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Schwarzer stirbt in Klinik nach Polizeieinsatz

«Mein Sohn wurde wie ein Hund behandelt»: Schwarzer stirbt in Klinik nach Polizeieinsatz

17.03.2023, 06:2317.03.2023, 06:23

Anderthalb Wochen nach dem brutalen Tod eines 28-jährigen Schwarzen in einer psychiatrischer Klinik im US-Bundesstaat Virginia haben seine Angehörige schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. «Mein Sohn wurde wie ein Hund behandelt, schlimmer als ein Hund», zitierten US-Medien am Donnerstag (Ortszeit) die Mutter des Opfers, Caroline Ouko. «Mein Sohn wurde gefoltert.» Zuvor hatte sie sich mit weiteren Familienangehörigen ein Überwachungsvideo angesehen, das nach Angaben der Staatsanwaltschaft zeigt, wie Polizeibeamte Irvo Otieno ersticken. Das Video wurde nicht für die Öffentlichkeit freigegeben.

Caroline Ouko, mother of Irvo Otieno, holds a portrait of her son as she walks out of the Dinwiddie Courthouse with attorney Ben Crump, center left, and her older son, Leon Ochieng, in Dinwiddie, Va., ...
Caroline Ouko mit einem Bild ihres Sohnes Irvo Otieno.Bild: keystone

Otieno war am 6. März in einer staatlichen Psychiatrie-Einrichtung während des Aufnahmeprozesses gestorben, nachdem er aus einem Gefängnis dorthin verlegt worden war, wie die Staatsanwältin Ann Cabell Baskervill mitteilte. Otieno habe Hand- und Fussfesseln getragen und sei von den sieben Polizisten elf Minuten am Boden gehalten worden. «Er starb an Erstickung, weil er erdrückt wurde.» Baskervill sagte laut CNN, das Überwachungsvideo sei «extrem klar» und «extrem alarmierend». Die Polizisten und drei Krankenhaus-Mitarbeiter seien wegen Totschlags angeklagt.

Vergleich mit George Floyd

Bürgerrechtsanwalt Ben Crump, der bereits die Familie des bei einem Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd rechtlich unterstützt hatte, sagte laut CNN, das Video zeige, wie unmenschlich Strafverfolgungsbeamte Menschen, die eine psychische Krise hätten, behandelten: Als Kriminelle anstatt als Menschen, die Hilfe brauchten. Otieno habe keine Bedrohung dargestellt. «Er ist ihnen gegenüber nicht gewalttätig oder aggressiv.» Man könne sehen, wie er bewusstlos zu sein scheine, aber dennoch «brutal mit einem Knie an seinem Hals», fixiert werde.

Crump verglich die Szenen im Video mit dem Tod von George Floyd, der im Mai 2020 von Polizeibeamten in Minneapolis mit Handschellen gefesselt, auf den Boden gedrückt und festgehalten wurde. Zwei Anwälte von Otienos Familie forderten laut «Washington Post» das Justizministerium auf, den Vorfall zu untersuchen.

Otienos Mutter Ouko sagte, ihr Sohn, der Hip-Hop-Musiker habe werden wollen, sei psychisch krank gewesen. Er habe auch psychische Probleme gehabt, als er am 3. März in Gewahrsam genommen worden sei - wegen eines mutmasslichen Einbruchs. Drei Tag später sei er in die Klinik eingeliefert worden. Dort sei er Polizeiangaben zufolge «kämpferisch» geworden und sei zurückgehalten worden.

In den USA kommt es regelmässig zu tödlichen Polizeieinsätzen ähnlicher Art. Stellvertretend steht dafür der Fall von George Floyd: Im Mai 2020 war der Afroamerikaner bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben gekommen. Der Fall führte damals zu landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Seitdem gibt es immer wieder Bestürzung über ähnliche Fälle. (sda/dpa)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Das Hars
17.03.2023 07:39registriert August 2021
Ja ja, läuft in den USA…

Und wenn es dann wieder landesweite Tumulte in den Städten hat, wegen Polizeigewalt, will‘s auch wieder niemand gewesen sein.

Das Problem, dass sich diese Gaewalt vornehmlich auf Menschen of Color beschränkt, ist auch anhin bekannt…

Man kann nicht wirklich stolz auf die USA sein…
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