Der Videobeweis war das Gesprächsthema der Fussball-Saison. Vor allem die Auslegung der Handspiel-Regel sorgte für Unmut und stand heftig in der Kritik. Das International Football Association Board (IFAB) hat deshalb Regeländerungen beschlossen, die den Interpretationsspielraum für Schiedsrichter bei Handspielen verkleinern sollen.
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— The IFAB (@TheIFAB) 20. Mai 2019
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Ab dem 1. Juni – im Champions-League-Final werden noch die alten Regeln angewandt – gilt offiziell: Jedes Tor, das mit der Hand oder dem Arm erzielt wird, ist irregulär – ob Absicht vorliegt oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Auch wenn ein Spieler mit der Hand oder dem Arm in Ballbesitz gelangt und sich dadurch einen klaren Vorteil verschafft – also beispielsweise anschliessend ein Tor erzielt – soll das in jedem Fall geahndet werden.
Unabhängig von der Absicht liegt ebenso in der Regel ein Vergehen vor, wenn der Spieler seine Körperfläche unnatürlich vergrössert – etwa bei Armhaltung über Schulterhöhe. Es ist in der Regel kein Handspiel, wenn der Ball vom eigenen Körper oder vom Körper eines anderen Spielers an die Hand oder den Arm springt oder der Spieler sich im Fallen abstützt.
Aber es gibt noch neun weitere, wichtige Änderungen. Das sind die wichtigsten:
In Zukunft können auch Trainer und andere Offizielle genau wie die Spieler mit einer Gelben oder Roten Karte bestraft werden. Kann der Schuldige nicht ausgemacht werden, erhält automatisch der Chef-Trainer die Verwarnung beziehungsweise den Innenraumverweis.
Bisher durfte der Gewinner des Münzwurfs die Seite auswählen, von der seine Mannschaft spielen wollte. Nun darf der Gewinner zwischen Seitenwahl und Anstoss wählen.
Um Zeitspiel zu verhindern, muss der ausgewechselte Spieler fortan das Feld an der nächstmöglichen Linie verlassen – das kann Torlinie oder Seitenauslinie sein. Das Abklatschen mit dem Einwechselspieler in Höhe der Mittellinie wird damit seltener.
Bei einem Freistoss in Tornähe dürfen sich die Spieler der ausführenden Mannschaft nicht mehr in die Mauer stellen. Sie müssen mindestens einen Meter Abstand halten. Vorausgesetzt, die Mauer besteht aus drei oder mehr Abwehrspielern.
Der Torhüter muss beim Strafstoss künftig nur noch mit einem Fuss auf Höhe der Torlinie stehen, nicht mehr mit beiden Füssen.
Freistösse dürfen auch dann schnell ausgeführt werden, wenn der Schiedsrichter noch eine Gelbe oder Rote Karte zeigen will. Die Verwarnung kann er beim nächsten Spielunterbruch nachholen, um somit eine mögliche Torchance nicht zu verhindern.
Bisher musste der Ball immer erst den Strafraum verlassen, ehe er von einem Mitspieler berührt werden durfte. Jetzt dürfen Mitspieler ihn auch im Strafraum annehmen. Der Ball ist im Spiel, sobald er mit dem Fuss gespielt wurde und sich eindeutig bewegt. Gegenspieler dürfen allerdings erst ausserhalb des Strafraums an den Ball.
Der Schiedsrichter ist künftig nicht mehr «Luft». Bisher lief die Partie einfach weiter, wenn der Unparteiische vom Ball getroffen wurde. Fortan gilt: Wird er angeschossen und ändert damit die Spielrichtung beziehungsweise der Ballbesitz oder geht der Ball dadurch sogar ins Tor, gibt es Schiedsrichter-Ball.
Es erhält künftig das Team den Ball vom Schiedsrichter, das zuletzt in Ballbesitz war. (pre/sda)
Der Rest scheint nicht mal so verkehrt, bis auf den Abstoss, da verstehe ich den Sinn dahinter nicht ganz bzw fördert das nicht Zeitspiel?
Also den Ball im eigenen Strafraum hin und her schieben, und weder Gegner noch Schiedsrichter können etwas machen? Da erscheint Japan vom letzten Gruppenspiel der WM direkt als Offensivpower.