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Ciao Kafi. Zwei Sachen stören mich (m) besonders: Freundinnen, die nicht zu einer Verabredung erscheinen und Freundinnen, die bei meinen Grillpartys passiv sind und nur rumsitzen. 

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Bild: Kafi Freitag: Feste feiern, wie sie fallen. Oder sonst zuhause bleiben.
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Ciao Kafi. Zwei Sachen stören mich (m) besonders: Freundinnen, die nicht zu einer Verabredung erscheinen und Freundinnen, die bei meinen Grillpartys passiv sind und nur rumsitzen. 

Wenn ich mich mit Freunden verabrede, dann weiss ich auch pünktlich zu erscheinen, auch wenn mir nicht gerade danach ist oder ich zu müde bin, um zum Beispiel in Bars rumzuziehen. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass Frauen in meinem Freundeskreis immer im letzten Moment entscheiden, ob sie sich mit mir (oder mit der Clique) verabreden möchten. So kommt es, dass beim gemeinsamen Ausgang alle Männer erscheinen, aber nur die Hälfte der eingeladenen Frauen. Die am meisten verwendete Entschuldigung ist: «Hab' keine Zeit». Ehrliche Freundinnen sagen da manchmal: «Hab keine Lust», «Bin zu Müde» oder «Mir geht's heut nicht besonders». Wieso tu ich meinen Freunden (alles junge Erwachsene) den Gefallen und erscheine bei einem Rendez-vous, auch wenn mein Tag nicht gerade der Hit war?? Ich gebe mir die Mühe und versuche gute Laune zu haben um niemanden den Spass zu verderben. Wenn ich zum Beispiel an einer Party meine schlechte Laune raushänge und passiv bin, kann ich sicher sein, dass mich der/die Gastgeber/in beim nächsten Mal nicht einladet. Wenn eine Frau aber bei einer meiner Feten die ganze Zeit rumsitzt und ihr Handy anstarrt, stört's keinen - beim nächsten Mal wird sie sowieso eingeladen. Ich tu Frauen, welche sich mir gegenüber so verhalten, meiden. Ich weiss, ich kann nicht jeden zwingen, sich mit mir auch bei einem schlechten Tag zu verabreden. Aber hat das nicht was mit Anstand zu tun, dass man erscheint, wenn man schon zwei Wochen im Vorfeld abgemacht hat?? Sollte man nicht ein bisschen freundlich sein und versuchen, an einer Party zu sozialisieren, wenn man so viel Gastfreundschaft erhält? Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Teenagerinnen meinen, die Welt würde sich nur um sie selbst drehen. In meinem Empfinden entscheiden junge Frauen nach ihrem eigenen Wohlergehen und sind ziemlich egoistisch. Ich hoffe, du verstehst was ich meine. Hab gerade ein bisschen Schwierigkeiten mich auszudrücken :). Wollte jetzt fragen, ob du der gleichen Meinung bist wie ich? Hab nämlich das Gefühl, dass ich der einzige bin, welcher die Beobachtung gemacht hat. Was meinst du, soll ich den Frauen in meinem Freundeskreis klarmachen, dass deren asoziales Verhalten mich stört, oder soll ich denen einfach aus dem Weg gehen und nur noch mich meinen Kumpels abhängen? Darfst gerne meinen Text umformulieren - hab ihn auf die Schnelle hingezaubert, ist nicht gerade der beste. Wünsche dir einen guten Start in die neue Woche. Danke und Gruss, Peter, 19
24.03.2014, 13:4224.03.2014, 20:35
Kafi Freitag
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Lieber Peter

Danke für Ihre ach! so lange Frage. Ich ändere aus Prinzip Fragen nicht ab. Nie. Wenn überhaupt, korrigiere ich einen allzu offensichtlichen Schreibfehler. Aber oft noch nicht einmal das. Schliesslich stellen die meisten hier ihre Frage anonym. Da braucht man sich auch wegen Schreibfehler nicht schämen. Was ich aber ab und an gerne tun würde, ist rigoros kürzen. Weil ich mich schon frage, wie viel Frage man einem Leser zumuten kann.

Aber auch diesbezüglich vertrete ich eher die Meinung, dass man seine Leser nicht unterschätzen und bevormunden sollte. Darum lasse ich auch das Kürzen bleiben. Aber dennoch eine Bitte an die vielen Fragenstellenden: Seid so lieb und haltet Euch kurz! Die Antwort wird nicht vielschichtiger, je länger die Frage ist. Ich habe mir sogar angewöhnt, besonders lange Fragen absichtlich kurz zu beantworten.

Aber nun zu Ihnen, lieber Peter. Machen Sie sich locker. Natürlich ist es nicht cool, wenn jemand kurzfristig absagt und Sie dann ohne Date dastehen. Aber Sie können auch mal alleine irgendwo hingehen. Ihr persönliches Glück sollte nicht von einer Freundin oder einem Freund abhängen. Werden Sie etwas eigenständiger! Auch ich habe Tage, an denen ich für alles zu gebrauchen bin, ausser einem gesellschaftlichen Get-together. Und das ist oft gerade dann der Fall, wenn ich zwei Wochen im Voraus etwas abgemacht habe. Warum versuchen Sie nicht, etwas spontaner zu sein?

Ein Rendez-vous, dass man mit so langer Vorlaufzeit festlegt, hat für mich etwas von einem geistigen Schraubstock. Seien Sie nicht päpstlicher als der Papst. Vor allem dann nicht, wenn sogar der Papst es schafft, weniger päpstlich als der Papst zu sein.

Ob man gerne seine Zukunft durchplant, oder es lieber «vorzue» nimmt, wie es kommt, ist eine Typ-Frage. Sie scheinen von Zweiteren umgeben zu sein. Das ist ärgerlich für Sie. Aber keiner der beiden Typen ist besser oder schlechter als der andere. Lassen Sie die von langer Hand geplanten Verabredungen mal für ein paar Wochen sein und überlegen Sie sich jeweils am Morgen, auf wen Sie gerade besonders Lust haben. Wenn diese Person dann abends nicht kann, Pech! Aber oft klappt das sogar besser, als das Verplanen der nächsten sechs Monate.

Was das andere Thema von Ihnen betrifft, so gebe ich Ihnen vollkommen recht. Da halte ich mich gerne an die von mir sehr geschätzte Shawne Fielding: Diese wurde einmal von einem Reporter vorwurfsvoll gefragt, warum Sie eigentlich immer so gut gelaunt sei, wenn man sie an einer Party sieht. (Schon die Frage ist so erschreckend schweizerisch! Gute Laune würde man nirgendwo anders als verdächtig einstufen!)

Die Vergnügte antwortete auf eine Weise, die für mich durch und durch klug ist: «Wenn ich auf eine Party gehe, dann will ich mich amüsieren und Spass haben. Mit einer miesen Laune und einem gelangweilten Gesicht bleibe ich lieber Zuhause. Wenn ich ausgehe, entscheide ich mich also automatisch für die beste Stimmung, die ich haben kann.»

Wo sie recht hat, hat sie recht! Alle Gute und Liebe! Ihre Kafi.

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Kafi Freitag (39) beantwortet auf ihrem Blog www.FragFrauFreitag.ch Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (www.freitagcoaching.ch). Sie ist verheiratet und Mutter eines neunjährigen Sohnes, wohnt mitten im Zürcher Kreis 4 und versucht, ihren Alltag so vernünftig wie nötig und amüsant wie möglich zu leben. 
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