Bei Amazon sind durch eine Datenpanne E-Mail-Adressen einiger Kunden fĂŒr alle sichtbar gewesen. Der Online-HĂ€ndler benachrichtigte am spĂ€ten Mittwoch betroffene Nutzer in den USA und Europa. Der Konzern machte dabei keine Angaben zur Zahl betroffener Nutzer und den UmstĂ€nden, unter denen die Daten angezeigt wurden.
Amazon erklĂ€rte lediglich, der Fehler sei behoben worden und die Nutzer mĂŒssten nichts unternehmen. Unklar blieb auch, wie lange der Fehler bestand. Laut CNBC bestreitet das Unternehmen, dass die Amazon-Website oder andere Systeme betroffen seien. Die Mitteilung fĂ€llt in eine wichtige Zeit fĂŒr das Amazon-GeschĂ€ft â die Angebotswoche rund um den aus den USA stammenden Shopping-Tag «Black Friday», in der viele WeihnachtseinkĂ€ufe erledigt werden.
Experten wie der Sicherheitsforscher Brian Krebs kritisierten, dass Amazon nur so knapp ĂŒber den Vorfall informiert habe und sich weigere, Details der Panne zu beschreiben.
Gelangen die E-Mail-Adressen in falsche HĂ€nde, können sie von Kriminellen fĂŒr Phishing-Angriffe missbraucht werden. Kriminelle haben es so auf Passwörter, Kreditkartendaten etc. abgesehen. Weit kritischer wĂ€re der Vorfall allerdings, wenn Kriminelle zusĂ€tzlich Namen und weitere Daten wie die Wohnadresse erbeutet hĂ€tten. Mit diesen Informationen wĂ€ren zielgerichtete Phishing-Angriffe möglich, die weit gefĂ€hrlicher sind, da die Opfer mit ihrem korrekten Namen angeschrieben werden und daher weniger Verdacht schöpfen.
Amazon startet in den kommenden Tagen mit LĂ€den in europĂ€ischen Metropolen seine Attacke gegen den stationĂ€ren Einzelhandel. Am Mittwoch öffnete der Konzern in Madrid einen Pop-up-Store mit einer Angebots-Palette von Elektronik ĂŒber Computer-Spiele bis hin zu Bekleidung. Am Donnerstag öffnet ein weihnachtliches GeschĂ€ft in der deutschen Hauptstadt Berlin, gefolgt von Italien und Grossbritannien. Pop-up-Stores sind ĂŒbergangsweise betriebene GeschĂ€fte in leer stehenden LadenrĂ€umen.
Im September hatte Amazon bereits einen solchen Laden in New York eröffnet. Zuvor betrieb der weltgrösste OnlinehĂ€ndler in den USA eigene Lebensmittel- und BuchlĂ€den. In der Schweiz Ă€chzt derweil der klassische Einzelhandel unter dem wachsenden Online-Handel ĂŒber Amazon und andere Anbieter.
Der Fonds von Amazon-Chef Jeff Bezos hat knapp 100 Millionen Dollar an verschiedene Hilfsorganisationen fĂŒr Obdachlose gespendet. Die 97.5 Millionen Dollar schwere Zuwendung des «Day One Families Fund» gehe aufgeteilt an 24 Gruppen, die bei der UnterstĂŒtzung von obdachlosen Familien viel bewirkten, teilte Bezos diese Woche auf Twitter mit und ergĂ€nzte: «Wir wissen, dass ihr das Geld weise und mit Herz einsetzen werdet.»
Bezos ist Vorstandschef des weltgrössten Online-HĂ€ndlers Amazon und laut «Forbes»-Magazin aktuell mit einem geschĂ€tzten Gesamtvermögen von 160 Milliarden US-Dollar der reichste Mensch der Welt. Den Fonds grĂŒndete der 54-JĂ€hrige nach eigenen Angaben im September gemeinsam mit seiner Ehefrau MacKenzie.
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(oli/awp/sda/dpa)