1967 wurde mit dem Opel Commodore das Akronym GSE für Grand Sport Einspritzung eingeführt. Zur besseren Verständlichkeit wurde es Mitte der 80er Jahre in das englische GSI umgewandelt, das unter anderem für den Kadett verwendet wurde. 56 Jahre und etliche Barrels Öl später sind Elektroautos auf dem Vormarsch und das historische GSe-Label wird erneut hervorgeholt, allerdings steht das «e» nun für «Einspritzung» von Elektrizität.
GSe ist mehr als nur ein Ausstattungsniveau, es ist die neue Bezeichnung für die Sportmodelle von Opel. Diese «Submarke» zeichnet sich durch eine markante Innenausstattung und vor allem durch einen Hybridantrieb und ein besonderes Fahrwerk aus.
Den Auftakt machen der Astra und der Grandland. Die Kompaktlimousine und der Kombi erhalten zum ersten Mal die 225-PS-Version des Plug-in-Hybridantriebs der Stellantis-Gruppe, die schon im Peugeot 308 und DS 4 eingebaut wurde.
Der Grandland behält seinen 300 PS starken Plug-in-Hybridantrieb mit Allradantrieb, der bereits auf dem Markt ist. Aber das ist noch nicht alles: Der sportliche Charakter der GSe-Modelle wird durch spezielle Fahrwerkseinstellungen noch akzentuiert. Koni hat adaptive FSD-Stossdämpfer (für «Frequency Selective Damping») entwickelt. Mit ihnen verspricht Opel eine bessere Stabilisierung der Karosserie und eine direktere Lenkung, wodurch das Fahrgefühl verbessert werden soll.
Auch wenn es auf dem Papier nicht so aussieht, sind diese Verbesserungen tatsächlich spürbar und erhöhen das Fahrvergnügen der beiden Modelle erheblich. Zwar sind sowohl der Astra als auch der Grandland GSe keine hochtourigen Sportwagen, aber sie haben ein strafferes und präziseres Fahrverhalten.
Kurven lassen sich zügig und mit bemerkenswerter Effizienz fahren, was bei Familienautos dieser Preisklasse, die normalerweise eher komfortorientiert sind, selten vorkommt. Trotzdem wird der Komfort, der für einen Familienwagen ein wichtiges Kriterium ist, kein bisschen geschmälert. Mit anderen Worten: Das Gefühl ist in etwa so wie bei den auf den ersten Blick heisseren Modellen mit einem S bei Audi, einem R bei Volkswagen oder wie bei den AMG-Basisversionen von Mercedes-Benz und den M-Versionen von BMW. Allerdings ohne Übertreibung und ohne rasante Beschleunigung.
Mit dem 225 PS starken Motor bietet der Astra eine gute Leistung, sowohl als Limousine als auch als Kombi. Die Feinabstimmung des Fahrwerks überrascht und harmoniert perfekt mit dem Hybridantrieb, der sein Drehmoment und seine Leistung stufenlos abgibt.
Peugeot gehört seit langem zu den Referenzen in Sachen Fahrwerksdynamik, aber am Steuer des Astra hat man mehr Spass als mit dem 308, obwohl er die gleiche Fahrzeugplattform hat – das sei nur nebenbei bemerkt. Sagen wir es so: Der Peugeot ist schick, der Astra GSe eher sportlich-schick …
Im Vergleich dazu ist der Grandland nicht ganz so attraktiv. Die Harmonie, die man beim Astra spürt, lässt beim SUV etwas nach: Der höhere Schwerpunkt ermahnt zu grösserer Zurückhaltung, genau wie das noch nicht ganz perfekte Getriebe, das beim Beschleunigen etwas verzögert reagiert. Aber sonst gibt es nichts auszusetzen. Die Attraktivität des Allradantriebs indessen bleibt erhalten.
Mit Preisen ab 49'900 Franken für den Astra und 59'900 Franken für den Grandland bietet die GSe-Reihe eine clevere Kombination aus Elektroantrieb, familienfreundlichem Komfort, sportlichem Fahrgefühl und der Möglichkeit, auch mal temperamentvoller zu fahren. Wir haben Opel schon lange in diesem Segment erwartet, das Ergebnis ist überzeugend, homogen und unaufdringlich. Zu diesen Preisen umfasst die Serienausstattung das Pure-Panel-Pro-Navigationssystem mit Head-up-Display, das HiFi-System und die IntelliLux-LED-Panel-Scheinwerfer.