Für die einen Ärgernis, andere wiederum kümmern sie kaum: die Stadttauben in Bern. Taubenkot auf Fenstersimsen oder Denkmälern oder aber das frühmorgendliche Gurren können Probleme darstellen, welchen sich die Stadt bewusst ist. Deshalb sollte die Taubenpopulation reguliert werden, wofür seit 2011 der Tierpark Bern verantwortlich ist. Durch das sogenannte «Taubenmanagement» wird das Wohlergehen der Tauben beobachtet. Vom Chippen bis zur Fütterung übernimmt der Berner Tierpark diverse Aufgaben, auch die jährliche Zählung. Diese hat am Mittwoch wieder einmal stattgefunden.
Im Grunde genommen ist es keine richtige Zählung, sondern eine Hochrechnung. Doris Slezak, welche für die Kommunikation und das Marketing vom Tierpark Bern verantwortlich ist, sagt: «Es funktioniert so, wie Vogelzählungen generell funktionieren: Man kann gar nicht jedes einzelne Tier zählen, einige verstecken sich, einige nicht.»
TeleBärn war 2021 bei einer Taubenzählung dabei:
An bestimmten Plätzen in der Altstadt zählen die «Taubenzähler» jede einzelne Taube, welche ihnen über den Weg läuft – oder eben fliegt. Insgesamt wird derselbe Platz dreimal erfasst und daraus wird ein Durchschnitt errechnet. Später werden alle Plätze zusammen- und hochgerechnet.
Laut der Webseite des Berner Tierparks wurde 2021 der Höchstwert erreicht: «1440 Tauben ist in etwa ein Bereich, welcher für die Stadt Bern gut tragbar ist», so Doris Slezak. Der Einbruch letztes Jahr sei wetterbedingt erklärbar.
Für die Messung heute sieht das Wetter ebenfalls nicht so ideal aus. «Bei so einem Wetter sind die Tauben nicht viel unterwegs, das wird die Zählung beeinflussen.» Aus repräsentativen Gründen sei es deshalb wichtig, dass man die Zählung weitere Jahre durchführe.
Diesen Mittwochnachmittag sind 60 Taubenzählende dabei: Zwei Schulklassen, Vogel- und Taubenfreunde und auch Fans vom Tierpark sind anwesend. Doris Slezak meint: «Man muss gar nichts können, einfach zählen.» Deswegen sei so eine Aktivität besonders bei Schulklassen als Abwechslung zum Schulalltag beliebt.
Teilnehmende werden laut der Website des Tierparks Bern mit einem gratis Zvieri sowie einem Familieneintritt für den Tierpark Bern entschädigt.