Die SP Aargau schickt Cédric Wermuth ins Ständeratsrennen – Yvonne Feri hat das Nachsehen

ARCHIVBILD --- ZUR STAENDERATSKANDIDATUR VON CEDRIC WERMUTH FUER DEN KANTON AARGAU AM DONNERSTAG, 9. AUGUST 2018, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- Cedric Wermuth (SP-AG) spr ...
Bild: KEYSTONE

Die SP Aargau schickt Cédric Wermuth ins Ständeratsrennen – Yvonne Feri hat das Nachsehen

26.09.2018, 22:3527.09.2018, 08:30

Der Aargauer SP-Nationalrat Cédric Wermuth kandidiert für den Ständerat bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst 2019. Der 32-jährige Politiker hat sich am ausserordentlichen Parteitag klar gegen Nationalrätin Yvonne Feri durchgesetzt.

Wermuth erhielt in der geheimen Wahl am Mittwochabend in Aarau 105 Stimmen, Feri 47 Stimmen. Die Geschäftsleitung wollte das genaue Stimmenergebnis zunächst nicht bekanntgeben. Ein Antrag aus den Reihen der rund 150 Delegierten, das Ergebnis aus Gründen der Transparenz offenzulegen, fand jedoch eine knappe Mehrheit.

Vor der Nomination gab es viele Voten für die beiden Vorgeschlagenen. Wermuth vertrete eine klare linke Politik, sagte eine Delegierte. «Aus Prinzip für eine Frau», sagte eine andere Delegierte und warb für Feri.

Wermuth aus Zofingen betonte am ausserordentlichen Parteitag, die Linke habe immer Erfolg, wenn sie eine Politik der Hoffnung mache. Es brauche auch Mut. Er wolle im Wahlkampf mit den Menschen direkt reden. Der Aargau werde bei den Wahlen ein «doppeltes rotes Wunder erleben», gab sich Wermuth kämpferisch.

Der Ständeratskandidat gehört seit Dezember 2011 dem Nationalrat an. In den vergangenen vier Jahren leitete er als Co-Präsident die SP Aargau. Der frühere Präsident der Jungsozialisten (JUSO) politisiert im linken Flügel der SP.

Geschlossenheit in Partei gefordert

Die 52-jährige Feri ist seit 2011 Nationalrätin. Sie war Mitglied des Kantonsparlaments, während zehn Jahren Gemeinderätin (Exekutive) in Wettingen und Präsidentin der SP Frauen Schweiz. Feri hatte im November 2016 ohne Erfolg für einen Sitz in der Kantonsregierung kandidiert.

Sie wolle als Ständerätin mit anderen nach Lösungen suchen und die Grundwerte der SP einbringen, sagte Feri vor den Delegierten. Sie wolle sich für Frauenfragen im Ständerat einsetzen und verstehe sich als Feministin.

Ständerätin Pascale Bruderer, die nach acht Jahren im Herbst 2019 nicht mehr zur Wiederwahl antritt, sagte, die Frauenfrage müsse gerade für die SP weiterhin ein Thema sei. Sie rief die Partei zur Geschlossenheit auf.

Bruderer hatte den Sitz in der kleinen Kammer 2011 erobert. Damit war die SP Aargau erstmals nach 63 Jahren wieder im Ständerats vertreten.

SP ist gefordert

Im Aargau dürfte es für die SP schwierig werden, ihren Sitz im Ständerat zu verteidigen – obwohl beide Sitze frei werden. FDP-Ständerat Philipp Müller tritt nach vier Jahren auf Ende der Legislaturperiode zurück.

Die Nachfolge möchte Nationalrat Thierry Burkart antreten. Bereits nominiert sind SVP-Nationalrat Hansjörg Knecht. Die CVP schickt Parteipräsidentin und Grossrätin Marianne Binder ins Rennen. (sda)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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raues Endoplasmatisches Retikulum
27.09.2018 01:48registriert Juli 2017
Als Liberaler danke ich der SP Aargau und Wemuth herzlichts für das Abtreten einens Ständeratsitzes an die Bürgerlichen. Sehr nobel.
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Füdlifingerfritz
27.09.2018 08:26registriert März 2018
Jaja, der gute Cédi "Ich bin für eine Frauenquote solange es nicht um meine eigene politische Karriere geht" Wehrmut. Schön, wie er wieder mal aufzeigt, dass auch beim linksten Linken die Solidarität beim Geldsack aufhört. Und nicht falsch verstehen: Für mich ist es kein Problem, dass er sich zur Wahl gestellt hat; das nennt sich Demokratie. Aber ich schreie halt auch nicht ständig nach mehr Frauen in der Politik. Freue mich schon darauf, wenn er das nächste mal rumheult wie wenig Frauen im Ständerat sind. Dann werden die Gegner ein weiteres gutes Argument namens Cédric auf ihrer Seite haben.
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Bivio
27.09.2018 08:32registriert März 2018
Finde ich eine gute Entscheidung. Jetzt werden die 2 Ständeräte im Aargau klar bürgerlich. Wermuth hat keine Chance ausserhalb seiner Partei Stimmen zu holen. Das wäre das Selbe gewesen, als ob die SVP anstatt den gemässigten Knecht den Hardliner Glarner aufgestellt hätte.
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