Joe Bidens Wahlkampf war bisher wenig überzeugend. Dennoch liegt der ehemalige Vizepräsident laut den meisten Umfragen im Feld der demokratischen Präsidentschaftskandidaten vorne. Und das Rennen spitzt sich langsam zu. Bereits in zwei Monaten findet in Iowa die erste Vorwahl der Demokraten statt.
Logisch, dass Joe Biden derzeit durch ebendiesen Bundesstaat tourt, um die Wähler von sich zu überzeugen. Bisher ging die Bus-Tour ohne grosses Aufsehen über die Bühne.
Das änderte sich am Donnerstag, als ein 83-jähriger Zuschauer eine dem Kandidaten unangenehme Aussage machte. Es dürfte ein Vorgeschmack darauf sein, was Biden erwarten wird, falls er tatsächlich Trumps Endgegner wird.
Der Zuschauer sagte Folgendes:
Der 83-Jährige bezog sich damit auf das Engagement Hunter Bidens, Joe Bidens Sohn, der im Vorstand der ukrainischen Firma Burisma war und dort bis zu 50'000 US-Dollar im Monat verdiente. Donald Trump verlangte deswegen eine Untersuchung des ukrainischen Präsidenten.
WATCH: A tense exchange with a voter at @JoeBiden’s event in New Hampton, IA this morning, where a voter started out by telling Biden he had two problems with him: he was too old, and his son’s work in Ukraine pic.twitter.com/ok7m0ShFPd
— Molly Nagle (@MollyNagle3) December 5, 2019
Biden, der während des Wahlkampfes versuchte, das Thema zu umgehen, hörte dem Mann zunächst zu, verlor dann aber die Geduld. Biden wetterte:
Ein Mitarbeiter Bidens versuchte darauf, dem Zuschauer das Mikrofon aus der Hand zu nehmen. Aber Biden forderte den Mann auf, weiter zu machen. «Lassen, Sie ihn. Lassen Sie ihn.» Er sei schon lange genug unterwegs, er könne solche Sachen regeln, so Biden. «Das ist der Grund, warum ich kandidiere.»
Biden ging in der Folge auf den Vorwand ein, dass er zu alt und nicht genug fit für das Amt sei. Er gab sich kämpferisch:
Danach ging es nochmals um das Engagement Hunter Bidens in der Ukraine. Biden wiederholte, dass er seinen Sohn nicht in die Ukraine geschickt habe. Und dass er jetzt nicht mit dem Zuschauer streiten wolle.
Worauf der Zuschauer meinte: «Sie haben nicht mehr Rückgrat als Donald Trump. Ich werde Sie nicht wählen.»
Biden sagte nur: «Das weiss ich. Sie sind zu alt für mich.»
Wie mehrere US-Medien zunächst berichteten bezeichnete Biden den Mann auch noch als «fett», «fat». Sein Kampagnen-Team verneinte dies jedoch und meinte, er habe «fact», «Fakt», gesagt.
Nach dem Gespräch sagte Biden zu den Journalisten, er habe dieses Gerücht verstummen lassen wollen. Dieser Mann sei Teil von Trumps Spiel gewesen.
Als ein Reporter entgegnete, dass er Trump doch nur in die Hand spiele, wenn er die Beherrschung verliere, meinte Biden: «Ich habe die Beherrschung nicht verloren. Was ich tun wollte, war, diese Sache zu beenden.»
Wie das Magazin Politico berichtet, wollte dann noch jemand wissen, ob es nicht angebracht gewesen sei eine Frage über Hunter Bidens Geschäfte zu stellen. Biden gab keine Antwort und lief davon. (cma)
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