Deutschland verbietet Schweizer Esoterik-Gerät, weil es Funkstörungen verursacht
Was ist passiert?
Die Bundesnetzagentur, die oberste Regulierungsbehörde Deutschlands, hat den Verkauf und die Nutzung eines sogenannten «Wasservitalisierers» verboten.
Betroffen ist der Schweizer Hersteller, respektive Anbieter des Elektrogeräts, die Firma Wassermatrix AG.
Mit ihrem Gerät lässt sich angeblich «Hexagonales Wasser» herstellen und dieses soll gegen Elektrosmog und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen helfen, wie aus YouTube-Videos auf der Firmen-Website hervorgeht.
Das handfeste, messbare Problem: Der Wasservitalisierer verursacht Funkstörungen. Und zwar beim Amateurfunk.
Nachdem zahlreiche Störungsmeldungen bei der deutschen Behörde eingegangen waren, leitete der Prüf- und Messdienst Ermittlungen ein. Dabei sei festgestellt worden, dass das Gerät «eine fehlerhafte Konformitätserklärung» besitze und «eine unzulässige Störaussendung» erzeuge. Der Wasservitalisierer erfülle damit nicht die grundlegenden Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit, hielt die Bundesnetzagentur in ihrer Mitteilung vom 12. März fest.
Man habe neben dem Erlassen des Verkaufs- und Nutzungsverbots auch die Mitgliedsstaaten der EU sowie die Europäische Kommission über den Fall informiert.
Die Funkstörung betreffe den Frequenzbereich zwischen 144 bis 146 MHz (Megahertz), sagte eine Sprecherin der Bundesnetzagentur zum Techportal golem.de.
Schweizer Bundesbehörde bestätigt Problem
Der «Wasservitalisierer» wird auch in der Schweiz verkauft. watson hat darum bei der Aufsichtsbehörde, beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom), nachgefragt.
Bakom-Sprecher Francis Meier:
Bei uns ist zurzeit ein Verfahren in dieser Sache hängig. Zu den Einzelheiten können wir erst nach Abschluss des Verfahrens Auskunft geben.»
Der Mediensprecher bestätigt zudem:
Der Hersteller versucht zu beschwichtigen – und geht in den Angriff über
Die Verantwortlichen der Wassermatrix AG reagierten am Montag nicht auf die Anfragen von watson, weder per Telefon noch per E-Mail.
Auf der Firmen-Website informieren die Verantwortlichen, sie seien von der Bundesnetzagentur Deutschland damit beauftragt worden, Besucher über das Verbot zu informieren.
Die Bundesnetzagentur erlaube nur eine Nutzung mit geeigneter Abschirmung, heisst es weiter. Und dann wird in fehlerhaftem Deutsch erklärt:
Weiter heisst es:
Eine Erklärung, was es mit dieser «Amateurkrankheit» auf sich haben soll, steht aus. Sobald die Stellungnahme der Firmen-Verantwortlichen vorliegt, wird sie hier aufgeführt.
Ein Besuch auf wassermatrix.ch zeigt, dass die Sonde nicht nur in Wasserkrüge eingetaucht wird, sondern auch direkt bei Katzen und anderen Tieren eingesetzt wird.
In einem auf der Firmen-Website veröffentlichten YouTube-Video wird demonstriert, wie hexagonales Wasser hergestellt wird. In dem Video kommt ein Fachmann zu Wort, der unter anderem einen Tierversuch erwähnt. Demnach sollen Mäuse, die dem Ertrinken ausgesetzt wurden, in hexagonalem Wasser länger überlebt haben als in unbehandeltem Wasser.
Hier wird im Video gezeigt, wie der Wasservitalisierer funktioniert:
Was hat Uriella damit zu tun? (Reaktionen)
Das deutsche Techportal heise.de hat das Thema ebenfalls aufgegriffen und hält in einem Fazit fest:
Und der österreichische «Standard» konstatiert:
Und jetzt du!
Was hältst du von «belebtem» Wasser? Hast du positive oder negative Erfahrungen gemacht mit einem solchen Gerät oder warst als Amateurfunker von Funkstörungen betroffen? Schreib uns via Kommentarfunktion!
Quellen
- bundesnetzagentur.de: Bundesnetzagentur verbietet Verkauf und Nutzung von Wasservitalisierer
- wassermatrix.ch: Rechtliche Hinweise DE
- heise.de: Funkstörung: Regulierer zieht "Wasservitalisierer" aus dem Verkehr
- golem.de: Esoterisches Gerät wegen Funkstörungen verboten
- derstandard.at: Deutsche Behörde verbot 8000 Euro teuren "Wasservitalisierer" wegen Funkstörungen