Trotz Störmanöver russischer Hacker fand vergangenes Wochenende die Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock statt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzte grosse Hoffnungen auf das Treffen der Mächtigen.
Es gab viel Unterstützung für das Land, das sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands verteidigt. Doch 13 Staaten verweigerten bei der Abschlusserklärung ihre Unterschrift.
Eine Übersicht in alphabetischer Reihenfolge:
Das Land im Südkaukasus unterzeichnete die Abschlusserklärung der Friedenskonferenz nicht. Die Ex-Sowjetrepublik war lange mit Russland alliiert und konnte auf Moskau als Schutzmacht zählen. Doch seit der Passivität Russlands im Krieg Armeniens mit seinem Nachbar Aserbaidschan distanziert sich Eriwan zunehmend von seiner einstigen Schutzmacht und demonstrierte Solidarität mit der Ukraine.
Trotzdem ist Armenien hier zögerlich, wohl weil es mit der aserbaidschanischen Region Bergkarabach selbst in einen völkerrechtlichen Konflikt verwickelt ist.
Das kleine sunnitische Königreich mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit scheint sich Russland anzunähern, obwohl es einen US-Stützpunkt beherbergt.
So nähert sich Bahrain derzeit der Islamischen Republik Iran an – das Regime in Teheran gehört zu den wichtigsten Verbündeten Russlands.
Das südamerikanische Land gehört seit langem zu den BRICS-Staaten, einer Gruppe von Schwellenländern, zu der auch Russland gehört.
Die BRICS-Staaten legen Wert auf gute Beziehungen zu Russland und halten sich mit Kritik an dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine zurück.
Der Vatikan versucht seit der völkerrechtswidrigen Invasion Russlands in der Ukraine zwischen den beiden Ländern zu vermitteln, um den Frieden wiederherzustellen.
Dabei setzen der Papst und der für die Aussenpolitik verantwortliche Staatssekretär Pietro Parolin auf Neutralität, in der Hoffnung, Einfluss auf Russland nehmen zu können.
Das bevölkerungsreichste Land der Welt gehört zu den BRICS-Staaten, zu denen auch Russland gehört. Um die guten Beziehungen nicht zu gefährden, halten sich die Mitgliedsländer mit Kritik an Moskau zurück.
Das südostasiatische Land ist offiziell neutral und setzt sich für einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine ein.
Vor einem Jahr präsentierte der indonesische Verteidigungsminister einen Friedensplan, der von der Ukraine und der EU jedoch abgelehnt wurde. Indonesien und Russland unterhalten Wirtschaftsbeziehungen, ausserdem kaufte Indonesien im grossen Stil russische Waffen.
Zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stellte sich Kolumbien unter dem rechtskonservativen Präsidenten Iván Duque klar hinter das angegriffene Land.
Seit August 2022 ist mit Gustavo Petro erstmals ein linker Präsident in Kolumbien an der Macht. Er lehnte eine Waffenlieferung an die Ukraine ab.
URGENTE noticia en desarrollo
— Hollman Morris (@HOLLMANMORRIS) June 15, 2024
Presidente @petrogustavo cancela su presencia en la cumbre por La Paz que se lleva acabo en Zurich - Suiza a favor de la “paz” entre Ucrania y Rusia.
El gobierno colombiano considera que la declaración final que se proyecta de la cumbre es más un… pic.twitter.com/9YANZqNHXU
Petro sagte seine Teilnahme an der Friedenskonferenz ab und kritisierte die Abschlusserklärung.
Das nordafrikanische Land hat traditionell gute Beziehungen zu Russland. Moskau unterstützt im innerlibyschen Konflikt die De-facto-Regierung im östlichen Teil des Landes mit General Chalifa Haftar.
Russland möchte sich längerfristig in Libyen auch militärisch einrichten und liefert bereits Waffen an die Regierung im Osten.
Mexikos linker Präsident Andrés Manuel López Obrador hat die US-Waffenlieferungen an die Ukraine kritisiert. Wie die mexikanische Regierung mitteilt, unterstützt das Land Friedensbemühungen auf Grundlage der UNO-Charta.
Doch die mexikanische Regierung will Russland einbeziehen und die Friedensverhandlungen unter dem Mantel der Vereinten Nationen abhalten.
Das sunnitische Königreich bringt sich selbst in Stellung für eine mögliche nächste Ukraine-Konferenz. Es möchte als neutral wahrgenommen werden.
Der ukrainische Präsident Selenskyj blickt positiv auf eine solche Konferenz und sagte:
Seit 2011 gehört Südafrika zu den BRICS-Staaten und legt Wert auf gute Beziehungen zu Russland.
Bangkok setzt weiter auf gute Beziehungen mit Russland und bleibt auch als touristisches Reiseziel bei Russinnen und Russen beliebt.
Thailand trägt die westlichen Sanktionen gegen Russland nicht mit. Noch im Herbst 2023 lobte der thailändische Premierminister die «langjährige enge Beziehung» der beiden Länder.
Das Land am Persischen Golf gehört seit diesem Jahr zu BRICS plus, der Erweiterung der BRICS-Gruppe um mehrere Staaten.
Deshalb ist auch den Emiraten an guten Beziehungen zu Moskau gelegen.
CF