Der amerikanische Schriftsteller und Journalist Tom Wolfe, der mit dem «Fegefeuer der Eitelkeiten» und seinem persönlich gefärbten Erzählstil grossen Erfolg feierte, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 88 Jahren nach einer Infektion in einem Spital in New York.
Das bestätigte seine Agentin am Dienstag. Nähere Details zur Todesursache nannte sie nicht.
Der aus Richmond (Virginia) stammende Wolfe arbeitete zunächst für Zeitungen und wurde für seine Berichte in der «Washington Post» über die Revolution auf Kuba ausgezeichnet. Er galt als Wegbereiter des sogenannten «New Journalism» der 1960er und 1970er Jahre, bei dem literarische Stilmittel in Reportagen einfliessen. Mehrere Autoren experimentierten mit diesem Mix aus journalistischer Genauigkeit und einer persönlichen, subjektiv gefärbten Stimme.
1968 gelang Wolfe mit einem Essay-Band und dem heute legendären Werk «Der Electric Kool-Aid Acid Test» der vollständige Wechsel ins Schriftstellertum. Das Buch erzählt von einer wilden Fahrt von Autor Ken Kesey und einer als die Merry Pranksters bekannten Gruppe, die quer durch die USA reisen und mit der Droge LSD experimentieren.
Einige von Wolfes Büchern, darunter Werke zu Rassismus sowie der Kunstszene in den Vereinigten Staaten, sorgten für Aufsehen. Zu Bestsellern wurden Wolfes Titel «Die Helden der Nation», eine romanähnliche Reportage über Testpiloten der NASA, «Fegefeuer der Eitelkeiten» über den Börsenboom der 1980er Jahre und die Zeit unter US-Präsident Ronald Reagan sowie der Roman «Ein ganzer Kerl».
2015 wurde Wolfe in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, seine Werke wurden mehrfach ausgezeichnet. (sda/dpa)