Gesamt-Weltcup, Abfahrts-Weltcup, Super-G-Weltcup, Riesenslalom-Weltcup, dazu der WM-Titel im Super-G – für Marco Odermatt war der Winter 2024/25 eine weitere Bilderbuch-Saison.
Am Mittwoch zeigte der 27-Jährige ungewohnte Emotionen, als er die Kugel für die Riesenslalom-Wertung erhalten hatte. Tags darauf war Odermatt wieder gefasst, als er im SRF darüber sprach. «Es kommt viel zusammen in solchen Momenten, wenn die Spannung nachlässt.» Er habe diese Seite von sich selber nicht gekannt.
Der Nidwaldner, der die grosse Kugel mit einem Vorsprung von 605 Punkten auf Henrik Kristoffersen gewann, betonte, dass es für den Triumph notwendig sei, in drei Disziplinen stark zu sein. «Odi» ist das – allerdings haben sich seine Prioritäten ein wenig verschoben.
War Odermatt zunächst besonders im Riesenslalom überlegen, so bereiten ihm mittlerweile die Abfahrten zunehmend mehr Freude. «Es macht etwas mehr Spass, wenn man eine Woche lang mit dem ganzen Team an einem Ort ist, und mit Trainern und Kollegen am perfekten Plan fürs Rennen arbeitet», erklärte er. «Mittlerweile gefällt mir das etwas besser als der Riesenslalom.»
Was die Ski-Fans wohl weiterhin nicht sehen werden, ist Marco Odermatt zwischen Slalom-Toren. Dank seiner vielen Punkte in der Gesamtwertung hätte er am Weltcupfinal im amerikanischen Sun Valley starten dürfen, genau wie Franjo von Allmen (4. im Gesamtweltcup), Alexis Monney (9.) und Stefan Rogentin (10.).
«Wir haben es mit den Speed-Jungs lange überlegt, ob wir uns den Slalom antun sollen», verriet er. «Aber nachdem ich das Rennen angeschaut habe, war der Verzicht wohl die richtige Entscheidung.»