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E-Autos: Der Vampir-Effekt erklärt

E-Auto an einer Ladestelle: Viele Elektroautos leiden am Vampir-Effekt (Symbolbild).
E-Auto am Aufladen: Viele Elektroautos leiden am Vampir-Effekt (Symbolbild).Bild: imago-images.de

Das hat es mit dem Vampir-Effekt bei Elektroautos auf sich

Auch ohne zu fahren, kann sich der Akku von E-Autos leeren. Aber was saugt die Batterie so aus? Ein Erklärungsversuch.
14.10.2024, 20:4414.10.2024, 20:44
Markus Abrahamczyk / t-online
Ein Artikel von
t-online

Drei bis fünf Prozent der Stromerladung einfach futsch – ohne dass das E-Auto auch nur einen Meter gerollt ist. So hoch kann der Verlust pro Monat sein, wie eine neue Studie zeigt. Aber warum?

Wissenschaftler der kanadischen Dalhousie University in Halifax haben nun die Erklärung für diesen Effekt gefunden. Und sie entdeckten dabei ein bislang unbekanntes Phänomen.

Wo ist das Problem?

Klebebänder erzeugen nutzlose Elektronen

Der Elektronenfluss in der Batterie erzeugt Strom, der den E-Motor, die Heizung und das Radio versorgt. So funktioniert ein Elektroauto. Teilweise bilden sich bei hohen Temperaturen in der Zelle aber auch sogenannte Redox-Shuttle-Moleküle, die Elektronen zwischen den Elektroden hin und her transportieren.

Das Problem: Diese Elektronen treiben überhaupt nichts an. Sie sind nutzlos und senken lediglich die Spannung der Batterie. Wie die Forscher herausfanden, sind unscheinbare Kunststoffklebebänder, die Elektroden und Separator miteinander verbinden, die Quelle dieser Pendel-Elektronen. Die Entdeckung wurde in der Fachzeitschrift «Journal of The Electrochemical Society» veröffentlicht. Batteriehersteller suchen nun nach Alternativen zum Klebeband.

Allerdings: Das sogenannte «Balancing» verbraucht ebenfalls Energie. Um den Ladezustand und die Spannung der einzelnen Zellen in der Batterie während des Fahrbetriebs auszugleichen, muss die Steuerungselektronik aufgrund kleiner Materialunterschiede regelmässig eingreifen.

Normalerweise wird dieses Ausgleichen erreicht, indem die volleren Zellen entladen werden, bis sie das gleiche Niveau wie die weniger vollen Zellen erreichen. Überschüssige Energie wird dabei einfach vernichtet.

Deshalb wird es einen Vampir-Effekt auch ohne die bisherigen Klebebänder weiterhin geben. Aber dem Auto geht dann nicht mehr ganz so schnell der Saft aus.

Ganz einfach Strom sparen
Gerade im Winter ist der Verbrauch von E-Autos hoch. Mit einigen Tricks kommt der Stromer weiter:

1. Möglichst kleine Felgen wählen.
2. Rekuperation.
3. Fuss vom Pedal.
4. Richtig heizen.
5. Kurzstrecken vermeiden.

Wie diese Tricks genau funktionieren, erfährst du in diesem Artikel von T-Online.

Quellen

  • Nachrichtenagentur SP-X
  • Eigene Recherche

(t-online/dsc)

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74 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hadock50
14.10.2024 21:45registriert Juli 2020
Effizienz verbrenner 40%
Effizienz elekto Autos 95%.
12023
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Troubadox
14.10.2024 21:45registriert Januar 2023
Da fahren wir doch gleich lieber Verbrenner. Da wird bei Fahren ca. 80% der zugeführten Eneregie vernichtet resp. in Wärme umgewandelt die nirgends eingesetzt wird und einfach in die Umgebung abgegeben wird.
11520
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Teslanaut
14.10.2024 21:48registriert Januar 2016
Echt jetzt? Ist dieser Artikel ernst gemeint? Das mit den Klebebändern mag ja stimmen - hauptsächlich besteht der Vampire-Effekt aber durch das aktive BMS. Sowohl bei Hitze wie auch bei Kälte ist das BMS aktiv, sorgt für eine „Wohlfühltemperatur“ beim Akku, und verbraucht Energie. 14 Tage bei Temperaturen zwischen -12 und -20Grad in SaasFee ergaben tatsächlich rund 5% Verlust, ansonsten interessiert dieser Phantomverlust niemanden weil er völlig irrelevant für den Betrieb eines Elektroautos ist. In der Regel ist das Auto an der Wallbox angeschlossen, da erfolgt das Balancing über das Netz.
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