Chinas Raumstation «Tiangong-1» ist über dem Südatlantik in die Erdatmosphäre eingetreten. Das acht Tonnen schwere Weltraumlabor sei dabei «grösstenteils» verglüht, teilte die chinesische Raumfahrtbehörde CMSEO am Montag in Peking mit.
Die übrigen Teile werden demnach ins Meer stürzen. Das Raumlabor trat gegen 02:15 Uhr Schweizer Zeit über dem Südpazifik in die Erdatmosphäre ein.
Kurz vor dem Wiedereintritt hatte die chinesisches Raumfahrtbehörde als erwartete Absturzstelle einen Punkt im Südatlantik genannt: 40.24 Grad westlicher Länge und 27.4 Grad südlicher Breite, also vor der Küste der brasilianischen Stadt São Paulo.
«Tiangong-1» war im All ausser Kontrolle geraten. Im März 2016 brach der Funkkontakt ab - das Raumlabor liess sich nicht mehr steuern und auch nicht mehr kontrolliert in die Erdatmosphäre manövrieren.
China, das ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm unterhält, hatte «Tiangong-1» im September 2011 im Weltall ausgesetzt. Auf dem Aussenposten im All koppelten mehrere bemannte und unbemannte Raumschiffe an, doch seit 2013 hat kein Taikonaut mehr die Raumstation betreten. Im September 2016 schickte China den Nachfolger «Tiangong-2» ins All. Bis 2022 soll daraus eine grosse, ständig bemannte Raumstation entstehen.
Die Raumfahrtbehörden weltweit hatten den Sinkflug genau verfolgt. Die Experten versicherten aber, dass für Menschen keine Gefahr bestehe. Bereits vor einigen Tagen hatte die chinesische Raumfahrtbehörde beteuert, niemand müsse befürchten, dass die Station «wie in einem Science-Fiction-Film wild auf die Erde stürzen wird». Vielmehr werde sie sich in einen «prächtigen Sternschnuppenregen verwandeln, der durch den sternenklaren Himmel zur Erde braust». (sda/reu/afp)