Anlässlich von Strassenfesten im Stadtteil Brooklyn setzt die New Yorker Polizei (NYPD) dieses Wochenende auch auf Überwachungsdrohnen. Im Fokus stehen Menschenmengen, die sich zu J'ouvert versammeln. Das Fest hat seinen Ursprung in der Karibik, in New York feiert die karibischstämmige Diaspora rund um den Karnevalsumzug zum West Indian American Day (Montag) die Emanzipation von der Sklaverei.
«Wenn uns ein Anrufer über eine grosse Menschenmenge oder Party in einem Hinterhof informiert, werden wir nach dem Rechten schauen», sagte der stellvertretende NYPD-Chef Kaz Daughtry bei einer Pressekonferenz.
New York City Mayor Eric Adams says he wants the NYPD to embrace the use of drones.
— Stephanie Myers (@_StephanieMyers) September 1, 2023
Now, the NYPD announces they will be using drones to check out complaints of large parties and gatherings this weekend. pic.twitter.com/Bcz31FAVXk
Mit den Drohnen werde die Abwägung getroffen, ob und wie viele Einsatzkräfte an einen bestimmten Ort geschickt würden. Am Rande von J'ouvert-Veranstaltungen kommt es immer wieder zu Waffengewalt.
Während sich New Yorks Bürgermeister Eric Adams für den Einsatz der Technologie ausspricht, warnen Experten vor möglichem Missbrauch und verfassungsrechtlichen Verstössen. Bürgerrechtler kritisierten die Pläne zu J'ouvert ausserdem als ethnisches Profiling.
«Der Einsatz von Überwachungsdrohnen über New Yorkern, die mit ihren Freunden und Familien J’ouvert feiern, ist diskriminierend und macht uns nicht sicherer», sagte Daniel Schwarz von der New Yorker Civil Liberties Union laut «New York Times» in einem Statement. Er nannte das Vorgehen «dystopisch» und forderte strengere Richtlinien für die Beamten. Diese seien nötig, weil die New Yorker Polizei in der Vergangenheit ausdrücklich Menschen mit schwarzer und brauner Hautfarbe überwacht und kontrolliert habe.
Es ist nicht das erste Mal, dass die NYPD mit Drohnen arbeitet. Anfang August kamen sie nach der aus dem Ruder gelaufenen Aktion zweier Internet-Stars in Manhattan zum Einsatz. An den Stränden der Millionenmetropole wird auf diese Weise nach Haien Ausschau gehalten. Und bei der Pride Parade im Juni informierten Drohnen Teilnehmer darüber, dass es an der Zeit sei, nach Hause zu gehen.
(dsc/sda/dpa)