Apple kann seine App-Store-Regeln im langwierigen juristischen Streit mit dem Spieleentwickler Epic Games vorerst unverändert lassen. Eine Entscheidung der US-Justiz bleibt während der Verhandlung des Falls am Obersten Gericht der USA ausgesetzt.
Gemäss einem Entscheid sollte Apple App-Entwicklern ermöglichen, auf Bezahlwege ausserhalb des App Stores zu leiten. Apple ging dagegen gerichtlich vor.
Zuvor hatte sich Apple in dem Streit mit den Machern des Online-Spiels «Fortnite» in den beiden Vorinstanzen weitgehend durchgesetzt. Die potenzielle Regeländerung bei den Hinweisen auf externe Bezahlwege war für Apple der einzige Wermutstropfen.
Apple zog den Fall danach an den Obersten Gerichtshof, um auch das Weiterleiten auf Bezahlmöglichkeiten ausserhalb des App Stores weiterhin zu verhindern.
Epic wollte die Abgabe von bis zu 30 Prozent vom Kaufpreis umgehen, die Apple bei App- und Game-Käufen, In-App-Käufen und abgeschlossenen Abos in seinem App Store einbehält. Epic griff dabei 2021 zu einem Trick: An den App-Prüfern vorbei wurde eine Version der Anwendung durchgeschleust, mit der Nutzer virtuelle Artikel auch an Apple vorbei kaufen konnten. Epic zeigte mit der bewussten Provokation, dass Apples App-Store-Kontrolle leicht umgangen werden kann, was Kriminelle für Betrugs-Apps mit Abo-Fallen ausnutzen.
Apple verbannte «Fortnite» wegen des Regel-Verstosses aus dem App Store. Epic warf Apple daraufhin unfairen Wettbewerb vor, verlor aber in den meisten Punkten vor Gericht. Epic klagte unter anderem gegen Apples App-Store-Monopol auf dem iPhone und iPad und angeblich überrissene Gebühren, was günstigere App-Preise verhindere.
Apple sagte, der Konzern habe als Plattform-Betreiber Anrecht auf eine Kommission. Die Richterin in Kalifornien bestätigte dies.
Ende Juli 2023 wurde Apple in Grossbritannien von 1500 App-Entwicklern wegen «masslosen» Gebühren in seinem App Store auf 785 Millionen Pfund (rund 875 Millionen Franken) Schadenersatz verklagt. Die Gebühren seien «unfair» und würden Entwicklern und Käufern von Apps schaden. Bis zu einem definitiven Urteil können Jahre verstreichen.
(oli/sda/dpa)