Drei bis fünf Prozent der Stromerladung einfach futsch – ohne dass das E-Auto auch nur einen Meter gerollt ist. So hoch kann der Verlust pro Monat sein, wie eine neue Studie zeigt. Aber warum?
Wissenschaftler der kanadischen Dalhousie University in Halifax haben nun die Erklärung für diesen Effekt gefunden. Und sie entdeckten dabei ein bislang unbekanntes Phänomen.
Der Elektronenfluss in der Batterie erzeugt Strom, der den E-Motor, die Heizung und das Radio versorgt. So funktioniert ein Elektroauto. Teilweise bilden sich bei hohen Temperaturen in der Zelle aber auch sogenannte Redox-Shuttle-Moleküle, die Elektronen zwischen den Elektroden hin und her transportieren.
Das Problem: Diese Elektronen treiben überhaupt nichts an. Sie sind nutzlos und senken lediglich die Spannung der Batterie. Wie die Forscher herausfanden, sind unscheinbare Kunststoffklebebänder, die Elektroden und Separator miteinander verbinden, die Quelle dieser Pendel-Elektronen. Die Entdeckung wurde in der Fachzeitschrift «Journal of The Electrochemical Society» veröffentlicht. Batteriehersteller suchen nun nach Alternativen zum Klebeband.
Allerdings: Das sogenannte «Balancing» verbraucht ebenfalls Energie. Um den Ladezustand und die Spannung der einzelnen Zellen in der Batterie während des Fahrbetriebs auszugleichen, muss die Steuerungselektronik aufgrund kleiner Materialunterschiede regelmässig eingreifen.
Normalerweise wird dieses Ausgleichen erreicht, indem die volleren Zellen entladen werden, bis sie das gleiche Niveau wie die weniger vollen Zellen erreichen. Überschüssige Energie wird dabei einfach vernichtet.
Deshalb wird es einen Vampir-Effekt auch ohne die bisherigen Klebebänder weiterhin geben. Aber dem Auto geht dann nicht mehr ganz so schnell der Saft aus.
(t-online/dsc)
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