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KI-Firma Anthropic will Autoren mit 1,5 Mia. $ entschädigen

Thriller novelist Andrea Bartz is photographed in her home, in the Brooklyn borough of New York, Thursday, Sept. 4, 2025 (AP Photo/Richard Drew)
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Sie gehört zu den Geschädigten: Die Thrillerautorin Andrea Bartz in ihrem Haus im New Yorker Stadtteil Brooklyn.Bild: keystone

E-Books illegal kopiert: Diese KI-Firma will Autoren mit 1,5 Milliarden entschädigen

Mündet eine der vielen Urheberrechtsklagen gegen grosse KI-Firmen in einem Milliarden-Vergleich? Das US-Unternehmen Anthropic möchte so das Risiko einer noch höheren Zahlung ausschliessen.
08.09.2025, 13:2008.09.2025, 13:21
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Ein Artikel von
t-online

Die KI-Firma Anthropic will Buchautoren nach einer Klage mit mindestens 1,5 Milliarden Dollar für den unrechtmässigen Download ihrer Werke entschädigen.

Mit dem Vergleichsvorschlag reagiert Anthropic auf den Vorwurf, dass rund 500'000 Bücher und andere Texte über zwei urheberrechtswidrige Online-Datenbanken zum Training des KI-Chatbots Claude genutzt wurden. Für jedes betroffene Werk sollen damit rund 3000 (etwa 2400 Franken) Dollar gezahlt werden.

Die klagenden Autoren nahmen den Vorschlag an, er wird aber erst gültig, wenn der zuständige Richter in San Francisco dem Vergleich zustimmt. Anthropic will damit einen Prozess verhindern, in dem das Start-up zu noch deutlich höheren Zahlungen verurteilt werden könnte. Claude ist einer der erfolgreichsten Konkurrenten des populären Chatbots ChatGPT von OpenAI.

E-Books illegal kopiert

Aktuell laufen mehrere Klagen von Urheberrechtsinhabern gegen verschiedene Unternehmen wegen der Verwendung von Werken beim Training Künstlicher Intelligenz. Die KI-Programme werden mit gewaltigen Mengen an Informationen gefüttert, um möglichst sinnvolle Antworten auf Anfragen der Nutzer geben zu können.

In dem Verfahren in San Francisco befand der Richter zwar, dass die Nutzung urheberrechtlich geschützter Texte durch Anthropic an sich vom «Fair Use»-Grundsatz (faire Nutzung) gedeckt sein kann, da als Folge etwas Neues entstehe. Für das Herunterladen der beiden Piraterie-Bibliotheken galt das aus seiner Sicht aber nicht.

Zudem kam der Richter zu dem Schluss, dass Anthropic wusste, dass die Datenbanken illegal erstellt worden waren. Damit könnten in einem Prozess Strafzahlungen von bis zu 150'000 Dollar pro Buch fällig werden. Deswegen sah sich Anthropic unter Druck, einen Vergleich einzugehen.

Quellen

  • Nachrichtenagentur dpa

(t-online/dsc)

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