Die Online-Plattform Facebook ist erneut wegen einer online gestellten brutalen Gewalttat in den Schlagzeilen: In Thailand filmte ein Mann, wie er zunächst seine kleine Tochter tötete und anschliessend sich selbst.
Wie die thailändische Polizei am Dienstag mitteilte, wurde die Straftat in einem verlassenen Flughafenhotel in Phuket verübt. Die Polizei, die von Freunden des Mannes auf das Online-Video aufmerksam gemacht wurde, konnte vor Ort nur noch den Tod der beiden feststellen.
Die Beamten fanden am Tatort ein an eine Wand gelehntes Smartphone, wie einer der Ermittler sagte. Offenbar war der Tötung ein Streit des Mannes mit der Mutter des elf Monate alten Mädchens vorausgegangen. Der Vater habe daraufhin sich und das Kind erhängt.
Facebook war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Die Behörden in Thailand riefen dazu auf, die Bilder von der Gewalttat in Phuket nicht weiterzuverbreiten.
Erst vergangene Woche hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg zugesichert, künftig werde das Netzwerk der Verbreitung von Material zu Morden und Suiziden einen Riegel vorschieben. Es gebe «eine Menge Arbeit» in dieser Sache, sagte Zuckerberg am Mittwoch in einer Rede.
Konkreter Anlass war der nur wenige Tage zurückliegende Fall des «Facebook-Mörders» in den USA. In einem am Ostersonntag auf Facebook gezeigten Video war zu sehen, wie der 37-jährige Steve Stephens einen Mord begeht.
Unter dem Druck einer Grossfahndung und einer Verfolgungsjagd beging er schliesslich am vergangenen Dienstag Suizid. Facebook hatte auf die Mord-Bilder erst mit zwei Stunden Verzögerung reagiert und das Mordvideo gelöscht sowie Stephens' Konto gesperrt. (sda/afp)