Digital
Elektroauto

Das Elektroauto direkt am Strassenrand laden? So soll es gehen

Deutsche präsentieren Ladesystem für Elektroautos, das ins Trottoir integriert wird

Der deutsche Technologiekonzern Rheinmetall hat eine Ladelösung für E-Autos in Städten vorgestellt, die auf die Integration von Ladestationen in Trottoirs setzt.
09.11.2022, 20:2510.11.2022, 16:31
Mehr «Digital»

Fehlende Lademöglichkeit für sogenannte Strassenparkierer, wie es sie in Städten häufig gibt, erschweren den Umstieg aufs Elektroauto. Diese haben bislang praktisch keine Möglichkeit, ihr E-Auto über Nacht zu laden. Es gibt zwar Pilotprojekte in blauen Zonen mit Ladestationen oder Ideen wie das Laternenladen – hierbei kann man sein Auto an einer Strassenlaterne anschliessen – diese Lösungen sind jedoch nur schwer umsetzbar.

Laden am Strassenrand in London. Diese Lösung braucht viel Platz und stört Fussgänger.
Laden am Strassenrand in London. Diese Lösung braucht viel Platz und stört Fussgänger.Bild: Shutterstock

Der Düsseldorfer Automobilzulieferer Rheinmetall hat nun ein neuartiges Ladelösungskonzept für Elektroautos vorgestellt, das vorab in Innenstädten und Ballungsräumen das Ladeproblem für E-Auto-Fahrende entschärfen soll.

Die Ladeinfrastruktur wird demnach platzsparend direkt in die Trottoirkante eingebaut. Konkret wird die Technik in einer waagerechten Einheit verbaut, die anstelle einer Bordsteinkante in den Gehweg integriert werden kann.

E-Autos sollen sich direkt am Strassenrand laden lassen, ohne lange Kabel, die als Stolperfallen gefährlich werden könnten.
E-Autos sollen sich direkt am Strassenrand laden lassen, ohne lange Kabel, die als Stolperfallen gefährlich werden könnten.

Laut Rheinmetall wird das Trottoir zur Ladesäule, «ohne jedoch die für die anderen Verkehrsteilnehmer mit einer Ladesäule verbundenen Einschränkungen zu verursachen». Es sei so nicht notwendig, bei jedem Parkplatz eine Ladesäule zu bauen, was in Innenstädten aus Platzgründen problematisch sei.

Die modularen Ladebordsteine sollen das Laden von E-Autos mit bis zu 22 kW ermöglichen und sich in vorhandene Ladesysteme integrieren lassen. Das Ziel sei, die bestehende städtische Infrastruktur zu nutzen, um eine möglichst grosse Ladepunktdichte zu erzielen. Letzteres sei beispielsweise bei Lademöglichkeiten an Strassenlaternen zu wenig gegeben.

Mit der modularen Lösung sei es möglich, «komplette Strassenzüge oder Parkplätze für die Integration von Ladebordsteinen vorzubereiten», schreibt Rheinmetall. «Dafür werden sogenannte Dummybordsteine an den gewünschten Ladestandorten installiert. Das Elektronikmodul wird nachgerüstet, sobald der lokale Bedarf durch den Anstieg der Elektromobilität ausreichend hoch ist», heisst es in der Medienmitteilung. Die spätere Nachrüstung sei in wenigen Minuten ausführbar.

Neben dem Laden am Strassenrand soll das System auch für das Laden auf Firmenparkplätzen geeignet sein.
Neben dem Laden am Strassenrand soll das System auch für das Laden auf Firmenparkplätzen geeignet sein.

Für eine lange Lebensdauer seien die Systeme auf die Umweltbedingungen am Strassenrand ausgelegt. Es muss sich aber zeigen, ob die Lösung genug stabil ist, wenn beispielsweise regelmässig Autos dagegen fahren.

Aktuell werden Langzeittests unternommen, bevor die Ladebordsteine in einem Pilotprojekt im öffentlichen Raum zum Einsatz kommen sollen.

Elektroauto
AbonnierenAbonnieren

(oli)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Ford F-150 Lightning: Das E-Auto für Amerika
1 / 16
Ford F-150 Lightning: Das E-Auto für Amerika
Ford spendiert dem F-150 einen Elektroantrieb und bringt den E-Truck ab 40'000 Dollar, um den Massenmarkt zu erreichen.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Es wird mir schlecht» – Toggi und Baroni im Polestar-Testdrive
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
53 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Unbreaky
09.11.2022 22:11registriert November 2015
Spannende Idee aber ich bin mir nicht sicher wie praktisch die Idee in Winter ist wenn Frau Holle es etwas schneien lässt. Oder bei stärkeren Regenfällen im Sommer.
637
Melden
Zum Kommentar
avatar
Neruda
09.11.2022 22:58registriert September 2016
Rheinmetall 😄 Kann man da auch seinen Panzer laden?
519
Melden
Zum Kommentar
avatar
DrQuack
09.11.2022 21:16registriert November 2020
Das ist eine geniale Idee! In der Schweiz bitte auch solche!
447
Melden
Zum Kommentar
53
Das steckt hinter den merkwürdigen Tonband-Anrufen, die Tausende Schweizer erhalten
Seit Wochen rollt eine neue Welle betrügerischer «Tonband»-Anrufe im Namen angeblicher Polizeibehörden über die Schweiz: Wie die Kriminellen vorgehen, was sie wollen und wie man sich davor schützt.

Schweizerinnen und Schweizer werden seit Monaten massenhaft mit Anrufen von Fake-Polizisten belästigt. Dabei ruft nicht mehr ein Mensch an, sondern eine «Maschine». Das erlaubt den Kriminellen, ihr betrügerisches Geschäftsmodell zu intensivieren. In den letzten Wochen hat die jüngste Angriffswelle alle Rekorde gebrochen, meldet das Bundesamt für Cybersicherheit.

Zur Story