Der Kanton Wallis hat dem Götterbaum den Krieg erklärt. Diese exotische Baumart verbreitet sich zurzeit rasant und untergräbt die Schutzfunktion der Wälder. Deshalb sollen ab diesem Herbst die grössten Exemplare gefällt werden.
Fast hundert Götterbäume wachsen zurzeit auf dem Gebiet der Gemeinde Siders. Doch anders als der Name vermuten lässt, bereitet die gebietsfremde Baumart den Walliser Behörden alles andere als Freude.
Die exotische Baumart wächst nämlich extrem schnell - bis zu vier Meter pro Jahr - und erweist sich gegenüber Trockenheit, Feuchtigkeit, Schadstoffen und unterschiedlichen Böden als äusserst anpassungsfähig. Ausserdem ist ihre Reproduktionsfähigkeit enorm.
Hinzu kommt, dass sich der Baum dank seines dichten Blätterwerks und giftiger Stoffe, die er in den Boden absondert, auf Kosten heimischer Baumarten dauerhaft einnisten und ausbreiten kann. Dabei ist der Götterbaum laut der Walliser Dienststelle für Wald und Landschaft ein äusserst brüchiges und auf Kernfäule anfälliges Gewächs, das sich weniger gut als Schutzschild gegen Naturgefahren eignet als die robusten, heimischen Baumarten.
Schäden an Strassen und Gebäuden
Die Ausdehnung des Götterbaumes stellt deshalb eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar. Daneben führen seine Wurzeln zu Schäden an Strassen und Gebäuden. Alle diese Probleme veranlassten die Behörden, Massnahmen zu ergreifen: So werden ab diesem Herbst die grössten Samenbäume gefällt, vorab auf öffentlichem Grund.
Aber auch die privaten Eigentümer werden dazu aufgerufen, den Eindringling zu bekämpfen; die Kosten übernehmen Bund und Kanton. Sie belaufen sich für dieses Jahr auf 88'800 Franken. Die Operation wird danach auf die Gemeinde Sitten ausgeweitet und im nächsten Jahr wiederholt. (sda)