Natürlich rede ich nicht von Zwergschafen oder Hühnern. Ich bin nicht Madame Farmy.
Aber immer, wenn es um Standby-Modus, Router oder Licht geht, muss ich an das Sprichwort denken: «Kleinvieh macht auch Mist.» Der Duden erklärt dazu: «Umgangssprachlich: auch kleinere Erträge sind von Nutzen [weil sie sich zu grösseren summieren].»
Das war nicht immer so. Also, dass Kleinvieh Mist macht schon, aber ich musste nicht schon immer daran denken. Lange Zeit waren mir Router und Standby-Modus völlig egal. Ich liess sie laufen, und zwar 24/7 das ganze Jahr.
Dann redete sich eines Tages eine gute Freundin in Rage, weil sie einen Typen kennengelernt hatte, «der es nicht mal schafft, das Modem auszuschalten, wenn er aus dem Haus geht!!!». Sie hat ihn abserviert. Das ist etwas radikal und war hoffentlich nicht der einzige Grund. Aber ich fühlte mich insgeheim ertappt. Und dachte nur: Eigentlich hat sie recht. Ich spare zwar nicht den Haufen Strom, wenn ich das Ding ausschalte, aber umgekehrt verbrauche ich keine Energie für absolut nichts. Das Gleiche gilt natürlich für Geräte im Standby-Modus, fürs Licht, etc.
Es braucht kein Genie, um auf den Gedanken zu kommen, dass all diese Dinge in der Summe und über die Zeit recht viel Strom verbrauchen, und da sind wir wieder beim Kleinvieh.
Aber weil ich dann doch ständig vergass, das eine oder andere auszuschalten, habe ich ein Spiel daraus gemacht.
Wie viel Geld ich spielend sparen kann, lässt sich nur schwer sagen, da ich kein Smart Meter habe. Aber laut energybox.ch spare ich über 20 Franken im Jahr, wenn ich nur schon auf den Standby-Modus einiger Geräte verzichte. Beim Router kann ich etwa ein Drittel des Stroms sparen, das macht knapp 30 Kilowattstunden (was laut der Sendung Espresso 60 Waschgängen entspricht) oder nochmals 7.20 Franken bei einem Strompreis von rund 24 Rp/kWh in meiner Gemeinde. Mit all meinen Punkten, die ich sammle – sei es beim Kochen, Putzen oder Streamen –, komme ich wohl locker auf 50 bis 60 Franken im Jahr.
Für Kochfaule wie mich gibt’s hier übrigens noch eine Anleitung, die besonders viel Energie spart.
Laut der Seite Energybox liegt das theoretische schweizerische Einsparpotential durch die Reduktion des Standby-Betriebs bei 700 Gigawattstunden pro Jahr. Das entspricht der Jahresproduktion des Wasserkraftwerks Laufenburg.
In diesen Kantonen sind die Strompreise besonders hoch, also spart ihr hier auch am meisten Geld: zwischen 34 und fast 40 Rp/kWh. Würde ich in einem dieser Kantone wohnen, würde ich locker gegen 80 bis 90 Franken sparen pro Jahr.
Das mag für die einen vielleicht nicht viel Geld sein, aber wenigstens kann ich es für etwas Sinnvolles verprassen.
Abgesehen davon könnte diese Art des Spielens für Kids eine gute Methode sein, den bewussten Umgang mit der Ressource Energie zu lernen. Aber ohne Kinder kann ich nicht mitreden.
Natürlich gibt es Zeitschaltuhren und inzwischen auch Apps, mit denen man Standby- und Router-Zeiten timen kann, aber für mich persönlich ist das nichts, weil ich kein Mensch der regelmässigen Zeiten bin. Wenn manchmal nachts um vier der richtige Einstieg für einen Text in meinem Kopf aufploppt, dann steh ich auf und arbeite. Je nachdem, ob ich im Büro oder zu Hause arbeite, ist das Modem an oder nicht.
Und zwei- bis dreimal die Woche lass ich es nachts an wegen der Sicherheitsupdates, die dann automatisch ausgeführt werden. In ähnlicher Weise gilt das mit den Updates auch bei smarten Fernsehern, und gerade OLED-Fernseher sollte man noch eine Weile im Standby-Modus belassen, um das «Einbrennen» zu vermeiden.
Selbstverständlich lässt sich dieses Spiel nach Belieben auf grössere Posten ausdehnen. Zum Beispiel spart ein Grad weniger heizen bis zu sechs Prozent Heizenergie. Mehr mit weniger Aufwand könnt ihr fast nicht sparen, wie ich bereits im ersten Beitrag dargelegt habe.
Seid ihr schon bereit für das Masters Game oder schlagt ihr euch noch mit dem Lichtschalter rum? Und wer hat weitere Spartipps parat? Ab damit in die Kommentarspalte!