Elon Musk präsentierte Teslas Robotaxi, das Cybercab. Der Event vor handverlesenen Analysten und Influencern hätte auch eine E-Mail sein können, denn mehr als ein paar Prototypen, die auf dem Firmengelände eines Hollywood-Filmstudios in Los Angeles herumkurvten, bekamen sie nicht zu sehen.
Die angeblich 30'000 Dollar teure Limousine mit nur zwei Sitzen hat kein Lenkrad und keine Pedale, dafür anscheinend einen sehr geräumigen Kofferraum. Das Cybercab soll ab 2026 gebaut werden, aber was sind solche Versprechen aus dem Mund von Elon Musk noch wert?
Handfeste Informationen zu Teslas Robotaxi sind auch nach dem Event dünn gesät: Einen Starttermin gibt es nicht. Technische Einzelheiten? Fehlanzeige. Was Musk heute erzählte, sagt er so ähnlich seit vielen Jahren.
Selbst auf Teslas Webseite zum Robotaxi finden sich so gut wie keine Infos. Wie Tesla seine aktuellen Fahrerassistenzfunktionen, die als «Full Self Driving» vermarktet werden, so weiterentwickeln will, dass keine menschliche Aufsicht mehr erforderlich ist, bleibt unklar.
Fest steht: Das Cybercab ist komplett davon abhängig, dass Teslas «Full Self-Driving»-Technologie (FSD) endlich funktioniert, was laut Musk seit mindestens fünf Jahren immer innerhalb der nächsten zwölf Monate hätte passieren sollen. Auch jetzt versprach Musk erneut, dass die Technologie bereit sei. Details dazu nannte er nicht.
Überhaupt blieb er auffällig vage. Wer gehofft hat, dass Musk erklären würde, warum man den Durchbruch beim autonomen Fahren erreicht habe, wurde enttäuscht. Dazu hätte Tesla aufzeigen müssen, dass es bei FSD echte Fortschritte gibt – diesen Beweis blieb das Unternehmen heute schuldig. Mit der aktuellen Technologie sind gelegentliche menschliche Eingriffe noch immer notwendig.
Teslas Alternative wäre, die Strategie zu ändern und wie die Konkurrenz auf kartenbasiertes, autonomes Fahren zu setzen. Das Cybercab könnte in diesem Fall – wie andere Robotaxis – nur in ausgewählten Städten fahren. Für Musk scheint dies keine Option zu sein – Tesla macht mit FSD weiter wie in den vergangenen Jahren.
Was also bleibt vom Event?
Herzlich wenig.
Wirklich erhellend war die Veranstaltung auf jeden Fall nicht. Es sieht so aus, als wollte Tesla eine Party für seine Aktionäre und Influencer schmeissen.
Immerhin liess Teslas Roboter Optimus schön die Hüften kreisen.
the @Tesla optimus robot is so cool, but that’s obviously software engineers dancing 😂 pic.twitter.com/d1otKXkjHb
— Lika 🍊 (@likamiao) October 11, 2024
Währenddessen warten die normalen Kunden weiter auf ein günstiges Model 2. Was sie bekamen, ist der Prototyp eines Robotaxis, das wie eine Kreuzung aus einem Model 3 und einem Cybertruck aussieht. Und vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, unsere Mobilität verändern wird.
Dabei müsste Tesla bloss Lenkrad und Pedalen in das Cybercab einbauen, und es würde vermutlich ein Verkaufsschlager.
Also wird die Produktion frühstens 2030 beginnen...
"Die angeblich 30'000 Dollar teure Limousine"
Und dies wird am Ende dann 90000 Dollar kosten....