Eine Frage stelle ich mir allerdings tatsächlich immer, und zwar beim Einräumen des Kühlschrankes: Ist es jetzt gescheiter, die Tür offenzulassen, bis alles eingeräumt ist, oder mache ich sie zwischendurch zu und wieder auf? Ich mache es einfach mal so, mal so. Überhaupt befasse ich mich, rein energietechnisch gesehen, viel zu wenig mit Kühlschrank und Gefrierer. Ich weiss, dass das Gemüse ins Gemüsefach kommt, sonst würds nicht so heissen, und dass es hinten kühler ist als vorne. Dabei überlege ich mir ehrlicherweise nicht besonders viel, wenn ich die Einkäufe da ablade. Und die Sachen, die ich ganz hinten platziere, kommen nicht zwingend dahin, weil sie am kühlsten gelagert werden müssen, sondern weil ich sie vor den Teenagern verstecke, die üblicherweise innerhalb von maximal drei Tagen den Kühlschrank leerfressen, und zwar von vorne nach hinten.
Dann das Ding mit der Temperatur. Ich hab meinen in der Regel auf gut 5.5 Grad. Als ich gelesen habe, dass 7 Grad reichen, hab ich ihn so eingestellt. Zwei Tage später hatte der Frischkäse im obersten Regal bereits Schimmel angesetzt. Sorry, aber so viel besser kann ja die Energie-Bilanz nicht sein, wenn ich dauernd Sachen wegschmeissen muss.
Der Herd ist, glaub ich, das Tool, bei dem ich – zumindest meines Wissens nach – energiemässig ziemlich viel richtig mache. Ich koche Wasser wann immer möglich mit dem Wasserkocher statt in der Pfanne auf, und wann immer es geht, kommt ein Deckel drauf. Und ich habe vor einiger Zeit One-Pots entdeckt, also Gerichte, bei denen zum Beispiel Pasta oder Reis direkt in der Sauce gekocht werden. Auch wenn ich gestehe, dass bei all diesen Dingen nicht der Energiespar-Gedanke im Vordergrund steht, sondern die Effizienz: Es geht einfach viel schneller.
Der Backofen hingegen ist für mich dieses berühmte Buch mit sieben Siegeln. Die Sache mit dem Vorheizen zum Beispiel. Auf der Tiefkühlpizza, die sich meine Kids jeweils als Zwischenverpflegung in den Ofen schieben, steht «in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen schieben». Klar, dass die das einfach so machen. Ich auch, warum würds sonst da stehen? Warum man einen Backofen vorheizen sollte oder eben nicht? Keinen Plan. Und dann all die Funktionen. Pizza ist für Pizza und Grill ist für Grill. Umluft ist besser als Ober- und Unterhitze, energiemässig, aber warum, weiss ich nicht wirklich. Wenn Umluft grundsätzlich so viel besser ist, warum braucht man dann Ober- und Unterhitze überhaupt noch? Ihr seht, kochen (und vor allem backen) ist viel zu wenig mein Ding, um mich mit all diesen Fragen auseinanderzusetzen.
Die letzte Energie-Baustelle in meiner Küche: der Geschirrspüler. Ich gestehe, dass ich ihn öfter halb – oder sagen wir, zur Entlastung meines Gewissens – zu drei Vierteln voll laufen lasse. Zum einen, weil ich meine Lieblingspfannen und -töpfe gleich wieder zu gebrauchen gedenke, zum anderen, weil mich der Gedanke an vor sich hindümpelndes schmutziges Geschirr stresst. Auch das Einräumen ist nicht so voll mein Ding. Ich machs einfach irgendwie. Keine Ahnung, ob man auch das irgendwie energisparend tun könnte? Ihr seht, wenn ihr unter «Super-Hausfrau» im Duden nachschlägt, ist da definitiv nicht mein Bild. Aber ich bin mehr als bereit, zu lernen. Das macht vermutlich keine bessere Hausfrau aus mir, aber immerhin eine bessere Energiesparerin.
Eva Geilinger, Fachspezialistin für energieeffiziente Geräte und Beleuchtung, und Lukas Trümpi, Fachspezialist Gebäude beim Bundesamt für Energie, erklären:
«Bei Kühlgeräten zahlen sich Temperaturanpassungen besonders aus. Der Bund empfiehlt eine Kühlschrank-Temperatur von 7 und eine Temperatur des Gefrierschrankes von minus 18 Grad. Pro Grad wärmer, das man den Kühlschrank einstellt, spart man etwa 7 Prozent Energie. Damit die Lebensmittel im Kühlschrank auch bei höherer Temperatur haltbar bleiben, sollten die Temperaturzonen richtig genutzt werden: Unten ist es kühler als oben und hinten ist es kühler als vorne. Schnell verderbliche Lebensmittel gehören also auf die unterste Ablage. Natürlich kann eine höher eingestellte Temperatur die Haltbarkeit verkürzen, dies muss man halt bei der Menü- und Einkaufsplanung berücksichtigen. Heisse und warme Lebensmittel (Reste) abkühlen lassen, bevor man sie in den Kühlschrank stellt, spart ebenfalls Energie.
Ein Wasserkocher verbraucht gerade mal die Hälfte der Energie einer Herdplatte. Sehr energieefiizient sind übrigens auch Isolierpfannen, welche die letzten 15 Minuten ohne Herdplatte ‹weiterkochen›. Wer mit Deckel kocht, spart 40 Prozent an Energie ein.
Was das Vorheizen der Backöfen angeht: Moderne Backöfen werden so schnell heiss, dass es sich nicht lohnt. Wer darauf verzichtet, spart bis zu 20 Prozent Energie. Wer mit Umluft statt mit Ober- und Unterhitze backt, spart bis zu 15 Prozent, da Umluft die Wärme effizienter ins Backgut bringt.
Zum Geschirrspüler. Das Wichtigste ist: nie mit warmem Wasser vorspülen und immer das Eco-Programm wählen, es dauert zwar länger, braucht aber 30 bis 50 Prozent weniger Energie. Und wer den Geschirrspüler halb leer laufen lässt, vergeudet naturgemäss 50 Prozent Energie – dann könnte man die Maschine nämlich genauso gut jedes zweite Mal leer laufen lassen.»
Und wie ist eure Energiebilanz in der Küche so? Habt ihr zusätzliche Tipps? Her damit in den Kommentarspalten.
Umluft spart zwar Energie aber trocknet leider vieles aus.
Darum bin ich bei vielen Sachen kein Fan von Umluft.