whelan betont, dass er unschuldig sei. Auch Zeugen hätten bestätigt, dass Whelan weder Informanten angeworben noch geheime Informationen gesammelt habe. Das Urteil in dem Fall soll am 15. Juni gesprochen werden. Der 50-Jährige war im Dezember 2018 festgenommen worden.

Im März hatte der US-Botschafter in Moskau, John J. Sullivan, nach einem Besuch bei Whelan die Haftbedingungen massiv kritisiert. Whelan werde ohne Beweise festgehalten und erhalte wegen einer potenziell lebensbedrohlichen Krankheit keine richtige Behandlung. Im Beisein seiner Botschafter-Kollegen aus Grossbritannien und Irland forderte Sullivan ein faires und transparentes Verfahren. Whelan ist Staatsbürger dieser drei Staaten sowie Kanadas.

epa07596429 US citizen suspected spy Paul Whelan attends a hearing of investigators' motion to extend his arrest at the Lefortovsky district court in Moscow, Russia, 24 May 2019. Paul Whelan, a c ...
Bild: EPA/EPA

Whelan soll nach Darstellung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB als Spion auf frischer Tat ertappt worden sein. Er soll geheime Daten auf einem USB-Stick erhalten haben. Nach Darstellung der Verteidigung ging Whelan aber bei einem seiner vielen Besuche in Moskau vielmehr davon aus, dass es sich lediglich um private Inhalte gehandelt habe.

Immer wieder gibt es zwischen den USA und Russland viel beachtete Spionagefälle. Ob es dabei stets um echte oder vielleicht nur vermeintliche Agenten geht, ist kaum überprüfbar. Russlands Präsident Wladimir Putin, selbst ein ehemaliger Geheimdienstchef, hatte im vergangenen Jahr bei einer FSB-Versammlung vor ausländischen Spionageangriffen auf sein Land gewarnt. Demnach wurden allein 2018 mehr als 460 Spione enttarnt. (aeg/sda/dpa)

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