Die Polizei verhaftete Frederica Giacominis Freund, der seit dem Verschwinden der Frau im Januar als Hauptverdächtiger galt. Der 55-Jährige war bereits einmal wegen Mordes verurteilt worden. 1978 war er für schuldig befunden worden, einen Liebhaber seiner früheren Ehefrau erschossen zu haben. Er verbrachte seither die meiste Zeit seines Lebens in psychiatrischen Anstalten.
Im Januar hatte der Verdächtige ein Boot in Brenzona nahe Verona gemietet. Er hatte dem Bootsinhaber erklärt, er sei ein Biologe, der zu Forschungszwecken auf dem Seeboden ein Messgerät versenken wolle. Dabei soll er eine Plastikkiste mit Giacominis Leiche in den See geworfen haben.
Die Leiche der 43-jährigen Giacomini alias Ginevra Hollander war in einer Plastikkiste in etwa hundert Metern Tiefe gefunden worden. Der Leichnam wies schwere Verletzungen am Kopf auf. Giacomini konnte rasch identifiziert werden, weil an einem Finger der rechten Hand seit ihrer Jugend die Kuppe fehlte.
Kurz nach dem Verschwinden Giacominis war ihr Freund in einem Spital der Stadt Vicenza aufgetaucht - in einem Rambo-Kostüm und mit einer Plastikwaffe in den Händen. Er wurde daraufhin wieder in die Psychiatrie gebracht.
Später meldete sich ein Zeuge, der angab, das Versenken der Plastikkiste mit Giacominis Leichnam beobachtet zu haben. Im Wagen des Verdächtigen fand die Polizei laut den Berichten anstelle des Sitzes einen blutverschmierten Klappstuhl. Jetzt wird noch nach der Tatwaffe und nach dem Ort gesucht, an dem Giacomini getötet wurde. (whr/sda/apa)