Eine technische Panne bei der Bank of Ireland hat teils zu chaotischen Szenen an Geldautomaten in Irland geführt. Statt maximal 500 Euro konnte man in dem EU-Land wegen der Panne vorübergehend mindestens doppelt so viel Geld abheben, wie die «Irish Times» berichtete.
Kundinnen und Kunden überwiesen offenbar Beträge von ihrem Bankkonto auf ihr Konto bei der Online-Bank Revolut. Anschliessend hoben sie mit ihren Revolut-Karten die entsprechenden Beträge an Bankomaten ab.
Die Nachricht von den IT-Problemen der Bank of Ireland, die zu den fünf grössten des Landes gehört, verbreitete sich über die Social-Media-Plattformen wie ein Lauffeuer.
Tatsächlich bildeten sich am Dienstagabend und am frühen Mittwochmorgen an den Geldautomaten der Bank of Ireland im ganzen Land grosse Warteschlangen.
Einige Leute, die an den Automaten Schlange standen, um Geld abzuheben, taten dies offenbar in der Annahme, dass es keine (finanziellen) Konsequenzen geben würde.
Kundinnen und Kunden versuchten, Hunderte Euro abzuheben, selbst wenn sie wenig oder gar kein Geld auf dem Konto hatten. An einigen Maschinen ging das Bargeld aus.
Ein Mann bestätigte gegenüber Reportern, er habe von der Panne im Internet erfahren und wolle sie ausnutzen.
Die Nationalpolizei Garda Síochána teilte mit, es gebe eine «ungewöhnliche Aktivität» an einigen Geldautomaten im Land. An manchen Standorten versuchten die Ordnungshüter, Menschen von Abbuchungen abzuhalten.
https://t.co/eEhIxSmIxx pic.twitter.com/ZUJ1WnQloz
— Stephen lyons ⚫️⚪️⚫️⚪️ (@Stelyons1978) August 15, 2023
Bei der Online-Plattform X (ehemals Twitter) hagelte es belustigte und hämische Kommentare.
Bank of Ireland taking unilateral action to stimulate the economy. Willy wonka quantitative easing evening. And the crowd sang money for nothing and your cheques for free. Oh how we laughed.
— BB Baskin (@BB_Baskin) August 16, 2023
I wonder will anybody take the credit for this initiative, surely! pic.twitter.com/fXTbPRnBz5
Die Bank entschuldigte sich für Probleme beim Online-Banking und in der App. Die Systeme funktionierten nun wieder, teilte das Institut am Mittwochmorgen mit.
Zuvor war seitens der Bank betont worden, dass alle Beträge von den Konten abgebucht würden, auch wenn der Kontostand nicht zu überprüfen sei.
In irischen Medienberichten ist von wiederholten ernsthaften technischen Problemen der Bank die Rede. Ende Juni sei das Online-Banking fast einen ganzen Tag lang zusammengebrochen, was die Bank dazu zwang, ihre Öffnungszeiten zu verlängern und über das Wochenende zu arbeiten.
(dsc/sda/awp/dpa)
Echt bedenklich, dass viele Leute den Verstand komplett ausschalten, sobald es ein paar Euros zu holen gibt.