Bei zwei Angriffen der Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») im Irak und im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien sind mehr als ein Dutzend Menschen ums Leben gekommen.
Im Irak hatten die Extremisten am Freitagmorgen einen Militärstützpunkt in der Provinz Dijala rund 60 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bagdad überfallen, wie es aus Sicherheitskreisen hiess. Demnach wurden elf Soldaten getötet. Die Dschihadisten seien anschliessend geflohen.
Im Nordosten Syriens griff der «IS» am Donnerstagabend ein Gefängnis in der Stadt Al-Hassaka an, um Insassen zu befreien, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. Das Gebiet steht unter Kontrolle der syrischen Kurden. Neun Menschen seien bei Gefechten getötet worden, darunter sechs «IS»-Angreifer, erklärte die Beobachtungsstelle. Fünf Insassen konnten demnach fliehen. Es habe sich um den heftigsten «IS»-Angriff seit fast drei Jahren gehandelt.
«IS»-Bekenntnisse zu den Angriffen lagen zunächst nicht vor. In dem Gefängnis in Al-Hassaka sitzen der kurdischen Nachrichtenagentur Hawar zufolge rund 5000 «IS»-Anhänger. Auch in anderen Lagern halten die Kurden weiterhin Tausende Extremisten fest, darunter Hunderte Ausländer, auch aus Deutschland. Nach Angaben des Innenministeriums sitzen in Syrien rund 100 «Personen mit Deutschlandbezug» in Haft.
Die Terrormiliz hatte im Sommer 2014 grosse Gebiete im Norden und Westen des Iraks unter ihre Kontrolle gebracht und dort ein so genanntes Kalifat ausgerufen. Zum Herrschaftsgebiet der Extremisten gehörten auch grosse Teile des benachbarten Syrien.
Mit militärischer Unterstützung der USA und anderer Staaten konnten die irakischen Sicherheitskräfte die Terrormiliz in jahrelangen Kämpfen zurückdrängen. Im Dezember 2017 erklärte die irakische Regierung den Sieg über die Extremisten. In Syrien nahmen von Kurden angeführte Truppen im Frühjahr 2019 die letzte Hochburg der Terrormiliz ein. Zellen des «IS» sind aber weiter aktiv. (aeg/sda/dpa)