«Die Nutzer haben es in der Hand», behauptet Facebook. Wir zeigen, wie du deine Privatsphäre auf Facebook zurück erhältst.bild: facebook
Facebook ändert die Nutzungsbedingungen und greift ab Freitag noch mehr persönliche Daten ab. Das sind die wichtigsten Änderungen auf einen Blick – und so schützt du deine Privatsphäre auf Facebook.
29.01.2015, 15:0029.07.2016, 11:45
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Facebook aktualisiert zum 30. Januar 2015 seine Nutzungsbedingungen. Mitglieder des sozialen Netzwerks erhalten seit Ende 2014 die Aufforderung, die «aktualisierten Bedingungen» sowie die «Datenrichtlinie» und die «Cookies-Richtlinie» anzusehen. In diesem Artikel erklären wir dir im ersten Teil, was sich konkret ändert. Im zweiten Teil erfährst du, wie du deine Privatsphäre trotzdem einigermassen schützen kannst.
Nutzer sollten sich die Mühe machen, dieses umfangreiche Dokument zu lesen, rät Sabine Petri von der deutschen Konsumentenschutzzentrale: «Facebook lässt sich erlauben, alle Nutzungsinformationen zu erheben und zu nutzen.» Auch wenn man einzelnen Punkten nicht widersprechen könne, sei es wichtig, sich darüber bewusst zu sein, was mit den eigenen Daten passiere.
Denn wer Facebook ab dem 30. Januar aufruft, stimmt den neuen Richtlinien automatisch zu. Auch solche Widerspruchsbilder, wie sie derzeit im Internet verbreitet werden, helfen da nicht.
Stimmt nicht! Das Teilen des Widerspruchsbildes bringt nichts.bild: watson
«Die geplanten Änderungen der Datenrichtlinie bei Facebook sind mit Licht und Schatten verbunden», sagt Ulrich Kelber, Staatssekretär beim deutschen Bundesminister für Konsumentenschutz. Er begrüsse das Bemühen um mehr Transparenz und eine verständliche Sprache, die Datenschutzbedingungen seien aber auch in der Neufassung viel zu lang.
«Es ändert sich nichts daran, dass Facebook geräteübergreifend auf nahezu alle Daten zugreift und sie verknüpft und auswertet.»
1. Die wichtigsten Änderungen im Überblick
- Datenschutz: Facebook will es Nutzern leichter machen, zu entscheiden, wer ihre Inhalte sieht. Dazu gibt es jetzt interaktive Anleitungen und auch Möglichkeiten, die Analyse von besuchten Seiten und Apps zu kontrollieren. Verbraucherschützerin Petri weist darauf hin, dass der Nutzer hier aktiv tätig werden muss. Neue Funktionen müssten in der Regel abgestellt werden, wenn man mit ihnen nicht einverstanden sei. Und man müsse sich bewusst sein, dass trotz aller Einstellungen Facebook selbst immer alles erfahre und möglicherweise auswerte.
- Standortdaten: Künftig können Standortdaten mit denen der Freunde und mit Werbeanzeigen verbunden werden. Wer also seinen Standort teilt, kann beispielsweise Informationen über Restaurants in der Nähe oder Neuigkeiten von Freunden in der Umgebung angezeigt bekommen. Wer das nicht möchte, sollte der Facebook-App auf seinem Smartphone keinen Zugriff auf das GPS-Modul gewähren.
- Werbung: Facebook will Werbung mehr auf den Einzelnutzer zuschneiden. Bislang sind Inhalte der Werbeanzeigen unter anderem von «Gefällt mir»-Angaben abhängig. Bald sollen auch besuchte Internetseiten und genutzte Apps ausgewertet werden. Das Netzwerk ist in der Lage, die Aktivitäten seiner eingeloggten Nutzer im Netz teilweise nachzuvollziehen. Wer dann etwa online ein Paar Sportschuhe kauft, könnte beispielsweise Anzeigen für Sportkurse oder andere Trainingskleidung sehen. Wer Urlaubsziele recherchiert, sieht Werbung von Reiseveranstaltern.
Künftig sollen Facebook-Nutzer Werbeanzeigen auch auf ihre Relevanz hin bewerten können: Dazu wird auch sichtbar gemacht, in welche Zielgruppe Facebook die Nutzer einordnet und warum man eine bestimmte Anzeige sieht. Facebook will so sicherstellen, dass Nutzer nur relevante Werbung sehen.
- Neue Funktionen: Das Netzwerk will seine Kunden durch neue Optionen wie einen «Kaufen»-Knopf enger an sich binden. So könnte der Kauf von Waren direkt über das Facebook-Konto erfolgen. Damit könnte das Unternehmen neben Nutzungsdaten auch an Einkaufsgewohnheiten und Zahlungsdaten der Kunden kommen. «Aus Verbraucherschutzsicht ist das sehr kritisch zu bewerten», sagt Sabine Petri. Durch Zusammenführung dieser Daten könnten umfassende Personenprofile erstellt werden.
Keine Chance, einzelnen Änderungen zu widersprechen
Der Nutzer habe keine Chance, den Änderungen zu widersprechen, sagt Petri. Das bedeutet: Wer mit den neuen Nutzungsbedingungen (AGB) nicht einverstanden ist, darf sich ab dem 30. Januar nicht mehr im Netzwerk einloggen.
2. So kannst du deine Privatsphäre schützen
Grundsätzlich empfiehlt Datenschützer Petri, die Sichtbarkeit von Beiträgen stark zu kontrollieren und in den Privatsphäre-Einstellungen auf minimale Auswertung der persönlichen Daten zu Werbezwecken zu setzen. Ausserdem sollten Nutzer wachsam sein: «Man sollte regelmässig nachsehen, ob die Einstellungen noch so sind, wie man sie eingestellt hatte.»
Konkret helfen die folgenden Tipps, welche die Facebook-Hilfeseite Mimikama zusammengestellt hat: Damit du mit den hier angegebenen Links direkt auf die jeweilige Einstellung kommst, musst du bei Facebook angemeldet bzw. eingeloggt sein.
Browserplugin gegen Tracking (Überwachung) im Netz
- Es empfiehlt sich, gratis Browserplugins wie Privacy Badger oder Ghostery zu installieren, damit man im Internet nicht ständig von Facebook überwacht wird. So kann Facebook nicht mehr verfolgen, welche Webseiten man besucht hat.
Häkchen setzen bei:
- Anmeldungswarnungen: Erhalte eine Warnung, wenn jemand sich über ein neues Gerät oder einen neuen Browser bei deinem Konto anmeldet ✔
- Anmeldebestätigungen: Verwende dein Telefon als zusätzliche Sicherheitsmassnahme, um den Zugriff auf dein Konto durch andere Personen zu verhindern ✔
Apps den Zugriff auf Facebook-Daten einschränken
Beiträge, Freundschaftsanfragen und Nachrichten
Häkchen entfernen bei:
Sichtbarkeit von Beiträgen, Fotos etc. einschränken
3. Facebook-Profil deaktivieren
Mit diesem Link kannst du dein Facebook-Profil deaktivieren.
(mbö/dpa/oli)
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Gaaaaaanz toller Vorschlag für die Privatspähre liebe Watsoner, damit Facebook meine Telefonnummer hat... und damit u.U. auch noch gleich meine gesamte Adresse, wenn die Nummer im Telefonbuch steht. Und wenn man bei Whatsapp ist, können Sie das Facebook-Konto mit dem WA-Konto verknüpfen und somit ein noch exakteres Profil erstellen....
Sehr blöde Idee!