Nach Protesten vor Konzert: Rammstein in Berlin frenetisch gefeiert

Nach Protesten vor Konzert: Rammstein in Berlin frenetisch gefeiert

16.07.2023, 07:38

Nach vereinzelten Protesten vor dem Konzert ist die Berliner Band Rammstein beim ersten von drei Heimspielen am Samstagabend in der deutschen Hauptstadt von den Fans frenetisch gefeiert worden. «Wir sind wieder zuhause! Danke, Berlin!», sagte der mit Vorwürfen zu seinem Umgang mit Frauen konfrontierte Sänger Till Lindemann am Ende des gut zweistündigen Auftritts.

Vor dem Konzert war es wegen der Vorwürfe gegen Lindemann zu Protesten gekommen. Vor dem Olympiastadion forderten nach Polizeiangaben rund 300 Menschen ein Verbot der Veranstaltungen. Die Protestierenden waren zuvor in einem Demonstrationszug zum Stadion gegangen.

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Menschen protestieren vor dem Rammstein-Konzert in Berlin, 15. Juli 2023. Bild: keystone

Wie am Samstag werden auch bei den Konzerten an diesem Sonntag und am Dienstag jeweils mehr als 60'000 Menschen bei den von harten Klängen und Pyrotechnik geprägten Auftritten erwartet.

Frauen erheben Vorwürfe

Mehrere Frauen haben – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schildern als beängstigend empfundene Situationen. Bei Aftershowpartys soll es demnach auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Lindemann weist Vorwürfe gegen ihn zurück. Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten «mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr».

epa10748229 People protest in front of the Olympia stadium before a scheduled concert of German hard-rock band Rammstein in Berlin, Germany, 15 July 2023. Protesters are demanding the cancellations of ...
Die Demonstranten forderten die Absage der Konzerte.Bild: keystone

Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren ein

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Bei Verdacht auf eine Straftat muss sie ermitteln. Auch Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.

Frontmann Lindemann (60), die Gitarristen Richard Kruspe (56) und Paul Landers (58), Bassist Oliver Riedel (52), Keyboarder Christian «Flake» Lorenz (56) und Schlagzeuger Christoph Schneider (57) leben in Berlin. Die sechs Musiker fanden hier 1994 zusammen und haben sich seitdem mit ihrem harten Sound zur international erfolgreichsten deutschen Band entwickelt. (cst/sda/apa/dpa)

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2 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Blanda
16.07.2023 08:44registriert Mai 2015
Eine erschreckende Entwicklung innerhalb einer Demokratie, wenn "... auf die Unschuldvermutung geschissen wird... "

Aber ich nehme an, das gilt immer nur dann, wenn es einen selbst nicht betrifft..

Anständig ermitteln, wenn schuldig, dann kmackige Strafen, ansonsten: Musik geniessen..👍
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Johann Larson
16.07.2023 09:59registriert März 2021
Der Vollständigkeit halber dürfte man ruhig erwähnen, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin nicht wegen Anzeigen von Direktbetroffenen durchgeführt werden. Es sind Anzeigen von Dritten, welche nicht an den mutmasslichen Taten anwesend waren. Spricht für sich. Es ist Zeit diese Rufmordkampagne zu beenden.
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